Für Hintergrundgeschichten, Bilder, aktuellen Informationen zu den Vorbereitungstouren und vieles mehr folge uns auf:

News und Training


[26.06.2024] Elbspitze 2024

Nach 779 gefahren Kilometern und 12.300 überwundenen Höhenmeter erreichten in diesem Jahr 15 von 33 gestarteten Fahrern das Ziel an den drei Zinnen. Wir gratulieren zu den großartigen Leistungen, vor allen auch unseren Wertungstrikotgewinnern.

Ein ganz großes Dankeschön an dieser Stelle noch einmal unserer fantastischen Helfercrew um Ecki, André, Markus, Wolfram, Albrecht, Max, Sven, Jakob, Philipp, Steffen, Torsten und Tina! Ohne euer Herzblut und Engangement wäre eine Elbspitze in dieser Art und Weise nicht möglich.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Sponsoren, die uns wirklich kräftig unter die Arme greifen und dieses Radsporterlebnis Elbspitze unvergessen machen und am Leben erhalten.

Zu guter Letzt sportliche Grüße nach Österreich und vielen Dank für die Gastfreundschaft durch die Stadt und das Freibad Schärding, den SV Raika Kuchl, dem Tourismusbüro Fusch sowie der Gemeinde Winklern.


Ersten Bilder vom Rennleiter, Zweite Bilder vom Rennleiter

NamePlatzierungZeitBergpunkte (*Master)Rote Punkte
Daniel Weber (Sieger)134:28:00185
Sirko Kamusella2+00:04:004318
Max Hebeis3+00:15:004511
Daniel Slobodin4+00:25:00490
Jacob Tippelt5+00:27:00250
Felix Kersten (Bergkönig)6+00:47:00942
Andy Pielack (Grand & Berg-Master)7+00:49:00145*0
Paul Vincent Rosch7+00:49:0042
Christian Jentzsch9+00:50:00241
Lars Schumann10+00:54:0085*0
Maik Hesse (Aktivster Fahrer)11+00:59:00671
Jörg Wimmer (Sonderwertung)12+01:02:00441
Michael Möckel13+01:20:0087*3
Christian Heidl14+01:37:00161
(Andreas Hönisch)(15)(+01:22:00)00

Wie immer seid ihr angehalten und eingeladen eure Erlebnisse hier zu veröffentlichen! Einfach eine Email an paul@elbspitze.de, dann erscheint eure Geschichte hier.

Es folgen die bisher eingetroffenen Berichte von

Albrecht (Helfer)

Max

Jörg

Andy/Betti

Felix

Sirko

Jacob T.

Caro

Jakob P. (Helfer)

Vincent

Andreas


Mein ganz persönlicher Traum - Elbspitze 2024 - (von Andreas, der Mann in Klammern😊)

Als ich 2012 mit dem Rennradfahren angefangen habe, hörte ich von der Elbspitze oder sah Fahrer mit diesem einzigartigen Trikot. Was ist das? Elbspitze? Als ich mir die Fakten ansah, dachte ich nur, krank! Krasse Typen, die so etwas machen; so etwas durchziehen. Dazu würde ich nie in der Lage sein. Mein sportlicher Ehrgeiz ließ somit den Traum einer Teilnahme aufleben.

Nach mehreren Dreiländergiro, Ötztaler und anderen Radmarathons mussten neue Herausforderungen her. 2019 hatte ich aus persönlichen Gründen mehr Zeit zum Radfahren und nach sehr gutem Training und guter Form hatte ich mir vorgenommen, die Elbspitze anzugehen. Dazu holte ich mir die Einschätzung von Thomas Hoffmeister und nach seinem "Das packst du" war die Anmeldung für die 2020er Elbspitze draußen. Leider durchkreuzten schon im Winter massive Knieprobleme mein Vorhaben, so dass ich das Kapitel zunächst schließen musste.

Im Spätsommer 2023 liebäugelte ich nun abermals mit der Elbspitze. Schaffe ich das? Werde ich genug Zeit haben zum Trainieren? Von meiner Partnerin hatte ich jedenfalls das OK. Als dann das Ziel bekanntgegeben wurde, stand es quasi fest, dass ich das Projekt angehe.

Also ab auf‘s Rad und mit ein bisschen Struktur das Winterhalbjahr eingeläutet. Grundlagentraining drin wie draußen. Zum Vereinstraining am Sonntag um 9:00 Uhr nach Elsterwerda mit dem Rad aus Dresden hin und anschließend gleich wieder zurück. All das sollte dem Formaufbau zum Saisonhighlight dienen. Dann traf ich mich nochmal mit Vincenz, um mir da ebenso eine Einschätzung abzuholen. Insgeheim stand die Teilnahme schon fest, doch Vincenz ermutigte mich nochmals mehr dazu. Danke Vince! Ihm erzählte ich auch von unserem Vereinsvorhaben. Am 14.6. sollte es nämlich mit dem Rad Non-Stopp in die Partnerstadt von Elsterwerda nach Vreden gehen: 580 km in 24h. Nachdem die Route dazu feststand, kümmerte ich mich um die Pausenplanung und auch dazu gab mir Vince ein paar sehr hilfreiche Tipps. Aber eine Woche vor der Elbspitze so ein Ding fahren? Ich nahm es für die Nachtfahrt, die lange Belastung, für die Verpflegung und die eintretende Müdigkeit als Generalprobe. Aufgrund des flachen Profils und der nicht so hohen Geschwindigkeit ging das Event ganz gut zu absolvieren und rückblickend konnte ich ausreichend regenerieren.

Noch eine Woche. Mein Radfreund Albrecht sagte mir wiederholt, dass er mich in dieser Form noch nicht gesehen habe und er sich aufgrund dessen keine Sorgen mache. Mein Bruder gab mir ebenfalls noch Tipps und wünschte mir stramme Waden ;-) Die Nervosität, aber auch Angst es nicht durchzuhalten, stiegen in dieser Woche jedoch immens. Die Packliste bin ich gefühlte 100 Mal durchgegangen, das Rad wurde doppelt und dreifach gecheckt.

Freitag, Weckerklingeln um 3:00 Uhr, Frühstücken, fertigmachen und sichtlich nervös ab zur Frauenkirche. Dort war 4:15 schon reges Treiben. Es sollte tatsächlich wahr werden. Ich war ein Teil der Elbspitze, ein Teil dieses Mythos. Unfassbar!!!

Nach einer ehrwürdigen Gedenkminute an den im letzten Jahr unerwartet verstorbenen Topias Thomsen, von dem ich selbst auch sehr viel in den Berichten lesen und dadurch nur erahnen konnte, welche Bedeutung er für diese Radfreunde und für die Elbspitze besitzt, gab es die letzten Worte durch die Rennleitung und schon fiel der Startschuss mit der traditionellen Einrollrunde um die Frauenkirche. Es ging los....

Begleitet durch viele weitere Radsportler u.a. vom PetzRacing und vom Radteam Tharandter Wald (es waren sicher auch noch weitere dabei) ging es dann aus Dresden heraus. Zügig ging es das Lockwitzbachtal hoch in Richtung Hirschsprung zur ersten Bergwertung. Hier gleich mal vornweg: Ich bekam von keiner Bergwertung etwas mit, denn mein oberstes Ziel war es, mich aus allem herauszuhalten, mitzurollen und so die Chancen zu erhöhen, zu finishen. Bei der 1. Pause angekommen drücke der gelbe Ball schon ziemlich sehr, obwohl es noch früh am Tag war. Rad fertig machen, Flaschen auffüllen (Malto, Fructose und Krümeltee) und dem leckeren Buffet widmen. Leckerer Kuchen vom schnellsten Bäcker der Welt, Cola und noch eine Banane sollte es für mich geben. Ich fühlte mich auf jeden Fall gut. So kann es weitergehen.

Die 2. Etappe war vor allem durch die aufkommende Hitze und das welliger werdende Terrain hart. Es fiel mir nun deutlich schwerer, mein Puls-Leistung-Verhältnis zu halten. Leistung war schon da...nur der Puls dafür viel zu hoch. „Was passiert eigentlich, wenn man ruft: Kürzer!?“ Die Hitze und das Tempo auf diesen Wellen machten mir schon sehr zu schaffen, aber rausfallen, keine Option. Gleich sind wir an Pause 2. Doch auf einmal sprang die Kette hinten aufs kleinste Ritzel und ließ sich nicht mehr hochschalten – Schutzmodus, noch nie gehabt. Vom Pannenfahrzeug aus wurde ich angefeuert noch bis zur Pause durchzuhalten. Doch einen Berg mit 7% drückt man nicht mit 36/12 hoch...jedenfalls ich nicht und so wurde ich den letzten Kilometer zur Pause im Auto mitgenommen. Sollte jetzt hier meine Elbspitze zu Ende sein? Das kann doch nicht wahr sein! Ladegerät dran, probiert, ging nicht. Gewackelt, geschoben, gedrückt, nichts ging. Als dann die Hupe ertönte und gleich weitergehen sollte, versuchte ich nochmal mein Glück, doch leider vergebens. Das war's. Ich saß auf der Wiese und war fertig mit der Welt. Ein solches Aus hatte ich vorab nicht eingeplant!

Als ich Manja sah und mitbekam, dass sie auch raus ist, unterhielten wir uns ein Weilchen über das harte Tempo, die Hitze, die Hügel und und und. Manja nahm ihr Aus echt sportlich. Das hatte sie mir definitiv voraus. An "Kopf hoch" konnte ich jedenfalls noch nicht denken. Mein Rad wurde in das Pannenauto geladen und ich fuhr mit Steffen im Verpflegungsfahrzeug. So konnte ich wenigstens einen weiteren sehr sympathischen Radfreund kennenlernen. An der Pause in Schärding angekommen, bauten wir mit Cheforganisator Alex die Verpflegung auf, ein Blick hinter die Kulissen, welcher Aufwand zu jeder Pause betrieben werden muss, damit alle Teilnehmer etwas zu essen und zu trinken haben. Chapeau ihr Lieben!!

Dann kam auch das Pannenauto mit meinem Rad. Insgeheim hoffte ich ja, das wie durch Zauberhand die Schaltung wieder funktionierte, doch leider vergebens. Doch das wollte ich so nicht akzeptieren: Ich baute das Hinterrad aus, pustete, schob das Schaltwerk nach innen, nach außen, wieder nach innen und was war das? Es surrte auf einmal!!! Die Schaltung ging!! Schnell zu Ecki und gefragt, ob ich weiterfahren könne. Nach Rücksprache mit Sirko kam das OK. Eine Freude wie das Finden eines Ostereis machte sich breit. Also schnell das Rad nachtfertig gemacht, gegessen, getrunken usw. und ab geht's. Geil!!! Natürlich habe ich auch ein schlechtes Gewissen an der Stelle gehabt, weil ich die 3. Etappe quasi übersprungen habe, doch der Sportler in mir sagte, dass ich auf jeden Fall weitermachen soll, egal ob mit Wertung oder ohne. Völlig egal...ich wollte fahren und weiterhin Teil der Elbspitze sein und meinen Traum weiterleben.

Und so durfte ich mit dem leider schon etwas dezimierten Feld weiter in Richtung Salzburg rollen. Das Terrain wurde nun etwas flacher und ich glaube jeder war froh nun etwas Kräfte sparen oder sammeln zu dürfen, denn die wahren Gegner warteten schließlich noch. Bei den heimischen Trainingsrunden bekommt man von der Landschaft viel mit, doch ich habe hier ehrlicherweise keine nennenswerten Erinnerungen an links und rechts. Viel zu sehr lag der Fokus auf dem Hinterrad meines Vordermannes oder beim Nebenmann - 100% Konzentration. Bei nun einsetzender Dunkelheit galt dies umso mehr.

In Salzburg kamen die Nachtschwärmer aus den Bars und Diskotheken bzw. vollzogen Ortswechsel. Rote Ampeln fand ich cool :-) und auf die nächste Pause in Kuchl freuten sich glaube ich alle. Endlich Nudeln ;-) Die verlängerte Pause tat echt gut und auch das kurze Ausruhen mit hinlegen war eine Wohltat. Da Regen vorausgesagt war, machte ich mich auch gleich regenfertig. Für meine persönliche Kleiderwahl half mir hier auch meine Regenerfahrung aus der Woche davor bei unserem Overnighter, denn auch da hatten wir eine lange Regenphase. Gespräche unterwegs waren jetzt kaum noch zu hören, viel zu sehr war jeder mit sich beschäftigt und konzentrierte sich. Den Dientner Sattel allein im Dunkeln bei Regen zu fahren, hatte schon etwas Episches.

Pause in Fusch mit dem üblichen Procedere samt Kleiderwechsel. Ich freute mich darauf, den Großglockner ganz allein ohne Autos zu erleben. Ich konnte hier mein Tempo selbst bestimmen und rollte im Grupetto mit Jacob und Jörg hoch. Daniel war zunächst auch dabei, blieb dann jedoch etwas hinter uns und kümmerte sich um Oskar, der beim Zeitfahren und sturzbedingt wohl zu viel Körner gelassen hatte und der oben am Großglockner leider aufhören musste. Zu fünft begaben wir uns dann auf die stürmische Abfahrt bis zur Pause nach Winklern. Das Ziel war nun nicht mehr allzu weit entfernt. Der Iselsberg war schnell passiert und dann ging die Hatz schon wieder los. In einem Rennen würde man jetzt sagen, dass man das Tempo hoch gehalten hat, um es Ausreißern schwer zu machen. Jedenfalls fühlte es sich für mich so an. Immer und immer wieder hatte ich mit mir und den Gedanken zu kämpfen, ob ich abreißen lasse oder die paar Kilometer bis Silian zur letzten kurzen Pause noch beiße. Die Phase überstand ich nur durch den blanken Willen gemeinsam mit den anderen in das Finale gehen zu wollen. Endlich war die Pause da und ich brauchte unbedingt meine Salzkapseln gegen sich ankündige Krämpfe und Cola! Also rein damit 😊

Ich war für mich schon in einer Art leidenden Glückseligkeit. Ich war zwar schon ziemlich angegraut, aber das Wissen um das nahende Ziel an den Drei Zinnen ließen alle Aufgabewünsche verstummen. Die ersten flachen Kilometer im finalen Abschnitt gingen noch ganz gut. Als dann jedoch die ersten Prozente auf dem Garmin angezeigt wurden und hinter mir bereits zwei abreißen lassen mussten, war auch bei mir der Diesel alle und so suchte ich mein Wohlfühltempo bzw die Wattzahl, die ich noch treten konnte. Der Anstieg nach Dante die Cadore lief allerdings ziemlich gut. Vielleicht zu gut. Oben angekommen, holte mich Lars Schumann ein und mit ihm fuhr ich noch ein paar Kilometer gemeinsam. Doch irgendwann musste ich ihn auch ziehen lassen.

Die letzten 20 Kilometer waren gefühlt so lang wie die gesamte Elbspitze. Die vier folgenden Kilometer mit 12% hatte ich echt nicht auf dem Schirm. Dazu kamen noch die warmen Temperaturen und der zunehmende Verkehr – es nervte alles und ich hielt kurz an, Beine vertreten, Schatten, Kopf lüften. Das Wasserangebot aus dem Verpflegungsfahrzeug nahm ich dann auch dankend an. In der Zwischenzeit überholte mich Michael Möckel. An ihn wollte ich dann wieder ranfahren, aber ich bekam keine Leistung mehr auf die Pedale, so dass ich einfach nur Umdrehung für Umdrehung hochschraubte und im 30 Sekundentakt zwischen sitzen und stehen wechselte. Alles tat jetzt weh und die Beine wollten nicht mehr so recht. Der Schlussanstieg kam jedoch noch, was mir wirklich Angst machte.

Meine Freundin Jana hatte sich vorgenommen, mich im Ziel zu empfangen. Sie war mit dem Auto jedoch noch unterwegs. Ich habe ihr gesagt, dass ich mir Zeit lasse und nicht vor ihr oben bin 😀 LOL. Scheiße war der Anstieg steil. Keine Erholung...nichts. Jana überholte mich nun mit dem Auto und feuerte mich nochmal an. Tatsächlich beflügelte mich das nochmal. Ich konnte zwar nicht schneller, aber der Kopf wurde nochmal geboostert. Dann war auch das Ziel in Sicht und natürlich Jana. Grandios und endlich geschafft. Letzte Kurve und das Finisherband durchfahren. Ich wurde nach ein paar Worten gefragt, jedoch bekam ich nichts aus mir heraus ohne, dass ich gleich angefangen hätte zu heulen vor lauter Erleichterung. Endorphinausschüttung pur in diesem Moment und absolute Erleichterung. Wahnsinn!!!

Ein paar rückblickende Worte, die mich die ganzen Tage beschäftigten während und nach der Elbspitze: Einen riesen Respekt und ein dickes fettes Dankeschön an Orga, Betreuung und vor allem das Verpflegungsteam. Was da an Vorbereitung und Zeitaufwand im Vorfeld aber auch während der ES steckt, ist enorm.

Der nächste Dank gebührt meiner Familie, meiner Freundin Jana, die mir die Zeit gegeben hat für all die Trainings und dazu auch den Rücken freigehalten hat. Meine Tochter darf natürlich auch nicht fehlen. Auch sie hat mich unterstützt und mir es nicht übel genommen, wenn ich mal wieder mit dem Rad los bin.

Das nächste Dankeschön geht an all die Tempomacher da vorn im Wind. Ich bin normalerweise der letzte, der sich nicht beteiligen möchte an Tempoarbeit etc. Wann immer es mich bei RTFs usw nach vorn spült, mache ich dort auch mein Ding für die Gruppe. Bei der ES habe ich mich jedoch außer Stande gesehen. Viel zu sehr war ich auf das Durchkommen fokussiert. Das wurde mir aber im Vorfeld auch so empfohlen 😉.

Tja und schließlich bin ich schon ein wenig hin und hergerissen über mein Finish, da ich nicht die komplette ES pannenbedingt gefahren bin. Das kratzt schon enorm an meinem sportlichen Ego und ist gar nichts für mich. Die Pause im Auto hat mir gut getan, keine Frage. Dennoch bin ich extremst glücklich darüber, dass ich weiterfahren konnte und das auch durfte. Schwer genug war es allemal und weiterhin teil zu sein, mit einer solch sympathischen Gruppe gemeinsam zu leiden und zu erleben, ist eine Ehre und daher wollte ich natürlich auch gern weiter leiden :-) Ich sehe es als offene Rechnung für die Zukunft an, bei einer der kommenden Elbspitzen nochmal an den Start zu gehen und diese dann hoffentlich auch komplett zu finishen.

Thankful, Andreas


Mythos Elbspitze (Vincent)

Der 23. Januar 2022 war der Tag, an dem mir Felix das erste Mal einen Link zur Elbspitze schickte. Damals bin ich beim Lesen der Streckenbeschreibungen und Berichte fasziniert gewesen von dieser Veranstaltung. Schon verrückt irgendwie, wer sich diesem Brocken stellt und vor allem ankommt. Das war das erste Mal, dass ich mit dem Mythos Elbspitze in Kontakt gekommen bin. Die Tage danach drehten sich die Gedanken doch sehr um diese Veranstaltung. Wie wäre es wohl, mit gerade einmal 2 Jahren Rennraderfahrung zu starten? Könnte ich das durchstehen? Wie wäre es, so lange wach zu bleiben? Die Elbspitze hat mich in ihren Bann gezogen und es dauerte nicht lange, bis ich mich angemeldet hatte. Relativ blauäugig und mit Hauptsache vielen Kilometern auf dem Rad sehnte ich dem Juni entgegen. Alle Berichte waren gelesen, alle Reportagen und Filme geschaut. Doch dann eine Woche vor der Elbspitze der Crash. Das Aus. Ich konnte nicht starten und musste den Tross ohne mich von dannen ziehen lassen.

Der Traum, die Elbspitze zu fahren, schlummerte aber weiterhin in mir, der Mythos hatte mich noch immer in seinen Fängen gehalten.

Und so kommen wir in das Jahr 2024. Dieses Jahr sollte es werden. Dieses Jahr wollte ich diesen Mythos noch einmal angehen. Diesmal mit strukturierterer Vorbereitung und einer Menge an Erfahrung reicher. Dazu drei Vorbereitungstouren und ein Soloritt in die Heimat. Ich fragte vielen Leuten Löcher in den Bauch nach den besten Vorbereitungen, wie man sich am besten wach hält, was man auf keinen Fall vergessen sollte und was sie einem mit auf den Weg geben können. Das, was dabei am meisten gefallen ist, war der Satz “Genieß es, genieß die Fahrt und vor allem das Buffet”. Je näher der Juni rückte, umso mehr sehnte ich mich danach, endlich um 5 Uhr früh an der Frauenkirche zu stehen und zum ersten Mal im Elbspitztrikot einzuklicken.

21. Juni 2024 - 5 Uhr Frauenkirche Dresden

Alle Klamotten und Utensilien sind im Pausensack verstaut, das Trikot sitzt und die Vorfreude ist am Höhepunkt. Das Gruppenfoto ist gemacht. Pünktlich geht es mit einer traditionellen Runde um die Frauenkirche los, Eckis Fahne weht, jetzt wird es ernst. Die Begleiter, die das Feld die ersten Kilometer aus Dresden in Richtung Grenze begleitet haben, haben gut Stimmung gemacht und auch in mir stieg Kilometer für Kilometer die Laune. Gleichzeitig ließ die Aufregung nach und ich fing an zu genießen. Über die Hochwaldstraße ging es Richtung Altenberg und damit auf zur ersten Bergwertung. Unten ein wenig zu doll gedrückt, danach aber mein Tempo gefunden und überraschenderweise die ersten Bergpunkte gesammelt. Kurz danach ging es hinab nach Tschechien und weiter nach Süden. Einer Strecke die geprägt war von kleineren Hügeln, aber auch viel Einerreihe fahren. Hier galt es jetzt, seinen Rhythmus zu finden, sich gut in der Gruppe zu etablieren und anzufangen, den Spaß zu haben, der mir so oft versprochen wurde. Ich fühlte mich gut auf dem Rad und die Zeit verging schnell. Schon kamen wir in der ersten Pause an. Hier galt es nun, die sorgfältig vorbereiteten Beutel nach den benötigten Dingen zu durchstöbern und genug Herzhaftes zu essen, um dem süßen Getränk entgegenzuwirken. Schon bald wurde gehupt und es ging weiter durch die tschechische Region Plzen.

Schnell merkte man, dass es von nun an hügeliger und vor allem wärmer wurde. In dieser Etappe sollte das Thermometer auf bis zu 32 Grad klettern. Dazu die Charakteristik der Strecke und viel Einerreihe fahren, das verlangte sehr viel ab. Vor allem im hinteren Teil des Feldes, wo ich mich den Großteil der Zeit befand. Jeder/Jede versuchte sich gut im Windschatten zu positionieren und Hauptsache dran zu bleiben bei dem immer wieder auftretendem Ziehharmonikaeffekt. Bei den Bergwertungen wollte ich mich hier nicht kaputt machen und fuhr mein Tempo durch. Der Plan ging auf, die Kraft in den Beinen war da, doch die Hitze machte mir sehr zu schaffen. Ich habe einfach viel zu wenig getrunken. In der nun erreichten zweiten Pause hatte ich die Schnauze voll. War das wirklich die Manier, in der ab jetzt gefahren werden sollte? Nach der Stärkung und viel Flüssigkeit kam aber die Lust auf die Elbspitze und das Weitermachen wieder. Also auf in Etappe drei, zurück nach Deutschland.

