ElbSpitze 2024 Tre Cime di Lavaredo (Drei Zinnen) - 770 km & 12.100 Hm

Die Elbspitze wagt sich wieder in die Dolomiten, zu einem ihrer Wahrzeichen.

Seit 2009 gehören Teile der Dolomiten zum UNESCO - WELTNATURERBE, ihr Aushängeschild sind die „3 Zinnen“ bestehend aus der Westlichen Zinne (Cima Ovest, 2973 m), der Kleinen Zinne (Cima Piccola, 2857 m) und der Großen Zinne (Cima Grande, 2999m).

Am Fuße dieser markanten Felsformation befindet sich auf einer Höhe von 2320m das Schild mit der Aufschrift „Tre Cime di Lavaredo“, es zeigt eines der Zentren des Radsports an. Hier endete bereits 8x eine Etappe beim Giro d’Italia, zuletzt im Jahr 2023. Somit beschreitet die Elbspitze italienische Radsportgeschichte, denn zu den Siegern gehören so klangvolle Namen wie Eddy Merckx (1968) und Vincenzo Nibali (2013). Es ist nicht nur das Panorama, welches den Giro und die Elbspitze magisch anzieht, es ist vor allem auch die fast 12 % steile und 500 Hm hohe Schlussrampe.

Das Feld der Elbspitze wird die Anfahrt über Auronzo di Cadore wählen, wodurch sich mit insgesamt 1300 Hm und 7.5% Steigung ein stattlicher Anstieg präsentiert. Spätestens ab der Mautstation aber ist der Spaß vorbei und es geht ans Eingemachte, die Steigung auf den verbleibenden knapp 4 Km bleibt stets im zweistelligen Bereich. Vorbei am Schild „Tre Cime di Lavaredo“ fahren die Teilnehmer noch etwa 500m/50Hm weiter bis zum höchsten asphaltierten Punkt am Fuße der „3 Zinnen“ und somit dem Ziel der Elbspitze 2024.

Nicht allein das Ziel ist das Ziel, sondern in dieser Edition ganz klar auch der Weg dahin. Die Anfahrt über die Großglockner-Hochalpenstraße wird der Scharfrichter sein, und zu allem Überfluss steht mit dem Dientner Sattel kurz vorher eine schwere Hürde mitten in der Nacht an. Nur 130 km davor befindet sich der Start zum Einzelzeitfahren (Sonderwertung), welcher den ambitionierten Teilnehmern im Finale die entscheidenden 10 min Zeitbonus bringen kann. All diese Hürden liegen dicht beieinander, wer sie meistert, kann das Finale genießen und sich mit dem Anstieg zu den 3 Zinnen die Kirsche von der Sahnetorte einverleiben.

Abschnitt 1: 135 km, 1650 Hm, 30.0 km/h

Über den Rolleuranstieg "Baukahre" erreichen wir den Kamm des Erzgebirges, welchen wir auf schnellen Straßen bis Bilina hinter uns lassen. Ab hier wird die Strecke hügelig und die Gruppe wird sich erstmals bewähren müssen, damit die schwächeren nicht an jeder Welle übersäuern.

Abschnitt 2: 125 km, 1400 Hm, 30.5 km/h

Diese topografischen Schwierigkeiten bleiben bis zum Erreichen des Böhmerwaldes bestehen. Zunächst wird das Berounka-Tal durchquert, danach geht es im ständigen auf und ab - jedoch nur noch eine weitere Bergwertung - östlich an Plzen vorbei bis zur Pause bei Sušice. Es heißt Kraft tanken.

Abschnitt 3: 115 km, 1500 Hm, 30.4 km/h

Denn Kraft wird gebraucht für den ersten langen Anstieg (560 Hm) der Elbspitze 2024 hinauf nach Zhůří, und zugleich dem letzten Berg bis zur Donau. Über Kvilda geht es malerisch ohne Autobegleitung über die Grenze nach Finsterau. Hier geht es auf 55 km fast 900 Hm bergab, und das wird man deutlich merken, die erste wirklich Entspannung seit vielen Stunden. An der Spitze des Feldes hingegen beginnt nun eine arbeitsreiche Zeit, die bis in die Alpen reichen wird und darüber entscheidet, wer das Rote Trikot überstreifen darf. Wir entfliehen dem Feierabendverkehr Passaus über einen langen Berg und sammeln uns in Schärdingen zur nächsten Pause.

Abschnitt 4: 97 km, 650 Hm, 31.4 km/h

Für die meisten Fahrer beginnt nun die Ruhe vor dem Sturm. Unschwierig fahren wir in das Hochgebirge ein und durchqueren dabei Salzburg bei Nacht. Für die ambitionierten Fahrer ist die Teilnahme am Zeitfahren sehr empfehlenswert, da dank des eher einfachen Finales eine erfolgreiche Zusammenarbeit der selektierten guten Zeitfahrer mit 10 Minuten Vorsprung vor dem Rest des Feldes wahrscheinlich sein wird. Alles was dafür zu tun ist: 36 km alles geben, um nicht mehr als 9% Zeit auf den schnellsten, dem Sieger der Sonderwertung, zu verlieren.

Abschnitt 5: 96 km, 1550 Hm, 28.4 km/h

Wir sind in den Alpen angekommen, und mit dem Dientner Sattel beginnt der zweite Tag. Mit seiner 10% steilen und 450 Hm hohen Rampe bietet er einen Vorgeschmack auf die 3 Zinnen. Allein die tiefe Nacht an der Passhöhe wird für ein gänzlich anderes Ambiente sorgen.

Abschnitt 6: 113 km, 2900 Hm, 25.5 km/h

Der Kernabschnitt über die Cima-Coppi am Hochtor der Großglockner-Hochalpenstraße startet in das Morgengrauen hinein. Aufgrund der Uhrzeit werden wir die spektakuläre Passüberfahrt quasi für uns haben, keine Selbstverständlichkeit an diesem Ort. Es sollte nicht vergessen werden, dass die Schwierigkeiten dieses Anstieges derart sind, dass er zum Ziel der allerersten Elbspitze erkoren wurde. Auch zur Elbspitze 2024 ist er der mit Abstand schwerste Anstieg. Rüstet eure Arbeitsmaschinen mit einer vernünftigen Übersetzung aus. Wir sind zeitig dran im Jahr, es wird oben Schnee liegen, es wird unvergesslich. Schaut euch die Bilder von 2009 an, stellt euch darauf ein, dass im Hochgebirge raues Wetter herrschen kann. Es kann über euer Finish entscheiden!

Abschnitt 7: 96 km, 2700 Hm, 25.4 km/h

Im Finale ist das Rennen eröffnet, die erfolgreichen Teilnehmer des Zeitfahrens starten mit 10 Minuten Vorsprung in den Schlussparcours. Prinzipiell ist in diesem Abschnitt jeder auf sich gestellt, aber die Topografie der Strecke legt den Fahrern nahe, sich zu gruppieren und die langen Talabschnitte gemeinsam unter die Räder zu nehmen, bevor in Auronzo endlich der letzte Berg angegangen wird und sich die Spreu vom Weizen trennt und - egal ob Spreu oder Weizen - auch das letzte verbliebene Korn in die lodernde Glut gerät.

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