Am späten Nachmittag ging es in die Höhen des Bayrischen Waldes. Nun wurde es auch endlich wieder etwas kühler, das Tempo in der Gruppe angenehmer und die Berge ausgeprägter. Ich konnte wieder in meinen Rhythmus zurückkehren und den Blick links und rechts schweifen lassen. Doch in der zweiten Hälfte der Etappe meldete sich mein Magen. Mit jedem Schluck Plempe, den ich trank, bekam ich einen Würgereiz. Ich bekam einfach nichts mehr rein. An der Stelle habe ich das erste Mal ans Aufgeben gedacht. Sollte das hier wirklich das Ende einer so langen Reise sein? So früh? So schnell? Diese Gedanken brachten mich an meine emotionale Grenze, mehrfach. Aus Passau raus habe ich mich nur noch irgendwie die Bergwertung hochgequält. Ich wollte nur noch Pause. Dort hat mich eine kleine Motivationsrede wieder aus meinem Tief herausgeholt. Der Ansporn, dass das noch nicht das Ende sein kann, und eine kleine Hilfe durch Magentropfen haben ihr Übriges getan. Das Feuer in mir loderte wieder. Der Mythos ist noch nicht vorbei.

Die Pausentafel verriet für die vierte Etappe, dass von nun an Licht zu montieren ist und eine Regenjacke einzupacken sei. Der Abend brach nun langsam herein und mit ihm die Sonderwertung. Diese habe ich links neben mir liegen lassen. Nur keine unnötigen Körner verbrauchen, die brauche ich alle noch. Ansonsten unspektakulär und relativ flach ging es zügig südwärts nach Salzburg und der angekündigte Regen blieb erstmal aus. Die Laune war wieder richtig gut, der Magen meckerte nicht mehr und ich war froh, doch durchgehalten zu haben. Ich freute mich auch auf die legendären Nudeln, die es in der folgenden Pause gab. Dort wurde dann nochmals auf Regen hingewiesen und die Blitze am Horizont vermeldeten nichts Gutes. Also rein in die Regenjacke und auf in die nächste Etappe. Nun wird aus dem Abend Nacht. Das, wovor ich am meisten Angst hatte. Wie wird wohl die Müdigkeit sein? Wie bleibe ich am besten konzentriert?

Der einsetzende Regen war zwischendurch schon sehr heftig, doch wenn man einmal nass ist, ist einem das auch egal. Von Müdigkeit war nichts zu spüren, ich brauchte meine volle Konzentration bei dieser Witterung. Die nächste Bergwertung, die die Nachtetappe prägen sollte, hieß Dientner Sattel. Hier war ich wieder ganz bei mir und meinem bis dahin so geliebten Bergtempo. Die Zeit und die Kilometer bis zum Gipfel rannen nur so davon und eh ich mich versah, war ich oben angekommen. Dort pfiff allerdings ein kühler Wind und so machten wir uns direkt weiter in die Abfahrt und in Richtung Fusch. Die Abfahrt, weniger kalt als gedacht, hat nochmal vollste Konzentration gefordert. Kaum Licht und dazu hohe Geschwindigkeiten haben die Kurven zu einer spannenden Aufgabe gemacht. Nachdem die vor uns Fahrenden eingeholt waren, ging es die letzten 25 km bis in die Pause. Es war um 4 Uhr und von Müdigkeit noch immer keine Spur. Das hätte ich nicht gedacht.

Die nun kommende Etappe hatte ihren Reiz. 23 km mit 1800 hm, ein echtes Brett. Ich kannte den größten Teil der Strecke und wusste, wie schön es da oben sein kann, wie sehr sich der Berg aber auch ziehen kann. Also rein in die warmen Klamotten, denn oben waren 4 Grad angesagt. Um 5 Uhr ging es wieder los aufs Rad. Schön locker hochkurbeln. Mein Rhythmus hatte sich bewährt, das Tempo war ideal. Die Laune war am Siedepunkt und ich hatte einfach eine gute Zeit da hoch. Ich kam als Vierter am Hochtor an und war erstmal perplex.

Während des guten Gefühls kamen gerade im Schlussteil doch immer wieder Knieschmerzen durch. Auch meldete sich wieder der Magen zu Wort. Ich rang innerlich mit mir, wie es weitergehen soll. Die letzte Etappe war nochmal richtig zum Quälen da. Das Quälen wollte ich aber nicht von meinem Knie oder Magen aus spüren. Hier kamen mir die Worte aus der Vorbereitung wieder in den Sinn: “Genieß es, genieß die Fahrt und vor allem das Buffet”. Ich genoss es, ich war überglücklich, es bis hierher geschafft zu haben, Grenzen überwunden und noch vor 2 Jahren Unmögliches möglich gemacht zu haben. Genau dieses Gefühl, was für mich auch den Mythos Elbspitze ausmacht, das wollte ich mir bewahren. Die Entscheidung war vielleicht nicht rational, vielleicht auch übermüdet getroffen, aber sie war getroffen und ich überglücklich damit. Ich war und bin einfach nur stolz darauf, was ich geleistet habe.

Im Finale hatte ich dann die große Ehre, diesen Krimi aus dem Fotobus heraus beobachten und verfolgen zu können. Und was für ein Krimi das war. Zuerst ein Ausreißversuch von Max, dann das überragende Comeback von Daniel. An den Drei Zinnen fieberte ich dann mit, wer die Elbspitze für sich entscheiden kann.

Hier oben mit einem so wunderschönen Ausblick habe ich die vergangenen Stunden nochmal Revue passieren lassen. Die vielen Eindrücke, tolle Landschaften und Gespräche. Ich bin an Grenzen gekommen, habe aber auch Grenzen überwunden und bin über mich hinausgewachsen. Auf meine Leistung auf diesem Weg bin ich super stolz. Der Mythos Elbspitze hat seinem Ruf alle Ehre gemacht. Man kann noch so gut vorbereitet starten, was am Ende passiert, weiß man nie. Und auch wenn ich mich diesem gestellt habe, so wird er mich doch nie loslassen.

Herzlichen Glückwunsch an Daniel für diesen mehr als verdienten Sieg. Glückwunsch an alle Finisher. Glückwunsch an alle Starter, die sich diesem Mythos gestellt haben.

Danke an alle, die mich auf diesem Weg bis hierher begleitet haben, das Ganze überhaupt erst ermöglicht haben. Danke für die vielen lieben Worte im Vorfeld. Und DANKE an das gesamte Team. Von der Orga bis hin zum Catering. Ihr habt einen wahnsinns Job gemacht.


***Wie alles begann*** (Jakob P.)

***Wie alles weiter ging***

So, genug der Vorworte ...

***... wir gehen rein!***

Nach diversen organisatorischen Dingen, einem Gruppenbild vor der Frauenkirche und einer Runde um die Frauenkirche ging es pünktlich 5:00 Uhr in Richtung Italien los.

Das war dann auch mein Zeichen zusammen mit Max und Albrecht den Liveticker der diesjährigen Elbspitze zu übernehmen. Aber halt - wo ist das Fahrerfeld?

Ich sitze mit André und Philipp, die ich beide an dem Morgen erst kennengelernt habe, zusammen im Fotografenauto und wir brauchen in der Tat eine ganze Weile, um die 33 Rennradverrückten auf der Strecke wieder einzuholen. Ab da waren wir aber in unserem Element:

Und schon war die erste Pause in Sicht. Bienenstich, belegte Brötchen, Riegel, Süßigkeiten, Wasser und Cola ... alles war da ... naja, ich hätte mich über Bier gefreut. :D

Nach der Pause ging unsere "Arbeit" weiter und wir folgten dem Fahrerfeld oder fuhren für gute Fotos mal ein Stück voraus oder standen plötzlich an der tschechisch-deutschen Grenze mitten im Wald auf einem Weg, der eigentlich für Autos verboten war, und konnten aufgrund eines Metallbollers nicht weiterfahren ... so ein Mist! Nachdem uns auch der zufällig auf der anderen Seite vorbeifahrende Busfahrer mangels Werkzeug nicht helfen konnte, mussten wir also den ganzen Weg im Rückwärtsgang wieder zurückfahren.

Was sagt eigentlich das Thermometer? 30° Celsius. Ich hab Durst!

Es war unglaublich warm und da hatten wir im Auto eine Klimaanlage. Die ersten Fahrer mussten den hohen Temperaturen noch vor Einbruch der Nacht Tribut zollen und das Rennen beenden. Und auch, wenn es für mich bis hier hin ein unglaubliches Event war, musste ich mir nach der 3. Pause mit Kartoffel-Suppe und meinem gefühlt 100. Stück Bienenstich sowie nach dem Zeitfahren eingestehen, dass auch ich auf meinen Körper hören muss.

***Krankenhaus***

Seit 2-3 Stunden habe ich ein Enge- und Druckgefühl in der linken Brust und meine linke Hand schläft dauernd ein. Ich google diese Symptome - Diagnose: Katastrophe. Es ist schon dunkel und wir sind kurz nach Salzburg. Philipp und André waren sich sofort einig: Krankenwagen und abchecken lassen. Und so gelangte ich ins Krankenhaus nach Salzburg, wurde durchgecheckt und habe halb 1 nachts die erlösende Info bekommen, dass es meinem Herz gut geht und ich nur etwas sehr viel Stress habe. Gestern kam die Krankenwagenrechnung - 150€ gibt man doch gern für so eine Info aus und immerhin habe ich so das Krankenhaus Salzburg mal gesehen. 😂😅

GLÜCK GEHABT! Und nun?

***Rasende Reporter***

In Salzburg geht die Welt unter. Es schüttet ohne Ende. Wie soll ich hier in ein Hotel kommen?

Die anderen sind natürlich weitergefahren, aber waren zum Glück noch nicht sehr weit weg. André und Philipp haben alles kurz beredet und dann entschieden, zurückzufahren und mich im Krankenhaus abzuholen. Dafür bin ich den beiden sehr sehr dankbar, denn so ging die Reise Elbspitze für mich weiter. Sehr glücklich darüber saßen wir halb 2 wieder zusammen im Fotografenauto und machten uns von Salzburg aus auf den Weg zur nächsten Pause - Fusch an der Großglocknerstraße.

Die Fahrt durch die Nacht war zäh, aber die Musik von Hans Zimmer hat uns alle wach gehalten.

In dem Moment fällt mir auf, dass ich ganz schön Hunger habe, immerhin habe ich die heißbegehrte Pause mit Nudeln, Wurst und Tomatensauce verpasst. Im Krankenhaus gab's bis auf Schokoriegel und Leitungswasser nichts vernünftiges zu Essen und an den Riegel bin ich nicht rangekommen, weil man nur mit Bargeld bezahlen konnte.

Zum Glück gab es in Fusch wieder Brötchen und Bienenstich.

***Großglockner und der Weg nach Italien***

Mein Physio meinte in der Pause noch zu Albrecht, dass wir hinter ihm herfahren und ihn dann einsammeln sollen ... er schafft das dieses Jahr nicht.

Wir redeten ihm nochmal gut zu und siehe da, oben am Hochtor angekommen will er wieder runter- und nochmal schnell hochfahren, währenddessen er in der ein oder andere Kurve nochmal kehren geht. Die gute Laune war also wieder da!

Auf dem Weg der Großglockner-Hochalpenstraße haben wir dann im Morgengrauen auch erstmals richtig Berge gesehen ... in den Wolken. Ich meine, davor war es dunkel.

Nach einer letzten Pause mit Rührei und Schnitzel - einfach wild diese Kombination - setzten wir nach Italien über, wo dann der Höhepunkt für alle noch im Rennen befindlichen Fahrer wartete - die letzte offene Etappe.

***Auf die Zinnen, fertig, los***

Philipps Kamera klickte und der Liveticker glühte.

Was eine wilde Fahrt.

Wer fährt wo? Wer kommt an? Schafft es jemand nicht? Wer gewinnt?

Fragen über Fragen.

Max fährt auf Platz 1 und fährt und fährt und sieht frisch und gut aus.

Die Verfolger haben 5:30 Minuten Rückstand auf ihn.

Die Minuten vergehen. Wir fahren zum nächsten Fotospot.

Plötzlich ist die Verfolgergruppe weg und nur noch mein Physio hinter Max zu sehen. Er hat nur noch eine Minute Rückstand.

Wahnsinn. Hier waren Emotionen drin!

Und dann?

Nicht mehr weit bis ins Ziel. Mein Physio hat es geschafft und ist inzwischen 1., doch plötzlich heißt es, dass Sirko aufgeholt hat und nur noch wenige 100 Meter hinter ihm ist.

Ich brülle ihn an und gebe ihm nochmal unseren Insider DÄNEMARK mit auf den Weg!

Wir düsen mit dem Auto ins Ziel und warten. Wer fährt als erstes um die Kurve? ...

Flying Physio!

Und genau hier setzt jetzt auch meine Vorgeschichte von ganz oben ein, denn dieser eine Physio war genau der Physio, den ich im April 2022 neu bekommen, mit dem ich anschließend zwei Jahre lang Therapiestunden verbracht habe und der mich als Helfer für die diesjährige Elbspitze engagiert hat. Und siehe ... nicht nur für mein Knie ein Glücksgriff, sondern auch für unser persönliches Erlebnis Elbspitze.

Daniel hat tatsächlich die Elbspitze 2024 gewonnen.

Umso glücklicher war ich, dass ich nicht im Krankenhaus bleiben musste, sondern wieder gehen durfte und so alles miterleben konnte!

Die ganzen Emotionen im Ziel kann man schlecht in Worte fassen, aber es war einfach schön.

***Was bleibt?***

Mir bleibt ein wundervolles Wochenende in Erinnerung mit vielen tollen neuen Bekanntschaften, Momenten und dem Ehrgeiz, wieder mehr Rennrad zu fahren.

Außerdem habe ich gelernt, dass man in Südtirol unter Hähnchen-Schnitzel mit Pommes Hähnchencurry mit Reis versteht. 😂

Achso und in 5 Jahren, so habe ich es zumindest gesagt, fahre ich selbst mit. Immerhin habe ich ja jetzt den besten Ansporn!

Abschließen bleibt mir nur noch zu sagen:

DÄNEMARK!!

Geil wars!! Bis nächstes Jahr! 😁


Daniel Weber - Wie er die Elbspitze gewann, ohne es vorher zu ahnen (Caro)

Die erste Nachricht, die ich von Daniel bekam, war bei Instagram… ich weiß noch, wie ich den Namen Kalter Lachs auf dem Display las …und dachte who the fuck? Wer ist das? Daniel Weber, 34 Jahre, ist Sportfan, Waage, Sohn, Knusperkopf, Physiotherapeut, Kalter Lachs, Freund mit Helfer-Syndrom, Stoneman, Dönerfan, Enkel, Neustädter, Fahrradfahrer, Karla Kolumna, Allrounder, Kuchenliebhaber und Gewinner der Elbspitze 2024. Nach ein paar Nachrichten trafen wir uns zum Dönerstag. Er fragte mich nach meinem Geburtstag und so hörte ich das erste Mal von der Elbspitze. Er meinte, er würde genau auf diesen Tag hintrainieren. Zufall? We will see…

Mampfend saß ich ihm gegenüber und fragte ihn, wofür er sich das antut, und er murmelte etwas verlegen: "Ich will das rote Trikot." OK, Ziel war also gesetzt. Er fragte mich, ob wir nicht mal zusammen fahren wollen… der Arme hatte ja keine Ahnung, dass ich zu dem Zeitpunkt genauso wacklig wie Bambi auf dem Eis mich auch auf dem Fahrrad nach vorn bewegte. Sportlich war klar, wer der bessere Fahrer ist, aber mental hatte ich lange niemanden erlebt, der relativ wenig an sich selbst glaubt und eben nicht versucht, nach den Sternen zu greifen.

Irgendwann in der Neustadt, als ich gerade die neue Folie auf sein Handy klebte, war mir mein Part bei der ganzen Aktion Elbspitze klar. Daniel den Rücken stärken, wenn er selbst nicht kann. Ich wusste, er kann die Elbspitze gewinnen, wenn er nur an sich glaubt und wie im Training Gas gibt. So kam es, dass wir das ein oder andere Mal bei Dönermann saßen, fuhren oder auch nicht. Ich brachte ihm auch ein paar neue Vokabeln bei, wie unter anderem den Kutscherpfiff. Es wurde viel gelacht und ausgewertet, wie die V-Touren laufen. Da lief alles wie geschnitten Brot. Auch im Großen Garten bei seiner „Gartenarbeit“ lief es wie ein Länderspiel. Aber dafür hatte er auch seinen Coach.

Es war einen Tag vor der Elbspitze und vor meinem Geburtstag und Daniels großen Tag. Viele wissen es nicht, aber ich wiederholte in all den Wochen immer mal: "Never say never" und "We will see." Es sind immer drei Worte, die ich ihm sagte und es sollten noch ein paar neue dazu kommen. In der Nachricht vor dem Start am 20.06.2024 sagte ich ihm nicht nur alles Liebe und viel Glück und das ganze Geseier. Nein, ich wusste, er hängt gedanklich etwas zuuuuu sehr an dem roten Trikot. Also versuchte ich ihm klarzumachen, es ist nur ein Stück Stoff und wenn es mies läuft und die Schmerzen kommen und er aufgeben will: "Just fuck it and take it easy… es kommt nicht darauf an."

Wie oft Daniel sich die Nachricht in Dauerschleife angehört hat, weiß er selbst am besten. Wer den Live-Ticker verfolgt hat, weiß, es war Hardcore… hier nochmal ein großes Lob an denjenigen, der die Elbspitze auf den Tag gelegt hatte, aus 33 Jahren Wettererfahrung hätte ich davon abgeraten. Aber nun ja, sagen wir so, es war von allem etwas dabei.

21.06.24 Start an der Frauenkirche in Dresden. Hier wusste noch niemand, was da noch so alles kommen sollte… am wenigsten Daniel. Die erste Nachricht kam von Daniel. Ein Satz mit X… Antwort: "Then just fuck it." Er schrieb: "Ich versuche es." Nicht versuchen, sondern machen, war meine Antwort. Ich wusste, er ist fit und fährt das Ding nach Hause. Irgendwann in der Nacht schrieb Daniel mir: "Die Schmerzen sind da und der Gedanke, einfach in das Auto zu steigen auch." Ansage meinerseits war: "Es sind nur Gedanken, lass sie wieder gehen." Gesagt, getan. Was ich hier so leicht schreibe, waren für ihn schlichtweg Schmerzen des Todes. Doch es ging immer weiter, wie im Leben auch, wenn man nicht das rote Trikot holt.

22.06.2024 um 9 Uhr schrieb Daniel: "Auf zur letzten Etappe und JUST FUCK IT" in Großbuchstaben. Ich sprach ihm noch eine Nachricht: "Los, du fährst jetzt, überholen, ohne einzuholen und du rollst das ganze jetzt von hinten auf. Und keine Tränen." Was ich da noch gesagt habe, um ihn zu zünden, nun ja, vielleicht verrät er es dem ein oder anderen selbst. Aber es kam genau so: Daniel, der sich 16 km vor dem Ziel sagte: "Just fuck it," fuhr und fuhr und fuhr und gab ordentlich Gas und so kam es, wie ich es schon die letzten Wochen immer wieder ahnte: Daniel Weber gewinnt nicht das rote Trikot, sondern die Elbspitze 2024.

Heute Morgen am 24.06.24 traf ich ihn an der Brücke, im gelben Trikot. Er saß auf der Bank und machte Pause… und schaute aufs Wasser. Er sah fertig und zufrieden zugleich aus. Viele Worte bekam ich nicht aus ihm raus, die ich jetzt hier schreiben kann. Also fuhren wir zusammen. Er muss es noch sacken lassen, meint er. "Was ist dein nächstes großes Ziel?" frage ich ihn, als wir am Waldschlösschen ankommen. "Zum Bäcker," meint er zu mir und wir müssen beide herzlich lachen. Man fährt, um zu lernen, wer man ist… Am Ende weiß man es! In diesem Moment, wo ich meinen Senf hier tippe, sitzt er schon im Auto Richtung Nauders. Urlaub machen. Wer Daniel kennt, weiß, es wird der ein oder andere Anstieg auf ihn warten und nichts mit Beine hochlegen.

Daniel… Herzlichen Glückwunsch zu deinem großen Sieg, von dem du weder geahnt noch geträumt hast. Ich war gern ein Stück auf dem Weg mit dabei. Denk immer daran, manche Geschenke bekommt man nur einmal im Leben, bewahre dir den Sieg für immer!

Deine Caro aka Frau Kutscherpfiff


Elbspitze 2024 Dresden à Drei Zinnen (Jacob)

Ein auf und ab der Gefühle. Am Ende angekommen und dass mit einem super Resultat.

Vorwort:

Meine Verbindung zur Elbspitze reicht bis ins Jahr 2014 zurück. Damals lebte ich seit drei Jahren in Dresden und begann auch zu dieser Zeit, mich auf dem Rennrad auszuprobieren. Die Elbspitze speicherte ich damals als Veranstaltung für die ganz Kaputten ab und war sie somit in weiter Entfernung in Bezug auf meine damaligen Fähigkeiten. Seitdem sind nun 10 Jahre ins Land gegangen und ich habe mich als Fahrradfahrer, als auch als Mensch weiterentwickelt. Für die Saison 2024 war ich nochmal auf der Suche nach Herausforderungen abseits vom normalen Straßenrennsport und nach Projekten, die in kommenden Jahren schwierig sein würden umzusetzen, da ich und meine Partnerin Nachwuchs erwarten. Neben zwei Ultraendurance-rennen über 1000 - 4000 km kam mir noch die Elbspitze in den Sinn, welche seit 2014 in meinem Hinterkopf schwirrte und auf meiner To-do-Liste stand. Ich dachte mir, das Event ist für die Kaputten und kaputter wird’s bei mir in den kommenden Jahren nicht mehr. Außerdem passt es gut in den Jahresplan, einen Monat vor meinem Saisonhighlight, dem Transcontinental. So kam es also, dass ich Anfang Januar 2024 die Organisatoren der Elbspitze anschrieb und erfragte, ob noch ein Platz für mich zur Verfügung stand. Zum Glück war Steffen so nett und konnte mir noch einen Platz anbieten. Somit wurde die Anmeldung ausgefüllt und ich landete auf der Startliste. Jetzt konnte die Vorbereitung für das Frühjahr und den Sommer beginnen.

Vorbereitungstouren der Elbspitze:

Im Frühjahr vor jeder Elbspitze werden von den Veranstaltern fünf Vorbereitungstouren angeboten. Die Strecken steigern sich im Verlauf der Saison. Natürlich geht es grundlegend darum, im Laufe des Jahres fitter zu werden und darum, sich auf die Belastung der Elbspitze einzustellen. Den größten Mehrgewinn sehe ich aber darin, die Teilnehmer der kommenden Elbspitze schon mal kennenzulernen und sich nebenbei ein paar Tipps der erfahrenen Teilnehmer abzuholen. Des Weiteren ist es nützlich, einschätzen zu können, wo man sich selbst im Leistungsspektrum des Feldes befindet.

Elbspitze 2024:

Schon die harten Fakten der Elbspitze 2024 lassen erahnen, dass es ein ziemliches Brett ist, diese zu finishen. 778 km mit 12.000 hm standen auf dem Programm.

Für mich stand das klare Ziel fest, Finishen zu wollen und am Ende des Rennens zu schauen, ob noch was geht. Eine Platzierung unter den ersten Fahrern wäre schon ein Traum. Um dies zu erreichen, war mir klar, dass ich alle Sperenzien während der Tour unterbinden musste, um energiesparend, wo es nur ging. Neben Energiesparen ist natürlich auch eine ständige Nährstoffzufuhr wichtig und darauf zu achten, keine Magenprobleme zu bekommen.

Morgens wurde ich von Leo Wendt zum Start an der Dresdner Frauenkirche eskortiert. Mit Rucksacktrageservice wohlgemerkt. Vielen Dank hierfür nochmal, da auch hier schon die ersten Körner und der Rücken geschont werden konnte. Nach der Taschenabgabe und einem Startfoto konnte es dann pünktlich um 5 Uhr losgehen.

Das Feld rollte los und so waren wir schnell aus Dresden raus und fast im nächsten Moment auf dem Erzgebirgskamm. Hier hielt ich mich zum ersten Mal bei der Bergwertung und schaffte es nach einer Pinkelpause als Drittletzter über die Wertungslinie zu fahren. Bis zum Ende des ersten Abschnitts verlief das Rennen so weit ruhig.

Die Pausen sahen so aus, dass die Rennleitung die Zeit der Weiterfahrt verkündete (bei den meisten Pausen 30 Minuten). In dieser Zeit musste das Fahrrad für den kommenden Abschnitt fertig gemacht werden und gegessen und getrunken werden. Anschließend wurde pünktlich losgefahren. Eine gute Struktur in dieser Zeit war auf jeden Fall von Vorteil. Hier waren die Tipps zum Ablauf und mögliche Strategien aus den V-Touren Gold wert.

Der zweite Abschnitt forderte bereits seine ersten Tribute. Hier fuhren wir durch zentral Tschechien und es ging die ganze Zeit hoch und runter. Die Tempomacher machten es vielen Teilnehmern nicht einfach, zu folgen. Hinzu kamen die immer weiter ansteigenden Temperaturen. Bei Gesprächen mit anderen Fahrern kam immer wieder die gleiche Antwort. Eigentlich kann ich mit Wärme gut umgehen, aber heute haut es irgendwie richtig rein. Und genauso ging es mir auch. Während der Etappe dachte ich, wie es den anderen FahrerInnen wohlergehen würde, welche vielleicht nicht auf dem Fitnesslevel der Top 10 waren.

Meinen ersten persönlichen körperlichen Tiefpunkt hatte ich bei der Auffahrt zum Bayrischen Wald (Km280). Hier bildete ich mit einigen anderen Fahrern das Gruppetto. Wir waren einfach froh, als wir endlich oben waren und nun eine lange Abfahrt ins Donautal auf uns wartete. Im Verlauf der kommenden Stunde habe ich mich dann zum Glück wieder gut erholt. Somit hatte ich auch Lust und Kraft, einmal in die kommende Bergwertung mit reinzuhalten. Das hat richtig gefetzt.

Kurz vor der Dunkelheit wurde das Zeitfahren ausgetragen. Hier meldeten sich nur drei Fahrer an. Ich selbst hatte überlegt, wollte mir dann aber doch die Kräfte sparen. Es kam ja noch ein Großteil der Höhenmeter.

Nach der nächsten Pause sollte der erste Alpenpass kommen und es fing direkt beim Losfahren an zu regnen. Da alle bereits damit gerechnet hatten, waren alle gut ausgerüstet und zum Glück hielt der Regen nur etwa eine Stunde an. Der Dientner Sattel erwies sich als zähes Stück Weg. Vor allem steil ist er mir in der Erinnerung geblieben. Auf der Abfahrt gab es dann leider einen Sturz im Feld, welcher zum Glück keinen weiteren Fahrer betraf. Auch der Verunfallte kam mit einem Schrecken davon, stieg dann aber leider im weiteren Verlauf aus.

Die kommende Pause befand sich kurz vor der Auffahrt des Großglockners. Im Laufe des Auftankens ging auch langsam die Sonne wieder auf. Ich selbst setzte mich für 10 Minuten in eines der Autos und versuchte kurz die Augen zuzumachen. Die schlaflose Nacht war beim Wiederlosfahren also überstanden.

Bei der Auffahrt zum Glockner hatte sich mein Körper für den zweiten Tiefpunkt bei dieser Tour entschieden. 1500 Höhenmeter auf steilen Rampen mit müden Beinen war eine eher spezielle Erfahrung. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon etwas an genervt und die Lust auf das TCR in einem Monat sank auf einen Tiefpunkt. Irgendwann sind wir dann doch oben angekommen und für die Abfahrt zogen wir uns an, was ging. Es war einfach nur kalt und windig dort oben.

Nach einer schönen, aber auch stürmischen Abfahrt auf der Sonnenseite des Glockners sammelten sich alle verbliebenen Fahrer im Tal zur letzten langen Pause. Aufgrund der letzten Stunden konnte ich mir nicht so richtig vorstellen, wie ich das Finale so angehen soll. Dank des guten Zuredens vieler anderer Teilnehmer bereitete ich mich aber trotzdem mental auf den letzten Abschnitt vor. Zum Glück hatten wir ab hier wirklich Kaiserwetter. Somit musste der Körper sich nicht auf Temperaturerhalt konzentrieren. Das Auftanken mit Energie und Wärme funktionierte gut und somit konnte es wieder losgehen.

Bis zum Finale folgte nun noch ein kurzer Abschnitt, welcher großteils flach verlief. Noch ein kurzer Stopp zum Flaschenauffüllen und schon konnte das Finale bei km 680 starten. Zu dem Zeitpunkt war ich wieder gut bei mir und wusste, dass wir die letzten 90 km nochmal richtig Spaß haben können.

Gleich zu Beginn fuhr der schnellste Sänger Dresdens alleine dem Feld davon (Max). Ich dachte nur: „Will dem keiner hinterherfahren? Zu viel Zeit sollten wir ihm nicht einräumen, wenn wir ihn noch einholen wollen." Selbst wollte ich aber mich noch etwas im Feld verstecken. Das hat die letzten 700 km doch schon ganz gut funktioniert. Wer mich kennt, weiß, dass mir diese Taktik sicher nicht leichtgefallen ist 😉 …

Am nächsten Anstieg verschärfte Sirko. Als wir oben auf der Hochebene ankamen, waren wir noch zu viert. Da ich wusste, dass direkt eine Abfahrt auf uns wartete, übernahm ich hier die Tempoarbeit, um erstens das Tempo bei Abfahrt zu bestimmen und zweitens um die Gruppe ggf. noch einmal auszudünnen. Sirko und Daniel erwiesen sich als ebenbürtige Abfahrer und so kamen wir zu dritt im Tal vor der nächsten Steigung an. Hier erfragte ich kurz bei beiden, was denn nun eigentlich das Ziel unserer Gruppe sei. Wir wollten alle in Richtung des Podiums fahren und konnten uns auf gemeinsame Tempoarbeit einigen. Gemeinsam fuhren wir so bis ca. 15 km vor dem Ziel. Leider merkte ich langsam, dass mir der Saft ausging. Ich sagte zu Daniel, dass mir gerade 200 Watt reichen würden, er aber einfach fahren soll, wenn bei ihm noch mehr gehen würde. Scheinbar ging auch noch mehr. Daniel war schneller weg als ich sehen konnte und Sirko kurbelte sich auch langsam davon. Pfff. Ja, die letzten Kilometer waren dann leider noch ein ziemlicher Kampf. Mein Lichtblick war, dass es nur noch 15 km von 780 km waren und Mareike auf mich im Ziel wartete. An der Mautstation zu den Drei Zinnen wartete meine bessere Hälfte auf mich und versorgte mich noch mit einem Apfel. Dass ich in dieser Pause meinen vierten Platz an Daniel S. abgeben musste, war vollkommen ok. Er musste die letzten 40 Km ja auch alleine hinterherfahren. Starke Leistung, Daniel.

Nach der Apfelpause also die letzten Höhenmeter bestreiten. Wer schon mal die drei Zinnen hochgefahren ist, weiß, das ist einfach nur ätzend steil. Immerhin kommt man so schneller auf seine Höhenmeter. Oben im Ziel erwarteten uns die ganze Orgacrew, die Finisher und Mareike. Puh, das war ein ganz schön hartes Ding, muss ich sagen. Respekt an Daniel und Sirko, dass ihr das Ding noch nachhause fahren könnte. Ich bin froh, dass ich dies mit anstoßen konnte, auch wenn ich selbst am Podium vorbeigeschrammt bin. Aber die stärkeren Fahrer sind am Ende nun mal vorne. Mein Respekt geht auch raus an Max, der gut 80Km vor dem Feld rum gestrahlt ist. Und natürlich an alle Finisher der Elbspitze 2024 und alle, die angetreten sind, sich dieser Herausforderung zu stellen. Ich bin sehr froh, dass schlussendlich alles gepasst hat und ich als Finisher über die Linie fahren konnte.

Fazit:

Die Elbspitze ist eine ganz besondere Veranstaltung. 1. Ist sie mit sehr viel Liebe organisiert. 2. Die Elbspitze wird als Epos gelebt. Hierbei geht es nicht darum, möglich viele Finisher zu produzieren, sondern darum, eine ganz besondere Herausforderung zu gestalten. Daraus gehen Streckenwahlen und Fahrzeiten hervor, die nicht dem Durchschnittssportler angepasst sind.

Ein Riesendank geht raus an die ganze Orgacrew der Elbspitze für dieses unvergessliche Erlebnis. Genauso möchte ich mich bei den anderen FahrerInnen des Feldes bedanken für die wunderbare Zeit mit euch auf dem Rad. Es war mir eine große Freude.

Für wen ist nun eigentlich die Elbspitze? Wem das Finishen von Fichkona und vom Ötztaler zu einfach ist, hat hier mit Sicherheit seinen Spaß. Ansonsten für jeden Fahrradbegeisterten, der das Fahrrad liebt und nochmal das next Level an Herausforderungen sucht.


Dies und jenes (Sirko)

Zu Beginn unser Credo: Tretet an, scheitert und wiederholt es solang, bis ihr finisht, wir unterstützen euch dabei! Die Elbspitzfinish kann man sich nicht erkaufen, der wahre Einsatz besteht in einer (jahrelangen) Vorbereitung um jenes Level zu erreichen, mit dem man in 36 Stunden bis zum Ziel kommt. Das ist nicht nur die physische Verfassung, sondern ein routiniertes Bewegen im Feld und ein reicher Erfahrungsschatz bezüglich Ernährung und Belastungsresistenz.

Ich habe das nun schon 16 mal durch, und es will einfach keine Routine eintreten. Geprägt durch eine nicht so gute Nacht und irgendwie erhöhtem Stresslevel* aufgrund der Feuchtwarmen Wetterlage mit Starkregenneigung in Kombination mit weiteren 3 Sitzplätzen Verlust im Begleittross vergas ich nun an der Frauenkirche noch einige wichtige Dinge zu Topias auf den Punkt zu bringen. Aber ich denke es ist wichtig und hilfreich diese nun noch nachzureichen, und auch zu verstehen, warum die Elbspitze so ist wie sie ist. Insbesondere auch die Elbspitze 2024 zu verstehen, nicht ungeachtet der hohen Aussteigerquote.

Topias bleibt in Erinnerung als einer, der etwas abzugeben hatte, der verstanden hatte, dass man diese Veranstaltung, gar das ganze Leben nicht alleine finishen kann, geschweige denn gewinnen. Das geht in der Regel nur gemeinsam (oder auf Kosten anderer, Pfui!). Darüberhinaus wollte Topias "richtig auf die Fresse kriegen", womit er meinte, dass man erst zufrieden sein sollte, wenn alle Körner verbrannt sind und das Gehirn im besten Fall einmal den Komplettreset bekommen hat. Wir gehen davon aus, dass die Elbspitze deshalb gefördert worde und wird, weil sie mit den Rahmenbedingungen der Veranstaltung eine besondere Plattform bietet, die erhaltenswert ist. An der Stelle möchte ich nochmal versuchen die Brücke zu schlagen zu anderen Förderern, die ihr nun vielleicht kennengelernt habt, André, Jörg, Conrad. Hobbyathleten auf höchsten Niveau, bei der Elbspitze zu sehen beim Versuch sich den Traum vom Gelben Trikot zu verwirklichen, sich mit 80 kg das Bergtrikot zu erkämpfen oder das Zeitfahren nicht zur one-man-show verkommen zu lassen und beim Führen des Feldes bis in die Alpen mit Gewinn des Roten Trikots.

Nein, natürlich erwartet niemand dass jeder Teilnehmer sich derart die Kante gibt. Hochachtung vor jenen Neulingen, die sich an eine topografisch derart schwere Elbspitze, wie es sie seit vielen Jahren nicht gab, rantrauen. Meine erste Elbspitze endete auf der Edelweißspitze, und ich war seinerzeit vor nunmehr 15 Jahren nicht unfroh, dass es vorbei war. Mittlerweile geht erheblich weiter, sind erheblich mehr Höhenmeter zu überwinden. Wir bewegen uns zeitlich/organisatorisch klar am Limit, dass muss man an der Stelle auch deutlich sagen. Und nicht nur Freitag zwischen 11 und 15 Uhr, das muss ich in aller Deutlichkeit auch sagen.

Die Diskussion, ob das umrissene Maß an sportlichen Wettbewerb - der in der Tendenz eben doch zur zurückhaltung starker Fahrer führt - in einem vernünftigen Verhältnis steht zur Möglichkeit zu finishen im Windschatten einer standhaften Zweierreihe, ist uralt. Wahrscheinlich wird sie auch nie enden, solange es die Elbspitze gibt, und wahrscheinlich wird sie auch immer kontrovers sein.

Ich persönlich stehe für folgende Sachen ein: Jeder, der für die Elbspitze ausreichend vorbereitet ist, soll die Chance bekommen, die Strecke zu finishen. Dabei ist ein zeitlicher Rahmen gesetzt, der sicherstellt, dass Helfer und Fahrer ausreichend Schlaf bekommen um am nächsten Tag die Rückfahrt nach Hause ohne Zwischenfälle zu bewältigen.

Im Roadbook der Elbspitze findet sich ein Zeitplan, der den Helfern und Fahrern Orientierung gibt, dieses Ziel zu erreichen. Diesjahr erreichte der letzte Fahrer wenige Minuten vor dem Zeitplan das Ziel. Für mich ist dieser Zeitplan kein Selbstzweck, sondern das bestmögliche Werkzeug, um die oben genannten Ziele zu erreichen. Es bewährt sich seit vielen Jahren. Der Zeitplan wird immer auf Grundlage der gleichen Berechnungsmethode erstellt und schränkt damit die streckenplanerischen Freiheiten ein, so auch 2024. Was sich ändert, ist die Art und Weise, wie heutzutage Radsport betrieben wird, aber auch wie die Elbspitze wahrgenommen wird. Das Leistungsniveau an sich hat sich nicht wirklich geändert, es ist nicht so, dass die Fahrer heutzutage stärker wären als früher, auch nicht schwächer. Es gibt immer wieder Leuchttürme, klar. Nur ein Zugeständnis mache ich: Der Radsportler 2024 ist wesentlich gebildeter was Sportphysiologie angeht und hat durch seine technischen Ausrüstung darüberhinaus auch die Möglichkeiten, Professionalität in sein eigenes Monitoring/Pacing einfließen zu lassen. Die Qualtität und Quantität von Tiefs ist auf dem Rückzug.

Alles, was bis hier niedergeschrieben ist, dürfte unstrittig sein. Niemand ist glücklich mit einer Finisherquote von 45%, welche die bisherige Tiefstquote vom Melchboden beinahe egalisiert. Die Gründe sind aber andere. Am Melchboden war wirklich schlechtes Wetter, so schlimm, dass wir die Strecke einkürzten. Eine Maßnahme, welche die Quote noch "rettete", sonst wäre es noch schlimmer gekommen. Und selbst wenn du in dem Moment, bei Dauerschiffe nach dem Rossfeld (alle Fahrer saßen seinerzeit in Berchtesgaden im Reisebus mit Aussicht auf weitere stundenlange Dauerschiffe) fragst, wie es weitergehen soll, bekommst du das ganze Spektrum an Antworten: Leute, die abbrechen; Leute, die die Strecken einkürzen wollen; Leute die die Originalstrecke komplett fahren wollen.

Dieses Jahr war das Wetter echt passabel, ich bin froh dass die Stundenlangen Regenfahrten in der Nacht wieder auf dem Rückzug sind (auch wenn es reines Glück war, dass wir mit einer guten Stunde Regen weggekommen sind).

Nein, diesjahr sehe ich zwei Sachen.

Erstens Abschnitt 2 - ja, es ist immer und immer wieder Abschnitt 2. Warum? Die Topografie Mitteleuropas gibt uns in Zentralböhmen eine hügelige Landschaft vor, die Verkehrsentwicklung zwingt uns auf kleinere Straßen (weil tschechische Autofahrer und Polizei nicht mehr ganz so entspannt sind). Muss man dann mit einem 30er Schnitt über die Wellen ballern? Insbesondere am ersten schwülheißen Tag des Jahres, zu dem noch kein Mensch hitzeadaptiert sein kann? Ich war eine gute Stunde an der Spitze des Feldes, den Rest in zweiter Reihe, wenige Zeit hinten am Feld. Damit wäre es mir möglich gewesen, jederzeit zu intervenieren. Für mich als Naturwissenschaftler steht schon die Frage: Nach welchen Grundsätzen eingreifen? Ich kann beurteilen, dass die Leistungen im vorderen Drittel des Feldes in völligem Einklang mit den offiziellen Vorgaben waren. Natürlich könnte man vom Feld führenden Fahrer verlangen, dass er nach der Welle noch 10 s wartet und andererseits in die Steigung mit ordentlich Dampf reinfährt, sprich, man kann die Antiziehharmonika realisieren. Das ist nicht wenig anspruchsvoll durchzuführen. Die Orga hat das Instrument der Zügelung und Aberkennung roter Punkte, nicht zur Anwendung gebracht. Rückblickend ist es einfach: Ich hätte es mehr gezügelt. Wenn ich mich aber wieder in den Moment versetze ... schwierig zu beurteilen.

Kennt ihr auch noch das Computerspiel Traders? Da gab es den FatMike, der die Messlatte anlegt und damit bestimmt, wer untergeht und wer weitermachen kann. An der Stelle muss ich klar sagen: erstens Maik schreibt sich mit "ai" und zweitens bin ich persönlich dankbar, dass er für ein Tempo gesorgt hat was mit den Vorjahren vergleichbar war und damit die Planbarkeit der Veranstaltung erhalten hat. Chapeaux für diese Leistung. Wann immer möglich und sinnvoll habe ich versucht eine Zweierreihe mit zu etablieren, die Gruppenfahrt hat dann sofort einen anderen Charakter - nämlich nicht mehr den einer ungezügelten Tempohatz. Aber dabei haben verhältnismäßig wenige Fahrer mitgewirkt, das muss man auch ganz klar benennen. Wir sind hier gemeinsam unterwegs, als Vereinsmitglieder. Auch die Orga um Paul, Daniel und ich haben Momente, um nicht zu sagen Stunden, in denen weder Körper noch Geist fähig sind, die Führungsarbeit zu übernehmen. Im Übrigen war die Situation identisch zu 2015 (da gab es noch mehr Aussteiger auf Abschnitt 2) und 2018 (mit viel Reiberei in der Orga ähnlich viele Aussteiger). Meine persönliche Meinung: Ja, auf Abschnitt 2 scheiden Fahrer aus, die sehr wahrscheinlich auch in den Alpen die offiziellen Karenzzeiten an den Bergen nicht mehr schaffen würden. Und glaubt mir, die Herausforderungen einer Elbspitze enden nicht mit Abschnitt 2. Das Tempo hätte man drosseln können, ja. Zu meiner persönlichen Verantwortung: jeder Teilnehmer kennt das Gefühl der Selbstzweifel: "mir geht es schlecht und allen anderen gut". Das Maß an Leid steht in keinem guten Verhältnis zum Maß an Watts auf dem Tacho. So ging es mir nach der reichlichen Stunde neben dem Moped. Manchmal hörte ich was im Funk, Stöpsel wieder weiter rein gedrück in den Gehörgang, Abwarten bis man eine Hand vom Lenker nimmt, Mikrofontaster ertasten ... irgendwann eine halbe Minute später endlich ein "Bitte wiederholen" abgesetzt, keine Antwort bekommen, weitergemacht. Die Nutzung der Funkttechnik war vielleicht nicht optimal.

Punkt 2: Die topografische Schwierigkeit der Strecke. Wir können kaum Kompromisse eingehen, wenn wir "das Brett" komplett bewältigen wollen. Es ist richtig ein Zeitpolster zu besitzen um auf Unzulänglichkeiten (Nudeln nicht fertig, Oskar stürzt etc.) entspannt reagieren zu können. Dieses Zeitpolster ist wertvoll, wir erreichen es durch zügiges Fahren und wenig Standzeit. Wir können das Tempo nur begrenzt drosseln. Lasst uns doch als Maßnahme die Zeitkalulation auf die Vtouren anwenden und ausgeben, um klarer aufgezeigen, dass das Vtouren-Tempo dem Elbspitze-Tempo entspricht (oder eben nicht). Generell werden wir aber folgendes Problem nicht los: Schwere Elbspitze und mannstarke Felder drücken die Finisherquote, weil sie höheres Maß an Fitness erfordern und einen größeren Ziehharmonikaeffekt aufweisen. Damit meine ich die Jahre 2011, 2013, 2017, 2018 und 2024. Und immer wieder möchte ich für 2017 herausstellen: Hätte die Rennleitung damals die Karenzzeit des Finales von 1:47 durchgesetzt, hätten nur 12 von 40 Fahrern das Ziel erreicht. Zu diesem Zeitpunkt waren einige Zugeständnisse gemacht worden, damit möglichst viele Fahrer den Start ins Finale in Sterzing erreichen. Dies war ein Aufopfern der Helfer eben für diese Finisherquote und endete damit, dass 21 Uhr noch Helfer am Berg waren. Damit wurde m.E. eine Grenze überschritten zu Ungunsten der Helfer. Daraus ist folgender Schluss zu ziehen: Wir reagieren auf Grundlage von Erfahrungswerten und bestem Wissen und Gewissen gegenüber allen Menschen, die in die Elbspitze involviert sind. Für den berüchtigten hügeligen zweiten Abschnitt habe ich nur eine Idee: lasst uns das Feld für diesen Abschnitt teilen auf jeweils maximal 20 Mann, mit wenigen Minuten Abstand dazwischen, die schwächeren am besten in der vordersten Gruppe befindlich.

Abgesehen von dem berechtigten, aber ungewollten Eindruck eines Ausscheidungsfahrens war die diesjährige Edition die platonische Idee der Elbspitze: Die volle Bandbreite an Wetter, spannende Wertungen, eine superschöne Strecke und ein zügiges Fahren in toller Gruppe. OK, er Schlussanstieg war jetzt nicht so schwer wie man das ursprünglich mal angedacht hatte, aber dafür wunderschön. Die Strecke hat es auch stärksten Fahrern ermöglicht, mit ordentlich Tiefgang etwas Großes zu finsihen. Und dafür war auch wieder ganz wesentlich unser erfahrenes und engagiertes Helferteam verantwortlich.

Mein ganz persönlichen Eindruck der Elbspitze habe ich zu Ehren des Radsportgotts in einer Collage festgehalten. Darin geht es im wesentlich um den Kampf gegen Infektionskrankheiten** mit dem Eintritt des eigenen Kindes in die Kindergrippe***. Ein Thema, was Leute mit starken Immunsystem weniger trifft als mich selber. Für mich ist (der Mangel an) Gesundheit seit jeher ein Thema, in zahlreichen Blutbildern habe ich Leukowerte knapp unter 3 als Standard. Ich kenne Leute mit einem Hyperaktiven Immunsystem, die nie Fieber haben und ganzjährig an Allergien leiden, auch nicht schön, aber das ist die Bandbreite dessen, wie man aufgestellt sein kann. Ganz zu schweigen von "10 Jahren ohne Erkältung" wie ein Thomas Hoffmeister, davon kann ich nur träumen, auch eine Trainingssatire auf das Polarisierungsmodell alá Sten halte ich nicht lange durch. Corona war für mich die beste Zeit in meinem Leben, zweieinhalb Jahre lang ohne Krankheit, zwei oder drei mal Mandelsteine, das wars. In diesen Pandemiejahren habe ich erfahren dürfen, was möglich ist, v.a. im Wintersport, in diese Zeit fällt auch mein Sieg beim OEM, kein Zufall.

Im vergangen Jahr habe ich nun aufgegeben. In 2023 habe ich 23 Kranktage angehäuft, arbeitsunfähig****, das sind bei mir Tage, an denen ich Fieber habe, also >= 38.0°C. Irgendwann gibt man auf, man steht 10 mal auf, aber nicht 20 mal. Zwischen den Elbspitze habe ich keine Wettkämpfe mehr absolviert, weil es keinen Sinn mehr macht. Weil Leistungsorientiertes Training kaum noch möglich ist. Der letzte Versuch war der Dresden-Marathon, der in einer monatelangen Welle an Atemwegsinfekten die komplette Enttäuschung war. Neben den Trainingsausfall in der Erkältungsakutphase gibt es noch die stark verlängerten Regenerationszeiten -- falls man mit Halsschmerzen/-ratzen davonkommt, oder auch nur mit einer 4 bpm - Ruhepulserhöhung --, der Verzicht auf hochintensives Training weil mein eigentlich immer im Zustand des Abhustens ist**** und natürlich ein statistisch nicht mehr geringes Risiko für ernsthaftere Atemwegserkrankungen, die an sich zu (Lungen)Kapazitätseinbußen führen; hier haben wir ja nun neben der Influenza mit COVID noch einen weiteren unlustigen Erreger******.

Ich wollte die Elbspitze eigentlich ambitioniert bezüglich des Zeitfahrens fahren, aber das gute Cube, was mir hier etwa 2 km/h Geschwindigkeitsvorteil gebracht hätte, wurde Anfang Mai, ebenso wie mein Zeigefinger, kaputt gefahren. Mir ging es tatsächlich nur ums Ankommen, und darum, die Veranstaltung im Gelingen zu unterstützen. Hilfreich war hier, dass ich 7 Wochen gutes Trainings hinbekommen habe, ich habe dadurch eine Robustheit erarbeiten können, die es mir ermöglichte, aktiv ins Geschehen einzugreifen. Für micht war die Mission erfolgreich. Die Elbspitze ist und bleibt die mit Abstand intensivste Zeit des Jahres, ich bin nicht süchtig danach, aber ich will es nicht missen.

Kann ein alter Hase noch was mitgeben aus seinen 15 Elbspitzfinishes? Nun, Punkt 1: auch ich hatte mein Ausscheidungsfahren, in Pausen 2 und 3 wässriger Art mit großen Fragezeichen, ob ich mit einen solchen Verdauungstrakt durchkommen werde. Es lohnt sich die Ruhe zu bewahren, zu überlegen, was könnte an der Ernährung falsch sein, was könnte meinem Körper gut tun (es war das zu dick dosierte IsoGetränk und natürlich die zu hohe Belastung bei der Führungsarbeit bei der Wärme). Punkt 2: Wenn euer Körper abschaltet, geht arbeiten! Ich stand am Glockner ganz konkret vor der Wahl, die Höhenmeter unter Qualen bei 225 W und permanent zufallen Augen runterzuspulen, oder ... mich zu entscheiden, 20 W draufzulegen und den Sympathicus wieder dominieren zu lassen. Dafür entschied ich mich nach 800 Hm im Anstieg, und es funktioniert (OK, in der Abfahrt kam wieder der Rückfall, so what). Das gleiche beim Finale: Klar, ihr könnte da reinfahren und sagen "Ich genieße jetzt, ich nehm raus, ich bekomme eh nichts mehr zustande" und leidet dann still vor euch hin, im schlimmsten Fall in Agonie. Traut euch, latscht rein, im letzten Abschnitt geht so viel wenn ihr erstmal wieder in Wallungen gekommen seid, es wäre Schade drum. Und ganz wichtig: Ihr müsst euch dafür nicht vorher geschont haben, ihr müsst nur eure Kalorienzufuhr unter Kotrolle haben, aber dank Alex und dem gesamten Küchenteam ist ja eigentlich nichts leichter als das!

* Ich erwähnte es schon, meine 16. Elbspitze!

** Die physiologische Ausstattung ist hier sehr unterschiedlich. TOP-Leute haben in der Regel auch ein TOP Immunsystem, die können nicht nachvollziehen, wovon ich spreche, die kennen auch keine Sitzpickel oder ähnliche Entzündungsreaktionen. Es gibt Profis wie Rick Zabel ... nun ja, i.d.R. bekommen die Tour-de-France-Fahrer ihre kleinen Kinder erst in Paris in den Arm gedrückt. Ich erinnere mich nun aus eigener Erfahrung sehr Lebhaft daran, wie "the Animal" immer wieder davon berichtet, wie seine Ambitionen immer wieder unter den "Rüsselseuchen" seiner Familie begraben wurden, bei ihm aber mit einer Anfälligkeit für Nasennebenhöhlenentzündungen noch ungleich schwerwiegender war. Ähnlich war es bei mir, TOP abliefern konnte ich in meinem LEben immer, wenn ich nicht krank war, das war immer ein statistische Spiel.

*** Tip, nehmt euch eine Tagesbetreuung statt der großen Einrichtung. Nach Studienlage habt ihr und eure Kleinen etwa die Hälfte der Infekte. Hartnäckig hällt sich die Sicht, die Kleinen müssten ihr Immunsystem trainieren, da ist was dran, keine Frage, aber vor allem sind sie einfach nur krank, weil eine extreme Keimlast am Start ist, und vor allem so lange eben keine ausreichende Hygiene praktiziert wird aufgrund des Alters. Die hohe Anzahl an Atemwegsinfekten bedeutet auch ein erhöhtes Asthmarisiko für die Kleinen. Btw: man hat auch plötzlich wieder 3 mal Magen-Darm im Jahr, obwohl man das 2 Jahrzehnte nicht hatte. Ich will es nicht madig reden, ich lasse nichts auf die Qualität der Betreuung in einer städtischen Einrichtung kommen, das ist einfach nur TOP, deshalb gehen meine Kinder dahin. Aber falls ihr sportlich noch was vor habt (ich habe das eigentlich nicht mehr), dann solltet ihr die Wahl der Betreuung bewusst überdenken.

**** mit vielen Grüßen an meinen Arbeitgeber und danke an meinen Chef für das Verständnis, für mich war das stellenweise psyschich wirklich nicht leicht. Ich will hier auch keine Diskussion lostreten, aber wenn man von durchschnittlich 3 .. 4 Kranktagen im Jahr kommt fragt man sich schon, warum der Arbeitgeber dafür bluten soll, dass man sein Kind in die Kita bringt.

***** 3 HIT-Einheiten im ersten Halbjahr, damit ist es auch nicht mehr möglich, sinnvoll an den Bergwertungen mitzumachen, weil man an und über der Schwelle einfach nicht wiederholt belastbar ist, leider

****** das erste war eine Lungenentzündung mit Rippenfraktur vom Husten im Februar 2023, und diesjahr anfang April. Der Ruhepuls steigt auf etwa 65 bpm und braucht dann mindestens 6 Wochen, so sieht es bei mir mit COVID aus.


Elbspitze 2024 Bericht (Felix)

Wo soll mein Bericht zur Elbspitze 2024 beginnen? Im Nebel auf dem Großglockner, im Regen vor dem Dientner Sattel oder doch klassisch einfach vor der Frauenkirche in Dresden? Nein – diesmal beginne ich mit den letzten Worten des Berichtes 2023: weiter, immer weiter…

„Weiter, immer weiter“, könnte man als stichhaltiges Motto für jede Radfahrt nehmen, egal ob 70, 150, 300 oder eben 775km. Aber was bringt es einem einen Pass mit Knieproblemen, schmerzenden Rücken, müdem Kopf und kreiselnden Magendarm bei 160Watt und sechziger Trittfrequenz hinaufzuschleichen? In dem Moment wahrscheinlich nicht besonders viel – in den Tagen danach vielleicht auch nicht viel mehr, aber spätestens im Winter, wenn man im Keller auf der Rolle sitzt oder im deutschen Nassgrau km um km abspult, denkt man gern zurück an die vielen guten Elbspitzmomente. Elbspitze ist nämlich nicht nur das Erreichen eines Zieles, nicht nur das Fahren von Pause zu Pause und erst recht nicht das Streben nach dem einem Wertungstrikot.

Elbspitze ist ein halbes Jahr Vorbereitung, Elbspitze ist V-Touren, Elbspitze ist Blödeln in der Gruppe – kurz um: Elbspitze ist einfach ein Erlebnis, was man nicht vergisst. Und trotzdem wollte ich mich erst einmal nicht wieder anmelden, zu quälend waren die letzten finalen Kilometer. Als die Anmeldung für die ES 24 möglich war, dachte ich mir: können die anderen gerne machen. Die Strecke und das Profil sahen schwierig aus – wenig flache Abschnitte, viele Wellen in Tschechien. Zudem hatte es 2023 nicht mit der Bergwertung geklappt, Zweifel kamen auf ob meine Bergleistung, die von vielen als so stark betitelt wurde, wirklich reicht um jemals bei einer ES mehr als nur das Ziel zu erreichen.

Doch zwei Haken hatte die Streckenbeschreibung dann doch: (1) die Strecke verläuft durch Salzburg und Hallein, zwei Orte, durch die ich im Radurlaub schon einige km zurückgelegt habe: mit dem Track der Elbspitze könnte man also den Urlaub virtuell mit der Heimat verbinden… (2) Die Strecke verläuft über den Großglockner, ebenfalls ein ehemaliges Urlaubsziel. Damals waren wir jedoch nicht am höchsten Punkt der Passstraße, dem Hochtor, das fehlte also auch noch…. Nach einem längeren Überredeprozess von mehreren Seiten und dem Druck, dass schon recht viele Starter angemeldet waren, meldete ich mich also doch wieder an. Ziel: mit weniger körperlichem Verfall ankommen. Die Zeit verstrich, die km auf der Rolle wichen den km auf der Straße. Im sportlichen Aktivurlaub mit drei weiteren Elbspitzveteranen wurde dann jedes kleinste Detail durchgesprochen: angemeldete Fahrer inspiziert, eigene Leistungsdaten auf den Tisch gelegt, Taktiken und Ziele ausgetauscht. Das war ein risch gelungener Ausflug!! Auch dort schwärmten alle davon, ich solle auf Bergwertung fahren – hmm ok, zur Kenntnis genommen.

Egal was kommt, ich trainierte nicht spezifisch auf eine Wertung hin, sondern auf ein besseres Allgemeinlevel. Erst drei Wochen vor dem Start der Elbspitze entschied ich mich immer mehr für die Bergwertung. Nach einem leichten Kränkeln und zwei Wochen nicht so tollen Beinen, lief die letzte Woche vor Start dann wieder deutlich besser. Nun sollte es losgehen, 5Uhr Frauenkirche. Die ersten Meter aus der Stadt waren unrhythmisch, immer wieder Halt, anfahren, Stopp, weiter, bremsen, beschleunigen. Weiter draußen wurde es besser, die Landschaft wurde grüner und schöner. An der ersten Bergwertung kam Konrad vor und verwirrte alle, wollte er nicht auf Gelb fahren? Jetzt fährt er zusätzlich auf Berg?? Die Verwirrung ging auf – am Berg spielte er dann nicht mehr mit. Ein paar Punkte konnte ich mir holen, aber wer war der Fahrer auf Platz 1? Kurz mal umgehört, niemand kannte ihn, also im Auge behalten. Auf den weiteren Kilometern bis zur Pause passiert nicht viel. Der Asphalt unter den Reifen wechselte die Staatsangehörigkeit und geleitete uns sicher zur ersten Pause: schnell Flaschen fertig machen, um- bzw. ausziehen, Sonnencreme auftragen, pinkeln und ESSEN.

Nach dreimaligen Hupen begann Etappe 2, die im Nachhinein eine umstrittene Etappe werden sollte. Welliges Terrain und immer höhere Temperaturen setzten uns zu: so sehr, dass bereits die ersten Fahrer aus der Gruppe herausfielen. Die nächste Bergwertung entschied der amtierende Bergkönig Jörg Wimmer mit deutlichem Abstand für sich, mein Hoffen: für die richtigen Berge könnte er zu schwer sein. Weiter ging es mit einer fünf Punkte Wertung – Körner sparen bringt dort viel mehr als alles rauszuhauen. Nach der nächsten Pause kam dann ein längerer Berg. Die angeschlagenen Leistungsdaten der ersten zehn Minuten konnte ich widererwartend nicht halten. Von hinten kam der spätere Punktesammler zügig an mir vorbei – es war nicht Jörg, also keine Panik. Als zweiter hatte ich immerhin eine längere Pause oben.

Etwas angegraut versuchte ich mich nun zu schonen, dies gelang bis zur tschechisch-deutschen Grenze nur bedingt, da wieder welliges Terrain bevorstand. Ab der Grenze ging es bis Passau fast anderthalb Stunden tendenziell bergab. In Passau hieß es dann schon wieder: Bergwertung; diesmal steil zu Beginn, dann flacher werdend und hinten raus wellig mit einigen Senken. Dem Antritt von Jörg konnte ich nicht Paroli bieten und so rollte ich mit deutlich reduziertem Druck ins Ziel. Dort ging es mir durch den Kopf: „bis hierhin sind schon so viele Fahrer rausgefallen, vielleicht ist diese ES zu hart um zusätzlich um Bergpunkten zu kämpfen, vielleicht reicht meine Leistung einfach nicht um vorn mitzumischen. Lieber um das sichere Finish kämpfen?“ In der Freibadpause dann die vielleicht rettende Nachricht: ich war mit einem Punkt in Führung. Das konnte natürlich nicht kampflos verzischen, wie die Luft eines kaputten Schlauchs. Eine neue Taktik musste her: gut verpflegen, keine unnötigen Antritte oder Führungsarbeiten.

Bis zur Nachtpause stand nämlich keine Bergwertung mehr an, nur das Einzelzeitfahren. „Das musst du mitfahren, um im Finale noch Punkte zu holen“, erklärten mit einige Mitfahrer. In dem Moment war es mir aber wichtiger die Zeit für die Regeneration zu nutzen. Das ging auch voll auf: mein engster Konkurrent Jörg fuhr nämlich das Zeitfahren mit: soll er mal machen und zusätzlich Körner verbraten. Die erste Nachtpause wurde verlängert – herrlich. Die Nudeln mit Tomatensoße gingen gut runter, weiter war mein Motto: gut versorgen, aber immer darauf achten, was genau in den Bauch kommt. Bisher hatte dieser sich noch nicht auffällig gezeigt – das sollte auch so bleiben. Kurz nach der Weiterfahrt setzte Regen ein, ziemlich stark. Durch das viele Wasser von oben, unten, links und rechts, wurde wohl meine Blase animiert auch mal am Wasserspiel teilhaben zu wollen. Ich fuhr aus dem Feld nach vorn heraus, um zu pinkeln, doch was war das? Die Beine waren wieder richtig frei und konnten klasse Werte treten.

Am Dienter Sattel wollte keiner so recht losfahren. Unten flach, oben konstant steil, nicht bis zum Ende aber abgesehen von zwei Senken war es ein schöner Berg. Ich fuhr vorn, von hinten leuchteten die Lampen – so konnte ich jede Attacke sofort sehen. Ein Fahrer, ich konnte nicht erkennen wer, fuhr an mir vorbei, ich beschleunigte auf sein Tempo und fuhr dieses Tempo weiter. Weiter, immer weiter, bis nach ganz oben, keiner kam mit. Ecki schickte uns direkt weiter in die nächste Pause. Die Pause vor dem großen Angstgegner und dem Vorentscheider um das Bergtrikot: die Großglockner-Hochalpenstraße. In dieser Pause gab es leider keine Innenräume zum warmen Ausruhen, wir hatten Glück mit dem Wetter und so verbrachten wir die Pause im Freien.

Los ging es mit einem leicht müdem Kopf, doch spätestens am Straßenschild „33km kurvenreiche Strecke mit bis zu 12% Steigung“ war ich wieder voll bei mir: durch die Mautstelle hinein in den Berg: 23km 1800hm. Jetzt nur nichts unüberlegtes machen und voll auf die Leistung achten! Die Landschaft war sagenhaft schön, rechts das grüne Tal mit weißen Bergspitzen, keine Abgase oder Lärm von Autos und Motorrädern. Vorn zu fahren war angenehm, so konnte ich mein eigenes Tempo fahren und gleichzeitig, so gut es ging, den Blick schweifen lassen. André versorgte mich drei viermal mit Informationen: „kannst ruhiger machen, die sind weit genug weg“. DANKE. Gel und Malto flutschten nach Plan in den Schlund, doch die Strecke, bis ich Eckis Ratsche hören konnte, nahm nicht wirklich ab… es dauerte und dauerte. In solchen Momenten geht einiges durch den Kopf, so auch der Gedanke an zuhause, an die „normalen“ Menschen: was antwortet man denen auf die einfache Frage: Warum? Warum tut man sich so etwas an? Zwei Stunden einen einzigen Berg hochfahren, die Beine schmerzen und man kann nicht anhalten, nicht einmal um fünf Minuten die Aussicht zu genießen. Eine treffende Antwort fand ich nicht. Bis zum Fuschertörl kannte ich die Strecke, als ich dieses sah, war es nicht mehr weit. Dann kann die kurze Abfahrt vor dem Gegenanstieg zum Hochtor – zäh und nervig. Dort gab es Schnee wie ich ihn immer schon sehen wollte, in Form von Wänden am Straßenrand. Ich dachte, dass es ein erhebendes Gefühl ist, so etwas zusehen. In diesem Moment fuhr ich daran vorbei, fasste den Schnee an – dieser war staubig dreckig – und nahm ihn zu Kenntnis Punkt. Mit Slobo im Schlepp ging es zur letzten richtigen Pause vor dem Finale. Wieder hieß es: schnell Flaschen fertig machen, um- bzw. ausziehen, Sonnencreme auftragen, pinkeln und ESSEN. Leider gab es nur wenig Kohlenhydrate am Buffett, aber dafür lecker Rührei.

Es wurde zunehmend wärmer, die Fahrt startete direkt in die nächste Bergwertung. Jörg zeigte Größe und schenkte mir die vollen Punkte. Nun konnte eigentlich nichts mehr schief gehen, nur noch ins Ziel kommen… Der Weg zum Ziel war nicht besonders lang, doch mit einigen Widrigkeiten gespickt: die Hitze nahm wieder zu, Gegenwind und leichtes Berganfahren in Einerreihe war mir fast schon zu viel. Erstmal nur bis zur nächsten, kurzen, Wasserauffüllpause denken, Silian rückte aber nur langsam näher. Bereits deutlich über 24h durchgehend konzentriert, 690km in den Beinen und nur noch ein einziges Ziel: Ankommen! Nach kurzer Genussfahrt durch Innichen, ging es in den Kreuzbergsattel, nicht steil, nicht lang, nicht schnell. Und doch musste ich an einer kleinen Senke reißen lassen. Das Tempo von Sirko, Daniel W, Jacob und Daniel S war mir persönlich zu schnell. Schnell bildete sich eine zweite Verfolgergruppe mit Paul genannt Horst, Christian und mir. In der Abfahrt holten wir auf Daniel S auf, überholten und waren nun mit Andy zu viert unterwegs – kein Brechertempo, aber eine angenehme Gruppe, um gemeinsam zu leiden.

Erinnerungen an die ES 22 kamen hoch, die Anstiege, die Temperaturen und die Quälerei waren vergleichbar. Sogar als wir anhielten, um uns im Bach längsseits der Straße abzukühlen, war es wie 2022. Nun begann der endgültig finale Leidensabschnitt der Elbspitze. „Jungs, ich kann keine 200W mehr fahren, ich falle irgendwann raus“, verriet ein anonymer Fahrer unserer Vierergruppe. 200W fühlten sich echt hart an, ähnlich wie 320W an normalen Tagen… Kristof Ramon (Sportfotograf) kennt einen passenden Spruch zum letzten Abschnitt: „Je besser du leiden kannst, umso besser bist du auf dem Rad. Wenn du nicht leiden kannst, ist das nicht dein Sport“, und genau das war es in dem Moment: eine Prüfung, ob sich die letzten Monate wirklich bezahlt gemacht hatten, ob die vielen, zum Teil leidvollen, Kilometer Sinn ergeben haben. Nun entschied nicht mehr der Körper, sondern der Kopf brachte uns Meter für Meter weiter voran und weiter nach oben. Knappe 6km trennten uns nun noch von der Erlösung – erst einmal eine Pause. Die Pause fühlte sich an, also würden wir uns für einen Mondflug vorbereiten. Jeder nahm nochmal ein Gel und einen kräftigen Schluck aus der Flasche, dehnte seinen Rücken und schaute unglaubwürdig Richtung Ziel. Na denn mal los! Der allerletzte Abschnitt war aus meiner Sicht nicht mehr so schlimm, es wurde kühler, ruhiger und man konnte das Ziel schon fast riechen. Im Ziel war es eine große Erleichterung, mein Rücken bedankte sich als erstes. Nach kurzem Plausch und zwei wackeligen Handyfotos entschied ich mich, mit dem Rad zum Hotel zu fahren, blöd nur dass auf dem Weg nochmals 200hm warteten. Doch die waren dann auch nur noch eine Sache des Kopfes und so rollte ich leer aber glücklich ins endgültige Ziel ein.

Dritte Elbspitze im Sack und zum ersten Mal ein Wertungstrikot gewonnen. Bergkönig 2024 darf ich mich jetzt nennen. Doch auch jetzt kommen Zweifel auf, in der Live-Berichterstattung die ich bisher gesichtet habe, kam wenig zu den Bergwertungen. Ist das vielleicht eine Nischenwertung, weniger Wert als das Gelbe Trikot? Erst Einmal sind das nur Gedanken und mein Motto für das weitere Radsportjahr lautet: weiter, immer weiter…


Mal wieder was Neues (Andy / Betti)

Was ist so neu diesmal?! Neu ist auf jeden Fall nicht, dass Andy seinen Bericht zur ElbSpitze 2024 NICHT selber schreibt, sondern wieder ich, als seine Frau. Es tut mir leid, aber wir wollen das Rad ja nicht neu erfinden ;-)

Neu ist tatsächlich, dass es nicht Andys erste ElbSpitze war, sondern die zweite. Das wiederum hat einen gewissen Erwartungsdruck mit sich gebracht. Die Devise war nicht mehr "nur" das Schaffen. Der Drang, es mit Ausrufezeichen zu meistern und sich zu beweisen, stand im Vordergrund. Andy kam also schnell zu dem Entschluss, seine Form aus dem letzten Jahr "einfach" ins neue Jahr mitzunehmen. Hmmmm... an sich eine super Idee, wäre da nicht unser letzter Urlaubstag der 18.08.23 gewesen. An diesem Tag stürzte Andy schwer mit dem Fahrrad in Südtirol. Es ist immer noch schwer für mich in Worte zu fassen, was wir an diesem Tag erlebt haben. Und ich möchte die Gelegenheit nutzen, um zu sensibilisieren: Liebe Rennrad fahrende Männer und Frauen, denkt an eure Familien und Freunde. Safety first…kein KOM und kein Kudo ist es wert, dafür euer Leben zu riskieren!! Ob Andy für seinen Sturz selber verantwortlich war, werden wir wohl nie erfahren. Fakt ist aber, nach Krankenhausaufenthalt, OP und Physiotherapie war jede Form dahin. Alles auf Null, alles auf Anfang.

Was tut man also, wenn man nicht Sirko heißt und 2 Wochen spezifisches Training wohl nicht ausreichen?!? Die Schlagwörter, die wohl jeder kennen sollte, der die ElbSpitze bestehen möchte, sind: Fatmax, Watt/pro/kg, Laktatbildungsrate, Schwelle, Glykogenspeicher, Mikronährstoffe, Ruhepuls, Plempe, DoubleDay, Übersetzung, VO2max, OpenWindow und Glykämischer Index. Puuuhhhh... Ich möchte erwähnen, dass ich selber kein Rennrad fahre. Doch nach den vielen Jahren an Andys Seite, konnte ich mir doch etwas Wissen aneignen. Nicht zuletzt durch die Podcasts, die teilweise schon früh um 5.00 Uhr durch unser Wohnzimmer schallen. Andy schläft phasenweise sehr schlecht, was sicher nur für die kurzen Pausen in der Nacht der ElbSpitze von Vorteil ist, ansonsten für alle leistungsorientierten Sportler eine Katastrophe darstellt. Da kann sich die BodyBatterie nicht aufladen.

Der Postbote hat in diesem Jahr auch nicht nur 2-mal bei uns geklingelt. Was gibt es da nicht alles für Riegel, Gels, Proteinpulver und RecoveryShakes. Auch Andys Pillenbox ist praller gefüllt als die meiner 85-jährigen Oma!! Omega3, Zink, Magnesium, BCAAs...

Mit viel Disziplin hat er es letztendlich geschafft, seine Form zurückzugewinnen. Und Schwubbs... 2 Wochen bis zum Start. Die Häufchen mit den wichtigen Dingen zum Mitnehmen wurden wieder gebildet. (Nach kurzer Aufregung darüber, dass der Seesack dieses Jahr nur 30l fasst!...am Ende hat alles bestens reingepasst). Das Roadbook für den Vorbau des Rads wurde von mir, nach Andys Vorgabe, korrekt im 3. Anlauf in die finale Fassung gebracht.... Dachte ich zumindest. Denn 2 Tage vor Start... neue Herausgabe des Roadbooks (vielen Dank auch ;-)). Durch Baustellen etc. auf der Strecke war einiges anders als ursprünglich geplant. Also wieder alles neu bitte.

Klingt, als wäre die Vorbereitung dann ohne große Probleme abgelaufen. Najaaa... Da gibt es nur leider noch seine chronische Erkrankung, seine permanenten Selbstzweifel und das Infragestellen seines Könnens. Was macht man also, wenn man 2 Wochen vor dem Tag aller Tage einen der heftigsten Schübe seit Jahren bekommt?!? Hier unsere Tipps zur Beruhigung: Lavendelöl (auch zur Raumbedampfung), homöopathische Beruhigungsmittel, spezielles Yoga und stundenlange Telefonate mit Daniel Webbs Weber (ich habe dich schon scherzhaft als seine Zweitfrau betitelt). In Andys Fall ging das zudem einher mit Fenchel-Kümmel-Öleinreibungen und magen-darm-trakt beruhigenden Tropfen und Tabletten. In der Apotheke meines Vertrauens habe ich dadurch Stammkunden-Goldstatus erlangt! Zudem verzichtete er auf jegliche Aufnahme von Industriezucker sowie Getränke und Gels mit Fructose. Schwierig, wenn man doch seinen Körper und Stoffwechsel eigentlich an die Aufnahme bestimmter Nahrung während der Fahrt gewöhnen möchte. Mit einer einigermaßen stabilen Mitte, der hoffentlich passenden Taktik und dem Ziel vor Augen ging es an den Start an der Frauenkirche.

Ich daheim war eigentlich recht entspannt. Voller Vorfreude auf die Berichterstattung in der WhatsApp-Gruppe. Die war im letzten Jahr schon toll und auch in diesem Jahr klebte das Handy förmlich an mir. Ich fühlte mich zu jeder Zeit bestens informiert! DANKE! Die ersten Fotos, Videos und Kommentare trafen also ein. Vor allem die Fotos von Philipp (philippzieger-fotographie) Mega! Man sieht die Leidenschaft in jedem einzelnen Bild! DANKESCHÖN!

Mit der Entspannung war es dann so langsam dahin, als klar wurde, wie unermüdlich die Sonne herunter "knallte". Ich weiß, dass Andy eher mit Hitze als mit Kälte klarkommt. Ein Trost in diesem Moment. Wieder zu Hause erzählte er mir, dass sich die notgedrungene Umstellung des Ernährungskonzeptes als Segen herausstellte. Sein Trikot war voller Gels, aber die Flaschen voll mit NUR Wasser. Und das kann man sich eben auch mal NUR über den Kopf laufen lassen.

Permanente Unruhe machte sich bei mir breit, als ein Fahrer nach dem anderen aufgeben musste. Wobei ich das Wort "Aufgeben" nicht als passend empfinde. Denn gekämpft haben alle und somit haben auch alle unseren Respekt verdient. Dass es bei so vielen Startern zu einer gewissen Ausfallquote kommen würde, war wohl zu erwarten. (Kommentar Andy: "Es ist eben kein normaler Radmarathon, es wird hart gefahren!") Logistisch für das Begleitteam eine riesige Herausforderung. Auch an euch "GRAZIE"!

Am Freitag um 7:55 Uhr trafen die ersten Punkte für die Bergwertung ein. Startnummer 5 erhält 10 Punkte in der Masterwertung! Und dann später die nächsten Punkte und noch mehr Punkte. Bähmmm... An dieser Stelle sei erwähnt, dass mein Mr. Gedankenkarussell schon wieder Bedenken hat, dass manch einer auf die Idee kommen könnte, er hätte es in diesem Jahr zu einfach gehabt. Frank Hollwedel, Michael Möckel und Lars Schumann, wir wissen, dass dem nicht so ist. Meinen größten Respekt auch an euch!!

Andy hat sich nach der letzten ElbSpitze doch etwas geärgert. Wäre mehr möglich gewesen? Warum habe ich es nicht doch versucht? Umso größer der Wille bei ihm in diesem Jahr. Eine seiner größten Stärken ist die mentale Stärke beim Fahren. Wenn es weh tut, presst er trotzdem irgendwo noch 5 "Radatten" raus. Voll fokussiert! Inzwischen fragte auch unser kleiner Sohn stündlich, ob der Papa schon wieder Punkte erkämpft und das Trikot schon gewonnen hat. Für jeden Erwachsenen ist dieser Wahnsinn von einer Rennradfahrt schon schwer vorstellbar, für ein Kind wohl unbegreiflich.

Stunde um Stunde verging. Das Zeitfahren am Freitagabend rückte näher. Andy hat sich bis zuletzt offengelassen, ob er das mitfahren möchte. Wollte das von der Konkurrenz abhängig machen. Letztendlich... Kein Zeitfahren für ihn. Auch gut, erstmal Kräfte sparen.

Die Nacht brach an. Es ist nicht so einfach, VoiceMails abzuhören, wenn das Kind in Papas Bett neben einem schlafen darf. Was mich zu der Frage bringt: Liebes Betreuerteam, wie schafft ihr es, fit zu bleiben? Oder hat euch Albis Gesang auch wachgehalten? "Links, Rechts, Links, Rechts! Lukas faaaahr, hoch aufs Tooooor!" (LiveChat Samstag 4:39 Uhr ;-))

Man wartete nur darauf, dass es zu regnen beginnen würde. Tat es dann auch, natürlich. Als wäre es nicht schon gefährlich genug. Zur 5. Pause traf die unglaubliche Nachricht ein: Konrad Pfützner "Der König von Sachsen", hört auf! Sein Interview: Oskar Winkler vor ihm gestürtzt! (Ich hoffe dir geht es gut? Welch Drama!) Mein Herz fing Augenblicklich an zu rasen. Ich habe mir im Vorfeld erklären lassen, dass es immer besser ist, im vorderen Teil des Feldes "mitzuschwimmen". Es sei denn man heißt Maik Hesse und peitscht im Wind (Rotes Trikot! Tolle Leistung! Sympathischer Mensch!). Andy wollte also versuchen, sich vorn aufzuhalten. Intuitiv ahnte ich, dass auch er in dieser Situation fast gestürzt wäre. Im nachhinein zu erfahren, dass es tatsächlich so war, hat mich erstmal aus der Fassung gebracht. Die nächste OP, um die Spuren seines Unfalls im letzten Jahr zu beseitigen, steht ja noch aus. Es ist und bleibt ein Risiko. Permanente Konzentration ist erforderlich! Nach dem Ende der Pause, die wie ich hörte auch für andere Teilnehmer fast das Aus bedeutet hätte und nicht "nur" für 3, stand eine neue Herausforderung an: Großglockner! Leider noch nicht der Endgegner. Andy bewältigte auch das. Wobei bei mir kurz die Alarmglocken schrillten, als er oben angekommen, vor einer mächtigen Schneewand, seine Flaschen mit Cola füllte. Er trinkt nie Cola. Nur wenn er wirklich grau ist. Die Abfahrt beschrieb er im Nachhinein jedoch als fast schon episch. Mit Daunenjacke in den Sonnenaufang Richtung Heiligenblut. Herzerwärmend, dass man nach so vielen Stunden auf dem Rad noch so etwas Schönes empfinden kann.

Als es Richtung Sillian und somit letzte Etappe ging, konnte ich Andy auf einem Video entdecken. Ganz vorn. Ich spürte seinen Kampfgeist. Den Wille, die anderen Master in die Schranken zu weisen. Trotz akribischer Vorbereitung, wurde er von den letzten Kilometern doch etwas überrascht. Steil und das lange, Senke und noch steiler. Felix Kersten (Bergkönig), Paul Vincent Rosch und Christian Jentzsch, es war Andy eine Freude sich mit euch im Flussbett zu erfrischen und den finalen Anstieg "zu genießen" ;-)! Fast schon Urlaubsstimmung. Das Finale hätte in diesem Jahr nicht spannender sein können! Freud und Leid liegen so nah beieinander. Lieber Daniel Weber (Sieger), wir haben dich nach oben gebrüllt! Wir freuen uns unglaublich für dich! Wie konntest du jemals Zweifeln?? Sirko Kamusella (Platz 2), Mr. 2 Wochen spezifisches Training, wie um alles in der Welt schafft man es 16mal ElbSpitze zu fahren? Wieder so viele Stunden vorn im Wind. Meine Ehrfurcht könnte nicht größer sein! Max Hebeis (Platz 3), auch mit dir haben wir gelitten! Manchmal soll es eben nicht sein. Vielleicht im nächsten Jahr?!?

Und abschließend zu dir mein lieber Ehemann (Master Platz 1 und MasterBerg). Der 22.06. ist für uns seit genau 10 Jahren ein besonderer Tag. Und er hat Glück gebracht! Ich könnte stolzer nicht sein!! Du hast unglaubliches geleistet! 2 Trikots, welch Wahnsinn! Ich hoffe du zweifelst nie wieder an deinem Können!

Als Andy endlich nach Hause kam, habe ich ihm gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich das nochmal durchstehen kann. Ob also "Nach der ElbSpitze" auch "Vor der ElbSpitze" ist, weiß wohl nur er selbst. Bis dahin! Chapeau! Betti

P.S. Es gab in seinen Erzählungen schon wieder sehr viele: "Das würde ich anders machen...", "Vielleicht hätte ich ja....", "Und da würde ich..."!


Elbspitze 2024 - Tre Cimes / Drei Zinnen (Jörg)

Es war ein Fest 🧨♥️🏔⛰️🏔⛰️
Die letzten Tage ging es mir nicht gut. Ich fühlte mich schlapp und brauchte sogar ab und zu Mittagsschlaf. ABER die Elbspitze stand an :) Los ging es am Vortag mit der defekten Wattkurbel. Beim Tausch zu einer normalen rechten Kurbel holte ich mir noch einen fetten Cut im Daumen und ging mit flauem Gefühl ins Bett.

Am Morgen standen wir alle hochmotiviert vor der Frauenkirche - jetzt kann nichts mehr schiefgehen. Garmin anschalten - UPDATE notwendig? WHAT? Dadurch konnte ich den Track für die Elbspitze nicht laden und der Radcomputer "fror" auf den ersten 140km immer wieder ein. Vor dem ersten Anstieg löste sich die linke Kurbel und der Flaschenhalter...war ja klar. Von Robert Petzold das Multitool geliehen/repariert und mit ordentlich Laktat wieder an das Feld herangefahren. Danke Robert Petzold (Petz Racing)!! Die Bergwertung - klar, die muss ich irgendwie trotzdem machen. Doch in Sichtweite, 100m vor dem Ziel, flog die linke Kurbel komplett durch. Zu Fuß konnte ich dann keine Punkte mehr sammeln. Oben alles richtig festgezurrt und weiter ging's ins Böhmische Becken.

Bei brütender Hitze litt ich sehr. Der Puls war galaktisch und ich überlegte, wie lange ich es wohl schaffen werde. Mich motivierte jedoch, dass immer mehr Radfreunde ausstiegen. So schlecht kann es dir gar nicht gehen...

Und dennoch drehte sich auch mein Kopf. Die Rettung war eine ordentliche Nudelsuppe mit viel Salz. Anschließend schonte ich mich noch in der Bergwertung im Bayerischen Wald. Als wir nach Passau reinfuhren, ging es mir wieder super. So ein kleiner steiler Stich ist auch perfekt zum Aufwachen - also die Bergwertung in Passau mitgenommen.

In der nächsten Pause überredete mich noch Oskar zum Zeitfahren. Ach klar, warum eigentlich nicht. Da könnte man die letzten beiden Bergwertungen gewinnen und fleißig Punkte sammeln. Ganz so einfach war das dann doch nicht. Kurz vor dem Start flog meine Kurbel wieder auseinander - das gibt es doch nicht. Egal - immer weiter! Oskar startete eine Minute hinter mir und holte mich nach 10km ein. Im Kopf rechnete ich mit einer Minute Verlust je 10km. Das war okay und reicht für die Zeitbonifikation - aber der Kerl war wahnsinnig schnell unterwegs. Verdammt. Irgendwie hatte ich mich ins Ziel gerettet. Es hat gereicht :)

Danach ging es mit viel Regen in die Nacht. Der Dientner Sattel war viel zu steil für mich. In der Bergwertung habe ich rausgenommen. Das ist nicht mein Terrain. In der Abfahrt habe ich die anderen ohne Track verloren. Ich hatte mich auf mein "Zähnegeklapper" konzentriert und plötzlich waren alle weg. Zum Glück war ich schon ein paar Mal hier, sodass ich mich gemütlich über die schönen Radwege alleine zur Pause gefunden habe. Dadurch reduzierte sich die Pause leider auf 15 Minuten :( und das vorm Glockner. Da wollte ich schon vorn mitfahren.

Gleich vom Start weg, habe ich mich jedoch wieder richtig leer gefühlt. Wir haben uns um den letzten Platz gestritten. Zum Glück ging mittlerweile auch die linke Wattmessung nicht mehr richtig, sonst wäre die Demotivation durch die schlechten Wattwerte noch höher gewesen. Da hilft nur noch Gel, mehrere Gels. Das war gut. So konnte ich doch noch ganz gut hochfahren. Leider musste Oskar oben aussteigen, sodass ich als Verlierer im Zeitfahren dennoch das Trikot gewonnen habe. Die Regelung ist schon richtig, aber auch brutal hart - für Oskar Winkler und für mich :( Traumhaft war die Abfahrt im Sonnenschein. Die Daunenjacke, Handschuhe, Mütze und Sonne waren eine Wohltat.

In Winklern ging es mir wieder gut. Bei Schnitzel und Rührei konnte alles wieder aufgefüllt werden. Die anschließende Bergwertung habe ich Felix überlassen. Er ist einfach so stark gefahren und hat das Trikot einfach verdient!

In Silian durfte ich dann als einziger 10 Minuten eher starten. Ich hatte Glück. Ich bin gerade losgefahren, da kam ein doppelter Osttiroler Zweiradexpress. Die beiden nahmen mich bis zum Beginn der Bergwertung mit, sodass ich Kräfte schonen konnte und wahrscheinlich auch keine Zeit verloren habe. Alban Lakata kam uns auch noch entgegen :) Ab jetzt gab es nur noch Spaß haben und ankommen. Für die Gesamtwertung war ich zu schwach und ein Trikot hatte ich...Also gepflegt und gemütlich in Richtung Drei Zinnen - habe ich gedacht.

Das Tal vor den drei Zinnen war die Hölle. Der Radcomputer zeigte 36 Grad an. Der Anstieg zu den drei Zinnen war noch mehr Hölle. 18% nach 770km :( Da geht nur drücken, drücken, drücken und auf die Erlösung hoffen.

Es war ein Fest! Vielen Dank den Helfern! Glückwunsch an alle Mitfahrer. Ich bin noch nie so etwas Hartes gefahren - Hitze mit straffem Tempo und Wellen in Tschechien, klappernde Kälte und Regen in der Nacht, wieder Hitze und brutale Steigungsprozente. Nur 16 von 38 Fahrern haben das Ziel erreicht :( Das sagt alles - brutal.

Das Tretlager hat ab km 150 auch Späne gemacht, aber das war nur laut. Eric (zweirad-gollmann.de) Es gibt wieder mal einiges zu tun ;)


Meine erste Elbspitze (Max)

Der Beginn:

Wann eine Elbspitze eigentlich beginnt oder endet, ist sehr einfach und gleichzeitig fast unmöglich zu beantworten. Am 21. Juni 2024 um 5:00 Uhr, als sich das Fahrerfeld zur traditionellen Runde um die Frauenkirche in Bewegung setzte, war ich auf jeden Fall schon lange mittendrin. So lang war die Vorbereitung gewesen, so lang die Vorfreude. Seit bereits mehreren Jahren wuchs in mir der Gedanke, teilzunehmen - immer mehr meiner Freunde wurden Teil dieses wunderschönen Vorhabens. Als ich im Dezember den Anruf bekam, dass vielleicht nur noch ein Startplatz verfügbar war, schickte ich eine hastig getippte Anmeldung auf die Reise. Danach vergingen die Tage wie Stunden und kein einziger davon ohne einen Gedanken an die Drei Zinnen. So majestätisch, so klangvoll, so wunderschön... So steil! Jetzt war man dabei. Ganz offiziell. Endlich. Es fühlte sich richtig an.

Sachsen und der Morgen:

Mit noch frischen Beinen und verhaltenem Optimismus ging es Richtung Erzgebirgskamm. Eine Strecke, die ich fast mit verbundenen Augen finden würde, und doch war es so ganz anders. Den 33 offiziellen Fahrern schlossen sich eine Menge Unterstützer, Freunde und Bekannte an, um uns einige Kilometer zu begleiten - unter anderem Frank Lehmann. Der Frank Lehmann. Er gab mir noch einige freundliche Worte mit auf die Reise und so etwas bedeutet einfach unendlich viel. Es sind die kleinen Dinge. Danke, lieber Frank!

Böhmen und der Tag:

Der Sommer zeigte nun seine volle Kraft. Fast so, als wollte er es den Fahrern an der Spitze des Feldes im Kampf um das rote Trikot gleich tun. Was müssen das für unglaubliche Sportler sein, die sich der Windkante so lange entgegenstellen? Man einigte sich wohl darauf, dass der Symmetrie zuliebe sowohl vor der Temperatur, als auch vor den Wattzahlen dauerhaft eine Drei stehen sollte (die Werte aus der ersten Reihe will ich lieber gar nicht wissen). Ich entschied mich an diesem Punkt, dem kleinen Display vor meinem Lenker, das wie zur Mahnung hier und da rot aufleuchtete, keinen weiteren Blick mehr zu schenken und Freude am Geschehen zu entwickeln. Schließlich tat man das aus freien Stücken. Oder? Das Fahrerfeld begann sich ab diesem Punkt nun erstmals zu dezimieren.

Bayern und der Abend:

Der Aufstieg zum Kamm des Bayrischen Waldes versprach Schatten und Abkühlung; der Abend rückte näher, wie ein guter Freund, der einem helfend die Hand reicht. Neben meinem anderen lieben Freund, Steffen Pech, schaute ich in den sich anbahnenden Sonnenuntergang und dachte laut vor mich hin "nur noch 50 Kilometer bis zur Hälfte". Dass das ungefähr so viel hieß wie "nur noch 430 Kilometer mit 7800 Höhenmetern", verschwieg ich mir selbst an dieser Stelle. Immer häufiger fuhren nun Begleitfahrzeuge mit aufgesammelten Teilnehmern am Fahrerfeld vorbei. Für sie war die Reise damit zu Ende. Uns winkten sie, wie ein Omen. Der müde Verstand überzeichnete den weißen Lieferwagen mit Fahrradträgern zum über uns schwebendem Todesengel, der jene erlöst, deren Zeit gekommen war. War ich noch bei klarem Verstand?

Österreich und die Nacht:

Nach 427 gefahrenen Kilometern stellten sich zwei Sportler dem Einzelzeitfahren. 33 Kilometer. 250 Höhenmeter. Vollgas! Das Feld rollte also weiter und die beiden starteten mit Rückstand. Als Jörg Wimmer und Oskar Winkler wie schwarze Schatten an uns vorbeiflogen und ihre roten Rücklichter sich wie Projektile von uns entfernten, wurde mir klar, was es eigentlich heißt, hier mitzufahren. Das ist ein echt hartes Stück Radsport. Es geht darum, seine Grenzen kennenzulernen, nicht ums Schonen, nicht ums Fürchten, nicht ums Hoffen. Das war eindrücklich. Ihr seid krass. In der Nachtpause wurde mir zum ersten Mal bewusst, wie viele Fahrer wir eigentlich nur noch waren. Auch diese Pause sollte für einige die Letzte sein. In den dunklen Gängen der Sportanlage, welche uns Unterstand bot, schnappte ich folgende Motivationsrede auf: "Komm schon, nur noch ein Land jetzt!"

Regen setzte ein, erst wenig, dann mehr, dann viel... dann alles. Bis zum Sonnenaufgang sollte es dauern: Nass, kalt, dunkel. Wunderschön. Mit den ersten Sonnenstrahlen begann der Aufstieg zum Großglockner. Schweigend, atmend, staunend. Nur wir und der Berg, leere Straße voller Glück. Dafür waren wir hergekommen.

Italien und der Traum vom Fliegen:

Als wir in Sillian unsere letzte kurze Pause machten, um Jörg Wimmer seine im Zeitfahren verdienten 10 Minuten Vorsprung zu gewähren, zählte ich die Gesichter. Nur noch Vierzehn. Alle waren müde, es war jedem anzusehen. Nur noch 96 Kilometer und 2600 Höhenmeter trennten uns vom Ziel. An vielen anderen Tagen eine Tagestour; heute waren es die letzten Schritte. Damit gab es die absolute Gewissheit: Ich werde es schaffen. Ich werde ankommen. Nur noch dieser Abschnitt und es entsteht eine Erinnerung für den Rest meines Lebens. Das setzte neue Energie frei und die Freude wurde riesengroß. Ich wollte einfach nur noch fahren. Alles aufsaugen, genießen, zelebrieren. Ich wollte mich noch einmal quälen. Das Ganze nicht nur überstehen, sondern der Aufgabe gerecht werden, dem Trikot würdig sein. In diesem Moment erreichte mich die Nachricht von Vincenzo. Dem Vincenzo! "Mein Tipp: Max Hebeis Platz 1." Das war ein Scherz, oder? Oder? Um ehrlich zu sein: zu keinem Zeitpunkt glaubte ich, dass das wirklich passieren könnte - zu stark waren die anderen. Die letzten Gedankenspiele unterbrach die Hupe des Rennleiters: Also los. Einfach los.

Und tatsächlich: Ich konnte mich schnell vom Feld absetzen. Alles raus, was noch geht. Weiter, immer weiter. Es war kein Rennen gegen andere, kein Taktieren. Es war wie das Toben eines glücklich spielenden Kindes, wie ein Rausch, wie Fliegen. Als ich dann noch vor Erreichen der letzten Kilometer hörte, dass mein Vorsprung sank, waren die Minuten an der Spitze gezählt. Enttäuschung darüber machte sich allerdings in keiner Weise bemerkbar. Die verbleibende Strecke wurde einstellig, mein Blick nun eher nach hinten gerichtet. Sie kommen.

Schon hörte ich ein sich näherndes Geräusch und verwundert fühlte ich eine Hand auf meiner Schulter - wie eine Umarmung. Daniel Weber war es, der mich kurz vor dem Lago di Misurina eingeholt hatte. Der Daniel, der mit mir so viele Stunden im Sattel verbracht hatte, damit ich da sein konnte, wo ich jetzt war. Der Daniel, der mir im Vorfeld alle meine Fragen beantwortet hat. Der Daniel, der längst für mich durch seine unerbittliche Disziplin zum großen Vorbild geworden ist. Der Daniel, der mich vor Weihnachten anrief, und mir sagte, dass es nur noch wenige Startplätze gäbe und ich mich schnell anmelden solle. Der Daniel, der mir schrieb: "Das wird eine richtig gute Elbspitze, mein Freund, und ich freue mich darauf, dir dabei zuzuschauen!" Das war noch viel schöner, als der flüchtige Gedanke, eventuell gewinnen zu können. Daniel, mein Freund! Es war eine richtig gute Elbspitze! Die beste, die ich mir vorstellen konnte! Manchmal zeigt sich in den kleinsten Momenten, wer wir wirklich sind und worauf es am meisten ankommt. Freunde wie dich zu haben, ist ein riesiges Geschenk. Vielen Dank!!


Liveticker Zusammenfassung (Albrecht)

Hallo liebe Sportbegeisterte, Freunde, Teilnehmer, Angehörige, Bekannte, Verwandte, Helfer und weitere.

Heute ist der Tag mit der Ruhe nach dem Sturm. Wir befinden uns auf der Rückfahrt 🚌 🚐 und schweifen in den Erinnerungen und Eindrücken der letzten Tage. So richtig ausgeschlafen ist heute noch niemand 🥱.

Alle Mitstreiter der Elbspitze 2024 haben die letzten Tage Höchstleistung gezeigt. D.h. egal ob Helfer, Busfahrer, Starter, Sieger, Finisher, usw. 💪🏻

Jeder kann sich hier auf die Schulter klopfen 👍🏻, auch wenn es evtl. zur diesjährigen Elbspitze für den ein oder anderen Radfahrer nicht so lief wie Anfangs gehofft 😬, für andere aber evtl. auch ein Wunsch oder Ziel in Erfüllung ging 😇?!?

Gerade die extreme Hitze 🔥 am 1. Tag forderte leider viele Opfer 😵. Die Anzahl der Aussteiger waren dieses Jahr bedauerlicherweise hoch 😭, aber die Anforderungen waren auch extrem. Einige mussten kapitulieren: weil der Körper nicht mehr wollte 😔, andere weil die Energie-Zufuhr nicht so lief wie gedacht 🥴, weitere weil es ungeplante Events gab, die das Blatt um 180° gedreht hatten 😬 ... dies auch teilweise schon im Vorfeld (was ich u.a. ca. 1 1/2 Monate zuvor high live am eigenen Körper spüren müsste). Aber all das ist Elbspitze hautnah 😶.

Die Aussteiger oder Nicht-Starter brauchen sich also nicht verstecken, denn trainiert im Vorfeld hat jeder sehr sehr hart 🥵.

Besonders traurig ist der Sturz von Oskar Winkler in der Abfahrt Dientner Sattel. Oskar fuhr im Dunkeln in ein Schlagloch, verlor damit den Halt auf dem Fahrrad und stürzte. Konrad Pfützner und Andy Pielack konnten um Haaresbreite einer Folgekollision vermeiden. Oskar zog sich glücklicherweise keine ernsthaften Verletzungen zu, aber dies war dann, oben am Hochtor das K.O. für ihn 😭. Neben dem verlorenen Finish, verlor Oskar leider auch den Sieg der Sonderwertung, grünes Trikot (Zeitfahren) 😐. Denn leider sind die Regeln der Elbspitze so. Wir wünschen Oskar alles Gute und eine schnelle und gute Genesung 🙏🏻. PS.: Diese Info kam im Liveticker leider etwas zu kurz. Sorry.

Auch ein Schreckmoment gab es bei unserem rasenden Reporter Jakob. Er hatte Schmerzen in der Brust und die linke Hand war auch komisch. Das hörte sich überhaupt nicht gut an. Aufgrund dessen wurde er mit dem Notarzt ins Krankenhaus eingeliefert. Nach einem Check gab es die Entwarnung ➡️ stressbedingte Muskelprobleme. Kurze Zeit später war, Dank eines extrem schnellen Foto-Einsatz-Taxis, Jakob wieder an Board.

Nach der Hitze 🔥 am 1. Tag hatte das Wetter in der Nacht und am nächsten Tag zum Glück Gnade mit uns 🙏🏻. Auch wenn es wie zu erwarten in der Nacht gut geregnet hatte 🌧️, war es dennoch nicht durchgehend (Zitat von einer letzten Elbspitze: Nass rein in die Pause ... nass aus der Pause). Auch der 2. Tag war zwar warm, die Sonne 🌞 hatte Kraft 💪🏻, aber es war nicht so extrem schwül warm wie am 1. Tag.

Auch die technischen Defekte 🛠️ waren für die Anzahl der Starter im niedrigen Bereich, aber dennoch war es nicht langweilig bei uns 😅.

Kurze Info noch mal zu mir: Für mich persönlich war Werkstattwagen + Liveticker Neuland. Ich war die letzten 2 Jahre im Verpflegungsteam bei der Elbspitze. Der Kontakt zur Elbspitze ist gekommen durch die Vorbereitungstouren und immer sportlich werdendes Rennrad fahren, dies zusammen mit Steffen Pech und Daniel Weber. Und dann folgte eins auf das andere.

Das Finale der diesjährigen Elbspitze war extrem spannend. Auch die Meinung aus der Front des Fahrerfeldes war positiv und die Verfolgungsjagd hat mehr als Bock 🐏 gemacht. Jeder Kämpfer hat da sicherlich in seiner Tour seine ganz persönliche Geschichte dazu niedergeschrieben und wir freuen uns diese lesen zu dürfen 🥰.

Max Hebeis machte in der letzten Etappe eine extrem starke Solo-Verfolgungsjagd, auf den 10 Minuten eher gestarteten Jörg Wimmer. Er setzte sich vor den dann geschlossenen Bahnschranken vom Verfolgerfeld gut ab und zog an uns Helfer Richtung Kreuzbergsattel mit einem Speed und Leichtigkeit vorbei 🚀, dass ich am Straßenrand von der Luftdruckwelle fast weggepustet wäre 😱. Unklar wie man jetzt hier noch so viel Druck auf der Kette haben kann!?!

Nach den 2 Bergwertungen (Kreuzbergsattel und Dante di Cadore) war die Frage, wie ist der Stand und wie sortiert sich das Feld? Zeiten wurden genommen und verglichen und die Spannung wurde unerträglich ... 🍿. Max und das Verfolgerteam war nun ganz vorn dabei, aber dann hieß es, der Vorsprung von Max wird geringer ... und dann deutlich geringer. Kurz darauf zog Daniel Weber als Solo Kämpfer an Max vorbei und ging in den Anstieg zu den 3 Zinnen. Mit "300. Radatten" ging es den Berg hoch und Daniel war total im Tunnel 🛣️. Beim Abfahren der Fahrer hoch zu den 3 Zinnen sahen wir Max nicht mehr und wir machten uns Sorgen. Etwas später erfuhren wir, dass Max leider Probleme mit dem Magen hat und anhalten musste 🥺. Es hieß nun, Daniel oder Sirko? Daniel trat konstant seine 300 Radatten, erlitt aber einen Krampf nach oben, musste anhalten, kämpfte aber weiter 🦿. Wir fuhren auf den Berg und wartenden an der Spitze gespannt auf den 1. Sichtkontakt. In der Ferne entdeckten wir Daniel der sich die Kurven hochquälte 😳 und wir konnten es nicht glauben ❤️. Als Daniel dann kurz danach als 1. in das Ziel einrollte, weinte er erst mal paar Minuten vor Überglück 💓💓💓.

Zurückblickend aber, gefiel mir Daniel ein paar Stunden zuvor überhaupt nicht.

In Pause 4 erfuhr Daniel u.a. das Jakob im Krankenhaus liegt 😐 und das beschäftigte natürlich alle.

Dann in Etappe 6 quälte Daniel sich sehr Richtung Hochtor. Vor diesem Anstieg fragte er mich, ob wir jetzt mit unserem Fahrzeug immer hinter dem Feld bleiben? Ich sagte ja, fragte aber warum? Er fragte mich, ob ich ihn in der Not aufnehmen würde? Ja, aber kommt drauf an, nur in der aller größten Not! Okay und er meinte noch, dieses Jahr wird das nix. Jetzt hieß es für Daniel, der Kopf muss übernehmen ...

Und irgendwie hat es Daniel dann auch geschafft, dass die Systeme nach der Pause wieder zu 100% laufen und er die volle Leistung zum Finale abrufen konnte. Für mich absolut unklar wie er hier das so verwandelt hat und ich freue mich sehr für dich mein Lieblingsknusperkopp ❤‍🔥❤‍🔥❤‍🔥.

Sirko mit Platz 2 und der Führungsarbeit ist auch richtig mega.

Max hat zu seiner 1. Elbspitze Teilnahme eine richtig starke Figur gemacht. Platz 3 ist abnormal gut und die letzte Etappe noch mehr!

Final war die Elbspitze 2024 für mich eine Runde Sache. Die Helfer haben sich ergänzt, abgesprochen und organisiert wie es nur ging. Lücken, Müdigkeit o.ä. wurden Hand in Hand geschlossen. Die leider hohe Ausfallquote der Fahrer forderte viel Logistik-Aufwand, aber in Summe hat das mal wieder einmal alles super geklappt und ich danke allen sehr dafür 🙏🏻.

Aber, in Etappe 1 bzw. eher 2 hätte man auf Grund der 🔥 evtl. weniger Druck vorn fahren sollen!

Glückwunsch hier noch einmal an alle Teilnehmer die sich der Elbspitze 2024 am 21.06. um 5 Uhr in Dresden gestellt haben.

Natürlich hoffe ich, dass wir im Liveticker niemand vergessen haben. Und falls der ein oder andere mal nicht erwähnt wurde, bitte ich das zu verzeihen 🙏🏻. Grundlegend freue ich mich aber über Verbesserungspotential oder neue Ideen 🤗.

In diesem Sinne, danke das ihr dem Chat so aufmerksam gefolgt seid, ich hoffe wir konnten euch die Elbspitze 2024 hautnah vermitteln. Bleibt gesund und seid gespannt auf neue Abenteuer ... 👋🏻


[23.05.2024] V-Touren - V4

Die Wetterprognosen für die V4 - Karlsbad sind unbeständig. Wir werden wohl nicht alle Regenschauer umfahren können; also packt am besten eine Regenjacke ein, damit es am SAMSTAG, den 25.05.2024 pünktlich 6:00 Uhr (Treff 5:45 Uhr) am Großen Garten losgehen kann.


[02.05.2024] V-Touren - V3

Der Ultra-Klassiker unter den Radtouren, die V3 - Heimat LIGHT, startet planmäßig am Samstag, den 4. Mai 2024. Findet euch bitte 6:45 Uhr am Treffpunkt ein (Körnerplatz, Joseph-Hermrmann-Denkmal).

Schaut nochmal kurz auf die Strecke und lest den Hinweistext, damit alle auf dem gleichen Stand sind. Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen, auf gute Laune, und sind gespannt auf das Finale am Mückentürmchen!


[11.04.2024] V-Touren - V2

Die V2 - Czorneboh startet am Samstag, den 13. April 2024 vom Körnerplatz. Findet euch bitte 6:45 Uhr am Treffpunkt ein. Die Vorzeichen für diesen Tag können es nicht besser treffen!

Außerdem sind nun alle Strecken der restlichen V-Touren online.


[11.04.2024] V1 - Eierberg Bericht

Hallihallo liebe Leserschaft,

lange musstet ihr warten, doch endlich war es wieder soweit und wir konnten zusammen mit einem Rekordteilnehmerfeld von ca. 90 Fahrern zusammen in die Saison starten. 💪🏻

Nach einer kurzen Ansprache von unserem V1 - Guide Vincenzo („Es geht nur darum flach und dumm in den Norden zu fahren.“ 😅) ging es pünktlich 08:30 eben in diesen Norden. Das 1. Zwischenziel war das „F60 Besucherbergwerk“ in Lichterfeld, welches aufgrund der flotten Tempoarbeit in den ersten Reihen auch schnell erreicht wurde. Kurze Puller- und Fotopause und dann ging es auch schon weiter nach Senftenberg, wo die Verpflegungspause geplant war. Trotz des Windes wurde versucht das Tempo konstant hochzuhalten, was vor allem im hinteren Teil des Feldes etwas Schweiß auf die Stirn trieb. 🥵

Nachdem in Senftenberg die Flaschen und Energiespeicher kurz aufgefüllt wurden, ging es geschlossen bis Reichenbach weiter. Ab hier durfte dann auf eigene Faust bis zum „Passo di Eierberg“ (353m) gefahren werden, wo es um die begehrten Eierberg - Kronen ging. Die Wattzahlen gingen nach oben und im Ziel konnten folgende Ergebnisse in die Geschichtsbücher eingetragen werden.

Eierberg - König 🤴🏻
🥇Axel Lippmann🥇
🥈Maik Hesse🥈
🥉Peter Benedix🥉

Eierberg - Königin 👸🏼
🥇Anne-Kathrin Kleine🥇
🥈Henriette Beil🥈
🥉Paulina Jüttner🥉

Herzlichen Glückwunsch zu den gezeigten Leistungen und den erreichten Platzierungen. 🥳

Vielen Dank an alle Teilnehmer für das rücksichts- und respektvolle Miteinander und an unseren Elbspitze - Fotografen Philipp, der sich zu diesem Highlight extra auf den Weg zum Eierberg gemacht hat. 😊

Eine ganz besondere Geschichte an diesem Tag schrieb Bruno Lehmann, der mit seinen 15 Jahren der jüngste Teilnehmer im Feld war und die V1 ganz souverän meisterte. Mach weiter so! 💪🏻 Wir sehen uns dann in alter Frische zur 2. Vorbereitungstour wieder.


[05.03.2024] V1 - Eierberg

Wir freuen uns auf den gemeinsamen Start in die neue Saison und auf viele Mitstreiter wie geplant am Samstag, den 9. März 2024 zur V1 - Eierberg. Wir haben die Strecke auch nochmal auf Komoot und Garmin Connect bereitgestellt.

Außerdem möchten wir nochmal darauf hinweisen: Wir erwarten auch dieses Jahr wieder ein sehr großes Fahrerfeld. Wir wollen uns nicht beweisen, wer über den Winter am härtesten trainiert hat, sondern besonders gruppendienlich fahren.

D. h. es werden alle(!) Hindernisse angezeigt und es werden alle(!) Handzeichen des Vordermanns nach hinten weitergegeben. Wir achten auf ein homogenes Feld; wir sprinten aufgehende Löcher im Feld nicht zu, sondern rollen diese gefühlvoll an. Nach Pausen, Kurven und Kuppen fahren wir langsam und ohne Druck an.


[08.01.2024] V-Touren Streckendetails

Wir haben die Streckenplanung der Vorbereitungstouren geschärft. Diese findet ihr nun unter V-Touren.

Die GPX-Streckendaten werden wir Ende Januar veröffentlichen. Diese können und werden sich in bestimmten Details in der Regel noch ändern, so dass die Strecken erst wenige Tage vor den V-Touren aktuell sind.


[04.01.2024] Teilnehmerzahl

Wir wünschen allen useren Teilnehmern, Symphatisanten, Interessierten und Sponsoren ein gesundes Neues Jahr und freuen uns auf die kommende Elbspitze. Scheinbar steckt die Freude auch ganz in euren Beinen, denn wir können bereits 36 Anmeldungen verzeichnen.

Aufgrund der hohen Nachfrage haben wir beschlossen die Teilnehmeranzahl bis auf unser absolutes Maximum auszureizen, so dass wir von nun an maximal 38 Teilnehmer zulassen.

Zusätzlich werden wir eine Warteliste einführen. Sobald ein Platz frei werden sollte, hat der erste Fahrer der Warteliste das Recht nachzurücken.

Auf diesem Wege suchen wir auch noch Kontakte zu Busfahrern, Transport- oder Reiseunternehmen, die uns einen Reisebus zu günstigen Konditionen vermitteln können. Meldungen werden gern von alex@elbspitze.de entgegen genommen.


[10.12.2024] V-Touren 2024

Die Zeitplanung der V-Touren für 2024 steht fest:

Streckendetails werden rechtzeitig von uns bekannt gegeben.


[31.10.2024] ElbSpitze 2024: Die Drei Zinnen

Das Ziel steht: Wohl die markanteste Felsformation der Dolomiten: "Tre Cime di Lavaredo", oder auch "Die Drei Zinnen".

Lasst euch den Einleitungstext der Strecke auf der Zunge zergehen . Danach wird es nur schwer an der Anmeldung vorbeizukommen.

Das Starterfeld wird auf maximal 30 Fahrer begrenzt. Die Termine zu unseren Vorbereitungstouren werden wir in den kommenden Wochen bekannt geben.


[29.09.2023] Termin und Bekanntgabe Ziel Elbspitze 2024

Am 31. Oktober werden wir um 20:00 Uhr den Zielort der 16. ElbSpitze 2024 bekannt geben.

Termin der 16. ElbSpitze ist der 21./22. Juni 2024


[07.09.2023]🕯️Ruhe in Frieden lieber Topias🕯️

Die Besten gehen immer viel zu früh, vor kurzem hast du noch deine 4. ElbSpitze erfolgreich beendet und nun drehst du oben im Himmel deine Runden.

Wir drücken deiner Familie, Angehörigen und Freunden unser tiefstes Beileid aus und wünschen viel Kraft.

Wir werden deine Hilfe, die unzähligen Stunden vorn im Wind, aber vor allem deine freundliche und sympathische Art im Kreise der ElbSpitze sehr vermissen und nie vergessen, du wirst uns fehlen.

DANKE FÜR ALLES ELBSPITZE - LEGENDE


[27.07.2023] Fotos! ElbSpitze 2023

Es ist soweit! Die heiß ersehnten, wirklich phänomenalen Fotos unseres Philipps sind eingetroffen. Dazu einen Auszug seiner E-Mail:

Hi

Heute ist es nun endlich soweit. Ich sende euch die Bilder der Elbspitze zu. Was für euch im Vorfeld an Vorbereitungen laufen, sitze ich nach der Elbspitze am PC.

Bevor ihr euch auf die Bilder stürzt, möchte ich euch erstmal noch ein paar kleine Dinge mitteilen.

Dieses Jahr war die Orga im Vorfeld der Elbspitze für mich spannender als die Jahre zuvor. Mein ältester Sohn wird in wenigen Wochen eingeschult und er hatte genau zur diesjährigen Elbspitze sein Zuckertütenfest vom Kindergarten. Ein wichtiges Kapitel, dem zur Anerkennung die Bergwertungsfahne mit dem T-Rex gewidmet wurde. Vielen Dank an Daniel und Sirko, die das möglich machten.

Sandra brach sich wenige Wochen vor der Elbspitze das Schlüsselbein und meinem Autohändler wurde unser Elbspitze-Auto eine Woche vor der Elbspitze abgekauft. Letztlich ging alles gut. Sandra war mit dabei und ein Auto hatten wir auch. Die Elbspitze war so gleich und trotzdem anders wie all die Jahre zuvor auch. Ein unglaublich gutes Miteinander, eine tolle Stimmung bei den Fahrern und Helfern und ein geniales Finale. Es gab so viele tolle Momente und Augenblicke, dass dieses Jahr rund 6000 Bilder auf meiner Festplatte landeten.

Nach dem Importieren hieß es für mich jeden Abend, rund 3 Stunden für 5 Tage Bilder aussortieren. Viele Serienaufnahmen sorgten für die hohe Anzahl an Bildern, aber auch viele besondere, emotionale und dokumentarische Bilder der einzelnen Teilnehmer. Die Auswahl fiel ab einem bestimmten Punkt nicht mehr so leicht. Doch da ihr auch die Möglichkeit haben sollt, eure persönliche Story von der Elbspitze in Erinnerung halten zu können und euren Freunden und der Familie davon zu erzählen, sind auch sehr viele Bilder dabei, die für die Allgemeinheit vielleicht nicht so spannend sind, für einen persönlich aber schon. Zwischendrin brauchte ich 1 Woche Pause von den Bildern. Jeden Abend 3 Stunden am Rechner zu sitzen schlaucht enorm. Vor allem lässt es die Kreativität und den Blick für den Moment ermüden.

Bildergalerie Elbspitze 2023

Zu den Bildern:

Am letzten Abend und auch auf der Rückfahrt kam ich mit manchen Fahrern ins Gespräch und wurde gefragt, ob ich das denn beruflich machen würde mit der Fotografie. Ich bin hauptberuflich Erzieher in einem Schulhort. Nebenberuflich verdiene ich mir ein paar Münzen mit der Fotografie dazu. Mein Steckenpferd ist die Landschafts- und Naturfotografie. Doch ich liebe es auch, die Freude, Emotionalität und Einzigartigkeit von Veranstaltungen wie der Elbspitze, Hochzeiten oder Menschen bei der Arbeit und in der Schule zu fotografieren. Wenn ihr also mal nach einem Fotografen Ausschau haltet – würde ich es richtig cool finden, wenn ihr mich kontaktiert.

Zwischendrin hatte ich meine Homepage auch noch ganz neu aufgesetzt und der Elbspitze eine eigene Kategorie gewidmet.

www.philippzieger-photographie.de

Ich bin sehr gespannt auf euer Feedback. Seid nicht zögerlich oder zurückhaltend bei eurem Spendenbetrag als Dankeschön ;). Ich weiß es sehr zu schätzen!!!

Ihr könnt mir das Geld auf mein Konto und per Paypal überweisen. Bitte immer mit dem Verwendungszweck "Fotos Elbspitze 2023".

Philipp Zieger
GLS Gemeinschaftsbank eG
BIC: GENODEM1GLS
IBAN: DE 144306 0967 1164 4004 00
oder....
paypal.me/PZieger

Viele Grüße und man sieht sich,

Philipp Zieger

P.S.: Für Drucke und Wandbilder von euren Lieblingsbildern der Elbspitze, könnte ihr mich auch gerne ansprechen.


[03.07.2023] ElbSpitze 2023

Nach 777 gefahren Kilometern und 10.700 überwundenen Höhenmeter erreichten in diesem Jahr 22 von 24 gestarteten Fahrern das Ziel auf dem Gavia. Wir gratulieren zu den großartigen Leistungen, vor allen auch unseren Wertungstrikotgewinnern.

Ein ganz großes Dankeschön an dieser Stelle noch einmal unserer fantastischen Helfercrew um Ecki, Sven, Markus, Ana, André, Vincenz, Tom, Philipp D., Alex, Albi, Steffen, Torsten, Sandra und unserem Fotografen Philipp Z.! Ohne euer Herzblut und Engangement wäre eine ElbSpitze in dieser Art und Weise nicht möglich.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unseren Sponsoren, die uns wirklich kräftig unter die Arme greifen und dieses Radsporterlebnis ElbSpitze unvergessen machen und am Leben erhalten.

Zu guter Letzt sportliche Grüße nach Bayern und Österreich und vielen Dank für die Gastfreundschaft durch die Sportvereine FC Straubing und DJK Ottenhofen, sowie an das Eisstadion Mittenwald und der Gemeinde Pfunds!


Die ersten Bilder sind eingetroffen: Bilder von Sandra , Bilder von Daniel

Trikotnachbestellung: Wenn es Interesse an einer Nachbestellung eines Trikots, Ärmlinge, oder Beinlinge gibt, dann bitte zeitnah bei sirko@elbspitze melden.

NamePlatzierungZeitBergpunkte (*Master)Rote Punkte
Frank Lehmann (Sieger, Grand- & Bergmaster)133:36200*0
Sirko Kamusella2+00:09:008414
Maik Hesse3+00:21:00440
Daniel Slobodin4+00:43:00450
Andy Pielack5+00:46:00560
Tobias Westerheide6+00:51:00286
Jörg Wimmer (Bergkönig)7+01:18:001350
Felix Kersten8+01:30:001140
Frank Kobel (Sonderwertung)8+01:30:00345
Oskar Winkler10+01:34:0052
Daniel Weber11+01:45:0020
Paul Vincent Rosch11+01:45:0010
Konrad Pfützner (Aktivster Fahrer)13+02:08:00155
Martin Balla13+02:08:0087*0
Philipp Meyer15+02:15:0000
Jens Ritter16+02:18:0029*0
Stefan Fottner17+02:19:0038*0
Frank Hollwedel18+02:40:0034*0
Therese Grimm (Sieger Frauen)18+02:40:0000
Michael Möckel20+02:57:0090*0
Topias Thomsen21+03:12:0037*33
Tom Potthoff21+03:12:0000

Wie immer seid ihr angehalten und eingeladen eure Erlebnisse hier zu veröffentlichen! Einfach eine Email an paul@elbspitze.de, dann erscheint eure Geschichte hier.

Es folgen die bisher eingetroffenen Berichte von

Sirko

Paul

Stefan

Andy

Konrad

Felix

Daniel W.


Samstag… 08. Juli 2023… 18:48 Uhr… (Daniel W.)

ist es Zufall, dass ich ausgerechnet heute meinen Bericht zur ES 2023 schreibe?! Ehrlich gesagt nein, denn heute hat ein ganz besonderer Mensch Geburtstag, welcher eine große Rolle in meinem Leben spielt und neben der ES in den letzten Monaten gespielt hat!! 😊 Aus Datenschutzgründen muss ich den Namen ändern und nenne die Person schlicht und einfach das „Mangomädchen“, auf diesem Weg wünsche ich dir alles Gute zum Geburtstag und immer eine leckere + reife Mango zur Hand!! 😊

Folgender Text kann Spuren von emotionalen + ehrlichen + offenen + direkten Zeilen enthalten, wer sich darauf einlassen möchte, der möge sich am besten noch ein Getränk holen, sich einen gemütlichen Platz suchen, die Lesebrille putzen und sich dann auf meine Gedanken einlassen.

1️⃣. After - Elbspitze - Party 2022

Wann geht so eine Elbspitze eigentlich genau los?? Da hat sicher jeder so seine eigene Definition und sicher beginnt sie nicht erst mit dem 3fachen Hupen von Ecki früh 5 Uhr an der Frauenkirche… Für mich war die ES 2023 in meinen Gedanken bereits wenige Tage nach der ES 2022 präsent, auch wenn sie vom Kalender her noch ganz ganz weit weg war… Doch zuerst galt es das Erlebte bei der eigenen 1. ES zu verarbeiten und ehrlich gesagt war das gar nicht so einfach. Sowohl körperlich, aber vor allem mental fiel ich in ein richtiges Loch… Da bereitest du dich monatelang vor und dann ist alles in knapp 36h vorbei, schon verrückt irgendwie, damit musste ich erstmal klarkommen!! Körperlich war ich ziemlich im Eimer und auch die Lust aufs Radfahren war überschaubar groß. Gesundheitlich angeschlagen folgte 2 Wochen nach der ES der Stoneman mit dem Petz Racing Team, das war natürlich schon irgendwie cool und schön, aber ich war einfach noch nicht bereit und das zeigte mir mein Körper auch deutlich. Es folgte mein Jahresurlaub mit den Knusperkopp - Jungs in Italien und dort war ja gerade am Anfang komplett der Ofen aus. Das frustrierte mich natürlich, da ich die Dolomiten und die gemeinsame Zeit mit den Jungs sehr mag und der Plan voll gepackt war mit schönen Touren!! Stoneman Dolomiti, GranStelvio, Kaunertaler + Öztaler Gletscherstraße, alles super super schön, doch körperlich schon nicht ganz ohne.

2️⃣. Motivation - wo bist du❓❓

Es folgte der Herbst und so richtig wollte es einfach nicht werden, ich saß zwar irgendwie trotzdem regelmäßig auf dem Rennrad, doch es fühlte sich mehr nach Zwang an. Wo blieb die Motivation und der Spaß?? Keine Ahnung, ob sowas normal ist nach seiner 1. ES, aber es war wirklich seltsam. So verging Woche um Woche und ich weiß noch, dass mir auch ein stückweit die Lebenslust verloren ging, aber es gab auch keinen Knopf, den ich einfach so drücken konnte, damit alles wieder normal ist.

3️⃣. Motivation - bist du es❓❗️

Es gab keinen Moment x oder ein bestimmtes Ereignis, doch Ende Herbst merkte ich nach und nach, dass ich irgendwie dabei war aus meinem Loch zu krabbeln und ich wieder mehr Freude hatte auf dem Bock zu sitzen. Die Touren machten wieder Spaß und ich hatte wieder Freude dabei. Leider hatte ich in der Zwischenzeit in einer anderen Disziplin zu neuen Bestleistungen ausgeholt, denn neben dem Rennrad fahren kann ich noch eine andere Sache ziemlich gut ➡️ ESSEN 😅 So kam es dann auch, wie es kommen musste und die Waage spuckte eine ziemlich hohe Zahl aus. Na klasse… Gewicht ⬆️ und Leistung ⬇️… Daniel du hast viel Arbeit vor dir bis zur ES 2023!! 💪🏻

4️⃣. Coach Kobel - DANKE‼️

Lieber Coach, du bekommst ein eigenes Kapitel!! 😊 Kennengelernt haben wir uns bei der ES 2022, wobei so ein richtiger Kontakt erst danach entstand, als du für meinen Lieblingsbäcker + besten Kumpel Konne den Trainingsplan für den Ötzi geschrieben hast. Ich nahm zu dir Kontakt auf und du hast dann ✅ gegeben und wir fingen Anfang November an, erstmal auf Probe nach deinem Plan für mich zu trainieren. Zur Testung bei Konne kam ich mit ordentlich Bauch und wenig Druck auf der ⛓️ und du hast vermutlich im 1. Moment deine Entscheidung bereut und dich gefragt, was soll ich mit so einem Typen nur anfangen?! Gute Frage… 😅 Doch irgendeine Stimme in dir sagte, gib dem „Moppelchen“ (so hast du mich genannt 😅) eine Chance und es folgten 33 Trainingswochen bis zur Elbspitze. Alles im Detail zu erwähnen würde den Rahmen hier sprengen, du weißt wie unglaublich dankbar ich dir für alles bin, was du in den letzen Wochen für mich bzw. uns als Trainingsgruppe gemacht und investiert hast. Leider konnte ich es gerade bei der ES nicht mit Leistung zurückzahlen, was mich immer noch sehr ärgert und mich auch für immer ärgern wird… 😔 Trotzdem hoffe ich, dass wir auch zur neuen Saison wieder zusammen arbeiten werden und ich bei der ES 2024 wieder mit Topform am Start stehen werde!! 💪🏻

5️⃣. Vorbereitung - es muss ja gemacht werden

Die größte Umstellung in meinem Plan war definitiv das strukturierte Training und der „Verzicht“ auf Gruppenfahrten mit den Knusperköppen. Am Anfang fiel mir das echt schwer, da ich die Jungs echt sehr mag, doch nach und nach merkte ich, dass das Training wirklich anschlägt und ich mich verbesserte. Zusätzlich purzelten die Kilos, was auch der Weisheitszahn - OP zu zuschreiben war… 😅 Sicher war nicht jede Einheit spaßig und oft habe ich geflucht, aber es muss ja gemacht werden und mein Fokus + Ziel war ganz klar, ich wollte eine bessere ES fahren als 2022. Aber was heißt besser?? Platzierung?? Zeit?? Nein, einfach vom Gefühl her eine bessere ES fahren und in der letzten Etappe einfach noch genug Energie zu haben… So war der Plan!! Vorsicht, Spoileralarm… Der Plan sollte nur bedingt aufgehen, aber dazu später mehr!!

6️⃣. Orga + Vorbereitungstouren

eit dem Ausscheiden von Thomas Hoffmeister nach der ES verteilten sich seine Aufgaben auf die 4 neuen Mitglieder ➡️ Steffen, Paul (was der Horst ist), Vincenzo und ich Mein Aufgabengebiet war dabei klar, weiter „Social Media“ bedienen und die 1. - 4. Vorbereitungstour zusammen mit Vincenzo als Gruppenklaus planen und durchführen. Wir versuchten unsere kommunikative + offene Art und viel Herzblut in diese V - Touren zu stecken und es hat uns auf jeden Fall richtig Bock gemacht, wie es so ablief und ich hoffe auch, dass die Leute dies bei den Touren gemerkt haben?! Auf jeden Fall hab ich jetzt schon wieder Bock diese V - Touren für 2024 zu planen!! 😊

Nebenbei konnte ich bei den jeweiligen V - Touren auch immer mal meinen aktuellen Leistungsstand testen, was eine willkommene Gelegenheit war.
V1 ➡️ bis zur 1. Pause komplett in Reihe 1 gefahren und ab Oberlichtenau nochmal aufs Tempo gedrückt… 👍🏻
V2 ➡️ Stürmer + Einsiedler Sattel mit Druck auf der ⛓️ hoch…
V4 ➡️ optimale Versorgung nach Plan trainiert und bis auf ein 10min Loch immer tippitoppi gefühlt… 💪🏻

Nein, ich habe die V3 nicht vergessen… die lief einfach beschissen, aber Rückschläge gehören einfach dazu in so einem Trainingsprozess und auch dafür gab es Gründe. Eine Woche zuvor waren wir mit dem Petz Racing Team in Rochlitz zum Everesting, auch hier testete ich meine Form und diese war richtig gut und zusammen mit Henriette + Konne gewannen wir den Teamwettbewerb und ich fuhr an diesem Tag sogar die schnellste Zeit, echt verrückt… Die Quittung dafür bekam ich eine Woche später bei der Heimat Light, das war eine Qual sag ich euch… 🥵

7️⃣. Countdown - noch 2 Wochen

Ich entschloss mich dafür 2 Wochen vor der Elbspitze Urlaub zu nehmen, um mich voll und ganz auf mein großes Jahreshighlight zu konzentrieren. Geplant hatte ich zusammen mit dem Petz Racing Team nach Nauders zu fahren und dort den DLG zu fahren. Doch aus privaten Gründen verfestigte sich der Gedanke immer mehr, dass ich nicht mitfahren kann bzw. möchte… So leid mir das um das Team auch tat, aber hier musste ich einfach mal an mich denken und ich brauchte einfach mal Zeit für mich, um etwas runterzukommen, mich zu erholen und um einfach mal den Kopf zu lüften. Denn ob man es glaubt oder nicht, neben dem ganzen Training, gehe ich als Physiotherapeut noch 40h Plus/Minus x die Woche arbeiten und ja, dieser Job ist in vielerlei Hinsicht fordernd!! So entschloss ich mich gegen Nauders und für einen „Urlaub“ zu Hause und viel Zeit für mich und meine Lieblingsmenschen und konnte so meine Akkus optimal aufladen!! 😊

8️⃣. Mein „Mangomädchen“ - 🥭❤️

Auch dir möchte und muss ich einfach ein eigenes Kapitel widmen. Ich bin sehr dankbar, dass wir uns über den Weg gelaufen sind und du mich in den letzten Monaten unterstützt hast. Du warst für mich da, hast mir Kraft + Motivation gegeben, manchmal indirekt einfach nur mit deiner Art und dem Wissen, dass du an meiner Seite bist und manchmal auch direkt mit deinen Worten + Taten… 😊

„Ich bin jetzt schon extrem stolz auf dich… auf das, was du machst und wie… und wieviel du schon geschafft hast und was du so alles dafür tust… ich hoffe du verstehst, was ich meine…“

Dies ist nur eine deiner Nachrichten, die mich sehr motiviert hat immer weiter zu machen und dran zu bleiben!! Du hast fast die komplette Trainingsphase mitbekommen und weißt, was ich dafür getan und manchmal auch geopfert habe, es war nicht immer leicht… nicht immer hattest du Verständnis dafür und am Ende haben wir es doch zusammen geschafft!! 😊 Dein persönlicher Glücksbringer war eine richtig tolle Idee und er hatte auf der letzten Etappe einen ganz besonderen Platz, aber dazu später mehr, wenn ich wirklich endlich mal zur Sache komme und über die Elbspitze schreibe… 😅 ICH DANKE DIR VON HERZEN FÜR ALLES MEIN „MANGOMÄDCHEN“!!

9️⃣. Passo Gavia - Wir kommen 💪🏻

Na endlich geht es mal los… werden sich jetzt einige von euch denken, doch wer mich kennt weiß, dass ich sehr gern schreibe und ich diese Art der Kommunikation nutze, um Dinge für mich zu verarbeiten… und dann entstehen solche Texte und wer es mit Lesen bis hier geschafft hat, der sollte mal über eine Teilnahme bei der ES 2024 nachdenken, die ist vermutlich ähnlich anstrengend, wie das Lesen meines Textes!! 😅

Da war sie nun also gekommen, 33 Wochen wurde gezielt zusammen mit Coach Kobel hingearbeitet!! 💪🏻 Pünktlich halb 5 stand ich mit den anderen Teilnehmern + Helfern + Freunden vor der Frauenkirche. Das Gewusel, die Spannung in der Luft und die Aufregung aller Beteiligten, es war wie im letzten Jahr und doch war es irgendwie anders, meine Aufregung war eher gering. In allen Bereichen war ich besser vorbereitet als bei meiner 1. ES vor einem Jahr und ich wusste in etwa, was auf mich zukommen würde und hatte mein Ziel klar im Kopf. Zuerst natürlich sicher + gesund im Ziel ankommen, das hatte ich meinem „Mangomädchen“, die sich doch ganz schöne Sorgen machte, fest versprochen und dann einfach eine bessere ES fahren als 2022!! 👍🏻

Als Orga - Mitglied wurde ich noch verkabelt, dann fix noch das obligatorischer Foto vor der Frauenkirche von unserem Weltklasse - ES - Fotographen Philipp, ein paar warme Worte von unserem geliebten Rennleiter Ecki und schon wurde 3x gehupt und ab ging die ES 2023, ab ging meine 2. ES!! 😊

Die ersten Kilometer waren sehr entspannt, wie immer wurden wir von Freunden begleitet, was immer super schön ist und zur Elbspitze gehört. Außerdem gehörte dieses Jahr auch ein WhatsApp - Liveticker dazu, der unter der Leitung von Vincenzo einen Oscar in der Kategorie „Sportberichterstattung“ verdient hat, was und wie ihr das moderiert und gemacht habt war ELBSPITZE und hat zu Hause viele viele Menschen ans Handy gefesselt und diese auch ein stückweit beruhigt mitfiebern lassen!! Im Namen meiner Freunde + Familie + „Mangomädchen“ ➡️ DANKE 😊

So rollten wir nun also vor uns hin, das Windschatten schnurren wurde immer mal wieder durch die ein oder andere Bergwertung unterbrochen. Dort war der Plan, in meinem „Wohlfühlbereich“ zu fahren und Körner zu sparen, was auch super aufging, es war sogar so, dass ich mich in den Bergwertungen zwingen musste mich zurückzuhalten, die Form und die Beine waren auf dem Punkt in Höchstform ➡️ DANKE COACH 💪🏻

In den Pausen wurden wir von unserem 1A Helferteam versorgt, alles war bereits liebevoll vorbereitet und es fehlte einfach an nix und glaubt mir, 30min sind wirklich schnell vorbei, schneller als bei einem FTP - Test!! 😅 Da war man gerade noch dabei herzhaft ins Brötchen zu beißen, da war Ecki der Meinung, schon wieder 3x Hupen zu müssen, es wird einem aber auch nix gegönnt!!

So ging es mit einem Käsebrötchen im Mund wieder auf den Bock und die Zeit im Windschatten wurde für das ein oder andere Gespräch genutzt, wobei ich mir auch manchmal etwas Ruhe gönnte oder der Ansage von Vincenzo in meinem Ohr lauschte. Konrad zog weiter ganz vorn als diesjährige Lok seine Kreise und die Position daneben nahm meist Topias oder Sirko ein. Konne, dir danke ich später noch, vor allem gilt den beiden anderen Mitstreitern ein großes DANKE, sich für die Gruppe zu opfern und den Platz neben ihm eingenommen zu haben, obwohl es absehbar war, dass du dir dieses Jahr den roten Lappen holen wirst, auch das ist ELBSPITZE. Wir sind ein Team und sind füreinander da und helfen der Gruppe und uns gegenseitig!! 👍🏻 Vor allem auf den Bundesstraßen in Tschechien hatten wir die ein oder andere gefährliche Situation zu überstehen, dort geht’s ja teilweise zu wie im wilden Westen und wir waren alle heilfroh, als wir wieder zurück in Deutschland waren.

Auf der 4. Etappe gab es dann wieder eine dieser „Wir sind füreinander da Situationen“. Vincenzo funkte uns an, dass wir mal bei René schauen sollen, dass er seine Flaschen trinkt, da er doch schon etwas gezeichnet war von der Tour. Seine Flaschen waren halbleer, aber er wollte nicht mehr trinken… Ich lies mich mit einer leeren Flasche von ihm zu Vincenzo zurückfallen, diese wurde mit „Schweineplempe“ gefüllt und sollte wieder zurück zu René. Leider erwischte ich in der Phase eine rote Ampel und da stand ich nun, das Feld vor mir wegfahrend, so war das nicht geplant!! 😅 Na gut, dann müssen die Beine eben mal kurz bissl mehr machen, das Fotoauto setze sich direkt vor mich und ich konnte noch etwas Windschatten schnurren, das hatte bissl was von der „Tour de France“!! 💪🏻 Ich erreichte das Feld nach kurzer Zeit wieder und übergab René die Flasche - Job done - ✅

Die folgende Pause wird mir in sehr guter Erinnerung bleiben, nicht nur, weil es in der Nachtpause immer die berühmten ES - Nudeln gibt, sondern da mir doch tatsächlich eine kleine Überraschung gemacht werden sollte. Da esse ich nichts ahnend meine Nudeln und erkenne eine Person im Eingangsbereich, die ganz schön blöde in die Runde geglotzt hat, als ich diese Person erkannte, glotze ich nicht weniger blöde… Es war einer meiner besten Freunde Flo, mit dem ich zusammen im Biologie + Deutsch Leistungskurs Abitur gemacht und so manche wilde + lustige Geschichte erlebt habe, was für eine sensationelle Überraschung!! 😊 Mittlerweile wohnhaft in München, ließ er es sich nicht nehmen mal kurz vorbeizukommen!! Danke für dein Vorbeikommen mein Freund, das hat mich echt richtig doll gefreut!! 😊

Was mich mich nicht so gefreut hat war das Wetter und dessen Aussicht die nächsten Stunden. Wie bereits im letzten Jahr in der Nacht, sollte es auch dieses Jahr 🚢🛳️⛴️ geben und das auch nicht zu knapp, irgendwo hatte ich im Nachgang gelesen ➡️ „Elbspitze gebucht - Schifffahrt bekomme“ 😅

Maik fasste es auch humorlos zusammen, der Regen stört dich genau 2min und danach ist eh alles nass, wo er Recht hat, hat er Recht, ein Mann weiser Worte. Diese Etappe sollte der 1. Stresstest für uns werden. Zum einen war da das Wetter und zum anderen die Tatsache, dass es keine Bergwertung geben sollte und wir somit ohne „offizielle“ Pinkelpause durchfahren würden. Doch es kam, wie es kommen musste und ich musste mal und ich überlegte mir die ein oder andere Strategie, allerdings wollte ich das Feld nicht bitten nur für mich anzuhalten, wobei sicher auch der ein oder andere Druck auf dem Kessel hatte… Da mir aber sowieso etwas kalt war, kam ich zu dem Entschluss der Kälte mit einer ca. 37 Grad Celsius warmen Flüssigkeit gegen zu wirken, doch wie mache ich das am besten?! Im Sitzen während des Tretens fehlte mir die nötige Lockerheit, also im Stehen und ohne Treten, ein herrliches Gefühl kann ich euch sagen!! 😅

Hätte ich zu dem Zeitpunkt gewusst, dass es wenig später zu einer richtigen Pinkelpause kommen sollte, hätte ich es wohl trotzdem gemacht, alleine damit mir wieder warm wird, denn ich war tatsächlich zu dünn angezogen!! In dieser Pinkelpause kam der weise Mann, auch Moped Maik genannt, um die Ecke mit der Idee, dass wir ja noch die Windweste unter die Regenjacke ziehen könnten!! Gesagt - Getan, allerdings dauerte der Vorgang so lange, dass wir den Anschluss ans Feld etwas verloren, da aber Coach Kobel auch noch nicht fertig war mit seinem „Geschäft“, warteten wir und nahmen dann gemeinsam die Verfolgung der vielen roten Lichter in den verregneten Straßens Bayerns auf!! 💪🏻 Man war mir kalt und ich schlotterte schön vor mich hin, ab und zu fuhr Andy neben mir, was mich immer sehr freute, da ich ihn wirklich über die gesamte Zeit sehr lieb gewonnen hatte!! 😊 Ab und zu sang ich auch vor mich hin, vor allem das Lied von Casper half mir in dieser Situation sehr
➡️ https://youtu.be/yqObMM_QzVQ

Auch diese Etappe endete zum Glück irgendwann und wir erreichten das Eisstadion in Mittenwald, echt ein cooler Pausenort, leider hat man dafür ehrlich gesagt keinen richtigen Blick mehr zu diesem Zeitpunkt. Ich war froh, dass wir die Möglichkeit einer warmen Dusche hatten, was so so gut tat, kurz noch Zähne putzen, dann essen und fertig machen für Tag Nummer 2. Leider merkte ich hier das 1. Mal, dass etwas nicht stimmte mit meinen beiden Knien. Diese fingen an in der Kniekehlen zu schmerzen, weshalb sich auch meine Waden sehr fest anfühlten. Zuerst machte ich mir keine weiteren Gedanken dazu, ich meine sind wir mal ehrlich, wir alle haben früher oder später irgendwie/irgendwo/irgendwann mehr oder weniger Schmerzen, also nicht jammern und weiter!! 💪🏻

Leider begann die 6. Etappe, wie die vorherige aufgehört hatte, mit ganz viel ⛴️🛳️🚢, aber ich glaube, das muss so zur ES, sonst ist es keine Richtige!! 😅 Leider zerschlug sich meine Hoffnung, dass sich die Knieschmerzen schon irgendwie wieder legen würden… im Gegenteil, sie wurden immer schlimmer und prägten ab da den Rest meiner Elbspitze und es war irgendwie frustrierend… da sich nun bei jeder Umdrehung am linken Knie auf der Außenseite ein starker Schmerz dazugesellte, wie eine Art Reizung/Entzündung/Schwellung… Aufgeben?! KEINE OPTION‼️ Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen und der Nebel umhüllte die vor uns herausragenden Berge, für mich sind diese Bilder immer sehr einprägend und wunderschön, ich konnte sogar Andy ab und zu dafür begeistern!! 😅

6. und damit letzte Pause und somit auch das Zwischenziel erreicht, denn wer es bis hier schafft, der kommt in der Regel auch ins Ziel!! 👍🏻 Ich persönlich war angefressen, da diese Schmerzen und die Intensität dieser nicht auf dem Plan standen… aber gut, ändern konnte ich es nun auch nicht mehr und irgendwie werde ich es schon ins Ziel schaffen, auch wenn das „irgendwie“ ganz anders geplant war!! Ich bereitete mich auf die finale Etappe vor, nochmal knapp 112 Km und 3600 Hm, DIESES ES - Finish bekommt man einfach nicht geschenkt!!

Mit Coach Kobel, Moped Maik, Oskar und Jörg starteten 4 Leute 10min vor dem restlichen Feld, das waren also die „Gejagten“. Als wir dahinter los rollten kam Andy mit der Idee zu mir, ob wir nicht irgendwie versuchen wollen Felix nach vorn zu fahren, damit dieser nochmal im Kampf um das begehrte Bergtrikot eingreifen könnte?! Ich überlegte nicht lange… hätte ich es mal lieber gemacht… 😅 Irgendwie wollte ich wenigstens 1x bei dieser ES zeigen, dass mein Training nicht ganz umsonst war und ich mich weiterentwickelt habe, also setze ich mich als 🚂 vor das Feld. Ich wählte ein straffes, aber für Felix passendes Tempo und so ging es den Reschenpass nach oben. Auch wenn es im Nachgang betrachtet ziemlich dumm war, so hat es sich trotz der Schmerzen in dem Moment einfach „geil“ angefühlt, die Oberschenkel waren da und es ging mit 280 - 300 Watt bis zur Bergwertung. Neben Felix waren noch Sirko + Fränky + Andy + Bolzer + Horst dabei, Slobo hatte tatsächlich abreißen lassen müssen… verrückt, dachte ich mir!! Das war mein persönlicher Moment der ES 2023!!

Leider ging der Plan nicht wirklich auf, wir machten zwar laut Strava - Segment - Auswertung, ca. 3min auf die Spitzengruppe gut, doch 3 sind eben keine 10, aber es war auch blauäugig zu glauben, dass wir diese bereits an diesem Pass aufholen würden. Aber es sollte ja der Umbrail als nächster Pass folgen. Am Reschensee wechselten wir uns dann in der Führung ab und die Abfahrt nach Mals machte Bolzer ordentlich Druck, alter Schwede, was war das bis jetzt für eine Schlussetappe… das hatte richtig Bock gemacht!! 😊 Auf dem Weg nach Santa Maria kam dann leider doch der Moment, vor dem ich Angst hatte… die Schmerzen übernahmen wieder das Kommando und zwangen mich sprichwörtlich in die Knie!! 😔 Ich musste abreißen lassen und die Gruppe mit Felix + Sirko + Fränky + Bolzer zog davon… das war‘s, ab jetzt heißt es kämpfen + durchbeißen und irgendwie da oben auf dem Passo Gavia ankommen, leider war der Weg dahin noch sehr sehr weit, doch aufgeben war auch weiterhin KEINE OPTION‼️

Zusammen mit Andy kurbelte ich bis Santa Maria, wo uns in einer Pinkelpause Slobo + Horst wieder einholten. Am Umbrail merkte ich schnell, dass ich nur noch im Sitzen fahren kann… zu groß waren die Schmerzen im Stehen!! Wir holten Horst, für mich der schönste Mann Dresdens, wieder ein und fuhren fortan zu dritt den Umbrailpass entgegen. Horst und ich merkten schnell, dass Andy noch richtig gut drauf war, so gut, dass er uns sogar die Geschichte über seine Schuhe erzählte, höflich wie er ist, hat er uns sogar vorher gefragt, ob er sie erzählen darf, was für ein Kunde!! 😅 Am roten Verpflegungsauto von Steffen sahen wir Oskar sitzen und wenn ich das so sagen darf, er sah in dem Moment nicht sonderlich gut aus. Wir gaben Andy ✅ alleine weiter zu fahren, da er wirklich noch einen richtig starken + frischen Eindruck machte und es totaler Quatsch wäre, wenn wir ihn jetzt bremsen würden!! So ging es weiterhin zu dritt weiter, allerdings tauschten Andy und Oskar die Plätze. Steffen gaben wir bei der Abfahrt noch den Hinweis mit, unseren Verfolgern zu sagen, dass wir bereits seit 30min weg wären, meinen Infos zur Folge hat das auch gut geklappt!! 😜

Oben angekommen füllten wir ein weiteres Mal auf, gaben noch ein paar Sachen ab und hatten auch hier wieder 30min Vorsprung vor unseren Verfolgern, alles reiner Zufall!! 😅 Was folgte, war nicht nur eine der schönsten Abfahrten überhaupt nach Bormio, es folgte für mich auch der emotionalste Momente der gesamten Tour… ich konnte einfach nicht mehr treten mit links und die Schmerzen waren unerträglich… meine Gedanken waren überall… soll es das nun sein, hast du dir so die letzte Etappe der ES vorgestellt… 33 Wochen Training… und du kannst es nicht zeigen… es war mein emotionaler Tiefpunkt… In diesem Moment dachte ich an ein bestimmtes Lied und an eine bestimmte Person, mein „Mangomädchen“… ich holte ihren Glücksbringer, den ich für die letzte Etappe extra in mein Trikot gesteckt hatte, raus und hielt es fest in meiner Hand und roch daran… ihr Parfüm zog durch meine Nase!! 😊

„If you have nothing to die for
What are you even alive for?
Yeah, there‘s birds in the trees
And there are singing for me
When the night falls
That the sunrise won‘t be nothing like yesterday And you can call me fool
But I hope this song‘s for you
If it‘s not quite enough
I‘ll find another line or two
If I just had someone
To sing it to“
➡️ https://youtu.be/0NLWfPouWKQ

ich liebe dieses Lied und ich liebe dich!!

Meine Tränen konnte und wollte ich nun nicht mehr zurückhalten und es kam einfach alles raus, was sich emotional angestaut hatte. Wenn ich jetzt beim Schreiben daran zurückdenke… Gänsehaut… Tränen… Emotionen…

Doch irgendwann war die Abfahrt zu Ende und bevor mich die Jungs sahen, wischte ich mir alle Tränen weg, sammelte mich und mobilisierte die letzten Kräfte für den finalen Anstieg… Oskar bat nochmal um eine Pause, da er sich nochmal hinlegen wollte/musste. Mitten auf den Fußweg in Bormio, aber in so einem Zustand scheißt da der Hund was drauf!! Ich nutzte die Zeit und zog Arm-/Beinlinge + Weste aus und dann ging es los. In einem absoluten Schneckentempo, noch langsamer als die Gerlitzen im Vorjahr, doch das war mir in diesem Moment absolut Banane, ich hatte versprochen oben im Ziel anzukommen und das schaffe ich jetzt, das schaffen wir jetzt, egal wie, Hauptsache ankommen und finishen!! 💪🏻

Im Laufe des Anstieges stieg Oskar nochmal vom Rad, doch ich konnte nicht nochmal anhalten, meine beiden Knie müssen irgendwie in Bewegung bleiben, so dass Horst + ich mit dem Einverständnis Oskars weiterfahren durften!! So gondelten wir wie schon 2022 gemeinsam dem Ziel entgegen, motivierten uns gegenseitig und unterhielten uns über Gott und die Welt und was wir hier eigentlich machen?! Zusätzlich waren meine Gedanken bei meinem Lieblingsbäcker und die Sorge, ob er es sicher ins Ziel schaffen würde, da er in der letzten Pause echt nicht mehr so gut aussah und so „grau“ in eine Alpenabfahrt zu fahren ist alles andere als ein Kinderspiel!! Ich dachte auch an meinen Coach und hatte das Gefühl versagt zu haben, er wollte die „Rakete“ Daniel in der finalen Etappe sehen, ich sollte + wollte zeigen, was ich kann… in Wirklichkeit war ich nur noch eine Schnecke, die sich irgendwie auf dem Rad hielt und kaum über 160 Watt auf die Kette brachte… Ich dachte an mein „Mangomädchen“, ich hatte ihr versprochen diese ES zu finishen und gesund + munter anzukommen, das war zwar nicht mehr der Fall, aber ich MUSS zumindest ankommen!! Ich dachte an meine Freunde aus dem Petz Racing Team und die Knusperköppe, auch für euch muss ich da oben ankommen!! 💪🏻

Wieder verdrückte ich ein paar Tränen und kurbelte irgendwie weiter. In der Zwischenzeit kam Oskar wieder zurück und sah wieder frisch aus, auch ihm gaben wir ✅ für die alleinige Weiterfahrt!! 👍🏻 Selbst meinem treuen Freund Horst sagte ich immer wieder, er soll sein Tempo und alleine ins Ziel fahren… Doch er meinte nur, dass wir das jetzt wie 2022 zusammen + gemeinsam schaffen!! GÄNSEHAUT Wir setzten uns kleinere Zwischenziele und kamen dem Gipfel immer näher, immer auch ein Blick Richtung Wolken, die immer mal wieder ziemlich dunkel um die Ecke kamen!! Irgendwann kamen uns dann auch der ein oder andere Teilnehmer entgegen und hatte noch ein paar motivierende Worte für uns, ihr glaubt gar nicht, wie gut sowas in so einer Situation tut und da wiederhole ich mich, DAS IST ELBSPITZE!! DANKE MÄNNERS!! 😊

So… und dann… ja… wie soll ich es sagen… irgendwann zeigte der Garmin nur noch wenige Meter bis zum Ziel an… und dort war es… mit den Augen zu erkennen, ein paar hundert Meter vor uns… ich legte meine Hand auf Horst seine Schultern und bedankte mich bei ihm für seine unermüdliche Unterstützung, das sind Momente mein Freund, die werden uns für immer miteinander verbinden!! Wir rollten wie schon 2022 gemeinsam über die Ziellinie… Vincenzo winkte uns von oben zu und gab uns zu verstehen, dass wir noch zu ihm fahren sollen!! Bei ihm angekommen durften wir dann endlich vom Rennrad steigen… die Emotionen in dem Moment… ehrlich gesagt absolute Leere + Erschöpfung… nach einem kurzen Bild zusammen mit Horst und dem Glücksbringer auf dem „Passstein“, brauchte ich erstmal einen Moment für mich… mein Rad… meine Gedanken… meine Emotionen… einfach „allein“ sein und sich kurz sammeln…

Danach ging es zu den Helfern und ließ mich in die Arme derer fallen, ein schöner Moment!! Ganz besonders herzte ich meinen liebsten Lieblingsknusperkopp Albi, was du im Vorfeld und auch während der ES für mich gemacht hast, dafür reicht ein einfaches DANKE nicht!! Auch in den Armen meines Freundes Philippos verweilte ich ein paar Sekunden länger, auch dir danke ich von Herzen für deine Hilfe + Unterstützung bei der ES 2023!! 😊

Wir plauderten noch ein wenig und füllten unsere Akkus. Ich wollte unbedingt noch auf meinen liebsten Konne warten und ihn im Ziel empfangen, das war mir ein besonderes Anliegen und so warteten wir noch die „berühmten“ 30min bis auch der beste Bäcker der Welt im Ziel war ➡️ Team Schnurrbart 🥳

Das war sie also… die ES 2023… Von 24 Startern schafften es 22 ins Ziel, alleine die Quote ist schon eine Erwähnung für sich wert, wenn man aber bedenkt, wie lange es in der Nacht 🚢🛳️⛴️ gab und wie hart das Finale der diesjährigen ES war, bei dem mit dem Umbrailpass und dem Passo Gavia der 8. und 6. höchste asphaltierte Alpenpass überquert werden musste, dann kann man nur alle Hüte vor Anerkennung und Respekt ziehen!! 💪🏻

1️⃣0️⃣. DANKE DANKE DANKE

Auf diesem Weg möchte ich erstmal allen Helfern von Herzen DANKE sagen, was ihr für Uns leistet ist unglaublich, ihr helft uns, wo ihr könnt und nehmt uns so viel ab. Ohne euch wäre das alles nicht möglich!! 😊

DANKE an alle Teilnehmer für die gemeinsamen Stunden, das gegenseitige Helfen + Motivieren, ihr macht die Elbspitze zu diesem einzigartigen Erlebnis, was sie ist!! 😊 Herzlichen Glückwunsch an alle Finisher und auch an René + Axel. Selbst wenn ihr euch den Traum von einem ES - Finish (noch) nicht erfüllen konntet, so habt ihr trotzdem eine klasse Leistung gezeigt und vor allem aber eure menschliche Größe gezeigt, als ihr nach eurem Aus die anderen Fahrer weiter mit unterstützt habt!! 😊

DANKE an alle Sponsoren, die uns bei der Umsetzung + Durchführung unterstützen, ohne euch würde es keine Elbspitze geben!! 😊

Zum Schluss möchte ich noch ein paar ganz besonderen Personen danken, die mir sehr ans Herz gewachsen sind…

Konne ➡️ DANKE für deine unzähligen Stunden im Wind, du hast dich für die Gruppe geopfert und dir den roten Lappen mehr als verdient!! Doch noch mehr danke ich dir für unsere Freundschaft, ich bin so froh, dass es dich in meinem Leben gibt und wir uns so super verstehen!! 😊 Wobei wir mal dringend über deinen „Fangeschmack“ beim Fußball reden sollten… Nur die SGE 🦅🖤🩶❤️🦅

Albi ➡️ DANKE für deine unzähligen Stunden, die du immer wieder an meinem Rennrad verbringst und rum schraubst und natürlich für deine Hilfe während der ES, du bist und bleibst mein Lieblingsknusperkopp!! 😊

Horst ➡️ DANKE, dass du wieder in den schwersten Stunden an meiner Seite warst, mich und meine Laune ertragen und mich trotzdem nicht alleine gelassen hast und wir wieder zusammen über die Ziellinie gefahren sind!! 😊

Coach Kobel ➡️ DANKE für deine Zeit, die du für mich investiert hast, damit ich jetzt da stehe, wo ich stehe!! 😊 Auch wenn ich es nicht mit der Leistung zurückzahlen konnte, wie ich es gern getan hätte… ich hoffe, dass es mit uns weitergeht und wir zur neuen Saison wieder gemeinsam angreifen werden!! 💪🏻 Für mich bist du eine dieser besonderen ES - Geschichten 2023. Eine Woche zuvor stürzt du noch beim DLG und es schaut wirklich überhaupt nicht danach aus, dass du bei der ES starten kannst. Als ich davon erfahre, bin ich traurig und weine, es nimmt mich richtig mit, da du dich so verdammt doll auf die ES gefreut hattest!! Am Ende stehst du trotz deiner Schulterschmerzen am Start und holst dir sogar wieder das Sondertrikot im Zeitfahren und fährst eine, unter diesen Umständen, sensationelle ES. Du bist ein absoluter Kämpfer und ein großes Vorbild mit deinem unglaublichen Willen!!

Andy ➡️ DANKE für die vielen schönen gemeinsamen Momente, neben dir zu fahren war mir immer eine große Freude!! 😊 Du bist wirklich schwer in Ordnung, hast ein gutes Herz und gehörst einfach zur Elbspitze. Ich habe dich echt lieb gewonnen und mag dich sehr mein Freund!! 😊

WhatsApp - Liveticker ➡️ DANKE an Vincenzo, Philippo und Co., was ihr mit diesem Ticker ins Leben gerufen habt war tippitoppi!! 😊

Foto - Philipp ➡️ DANKE für deine atemberaubenden Fotos, eine Elbspitze ohne dich ist für mich mittlerweile undenkbar!! Du gehörst zur Elbspitze, wie das Schnitzel zur Frühstückspause!! 😜

„Mangomädchen“ ➡️ DANKE für all deine Unterstützung in den letzten Monaten, das alles ist nicht selbstverständlich und ich danke dir von Herzen, ohne dich hätte ich es nicht geschafft!! 😊

DANKE AN ALLE TEILNEHMER + HELFER IHR SEID KLASSE UND SCHÖN, DASS IHR DABEI WART!! 😊

1️⃣1️⃣. Fazit

Wie soll ich nun mit meiner ES umgehen und wie soll ich diese bewerten + einschätzen?! Auch eine Woche danach bin ich mit dem Ausgang nicht zufrieden. Mein Anspruch an mich war und ist einfach ein anderer, vielleicht ist dieser auch zu hoch, vielleicht… aber mein Ehrgeiz wird mich auch zur neuen Saison wieder antreiben, mit dem Ziel, dass ich mich weiter verbessere!! Auf jeden Fall bin ich aber trotzdem stolz auf das, was ich erreicht habe, unter diesen Umständen anzukommen, keine Ahnung ob jeder mit diesen Schmerzen weitergefahren wäre… 3 Jahre fahre ich nun Rennrad, 2x stand ich am Start bei der ES und 2x bin ich ins Ziel gekommen!! Ja, auch darauf bin ich stolz!! 😊

1️⃣2️⃣. Schlusswort

Jetzt ist bekanntlich erstmal OFFSEASON und ich muss aufpassen, dass nicht bald wieder die 80 Kilo auf der Waage stehen und wie sagte Andy seine Frau so schön…

„NACH der ElbSpitze ist wahrscheinlich VOR der ElbSpitze“ ➡️ wir sehen uns 2024 wieder!! 😊

Liebe Grüße Karla Kolumna ✌🏻

PS: mittlerweile ist es 23:48 Uhr und ich saß 5h an diesem Text, das ist etwa so lang wie eine Etappe bei der ES!! 😅


Elbspitze 2023, angekommen - Ziel erreicht!! (Felix)

Kurz vorweg - wer die 1847 Wörter nicht lesen möchte, kann auch im folgenden Abschnitt die Kurzfassung wahrnehmen: Dresden -> Gavia nonstop in die Alpen, ich bin durchgekommen, war ein schönes Wochenende!

lange Fassung…

Nach 2022 war ich zwar stolz meine erste ES bezwungen zu haben, doch nicht zu 100% überzeugt davon, im nächsten Jahr noch einmal zu starten. Nur um Anzukommen, so dachte ich, wären die Strapazen zu groß, der körperliche Verfall zu immens. Doch auch in den Wertungen sah ich mich nicht ernsthaft eingreifen zu können. Gesamtsieg nee, zu viel Warten, um am Ende doch nicht zu gewinnen. Zeitfahren, lieber nicht bei einer ES. Bergwertung, zu geringe Dauerleistung, die bei den starken Bergflöhen nichts entgegensetzt. Also schaute ich mir das Ziel 2023 an, die Strecke, die Beschreibung. Alles recht nett, sogar mit Versprechen eines Postkartenmotivs im Finale. Im Winter war ich angefixt die Leistung und vor allem die Dauerleistung hochzuschrauben. Mit erstmals Struktur im Radfahralltag wurde aus Radfahren -> Training. Die teils elendigen Stunden auf der Rolle mit Kellerblick oder im grau-feuchten Winter waren zum Glück Ende Februar vorbei - URLAUB. "Urlaub" mit Konrad auf Teneriffa: jeden Tag wurde ich bequatscht, nicht nur einmal, sondern schon vor der 9Uhr-Radfahrt dreimal, "Wir machen ein Bild aufm Teide und melden dich diese Woche an". Auf der Insel habe ich dann doch Blut geleckt, Berge fahren kann Spaß bringen, was ne geile Woche Konne!! Also war ich angemeldet. Doch so richtig überzeugt war ich immer noch nicht. Doch in den Wochen danach habe ich ein Ziel gesetzt: Bergwertung klar angreifen und so weit vorn mit fahren wie möglich.

DRESDEN 5Uhr ES GEHT LOS

Defensiv wollte ich in die Wertungen starten. Erste Wertung ging los - nix zuckte. Da beschloss ich eigenes Tempo zu fahren. Dann folgten drei weitere Fahrer. Desto länger wir fuhren, desto höheres Tempo wurde angelegt, erste Ausreißversuche von Andy wurden vereiltet, Frank K. täuschte an. Wieder alles neutralisiert. Weiter ging die Hatz. Und dann sahen wir die Wertungslinie, perfekt positioniert sprintete ich los und konnte die ersten Punkte sichern. "Wird jede Wertung so hart gefahren", fragte Andy Frank:" ja, wenn du was reißen willst, natürlich." Danach ging es weiter durch Tschechien und zur ersten Pause. Schnell Flaschen füllen, pinkeln und essen was da so alles parat stand, doch ich setzte mir die Regel: keine Brötchen, kein Kuchen. Letztes Jahr hatte ich einige Probleme mit dem verlängerten hinteren Ausgang der Futterlucke. Und schon gings weiter, immer noch grau bewölkt, doch mit angenehmen Temperarturen. Die nächste Bergwertung wartete nicht lange, diesmal als Doppelbergwertung ausgezeichnet. Am ersten Berg war der Chefplaner Sirko deutlich im Vorteil, scheinbar wusste er genau, wann es losgeht: Sprint bis auf den letzten Zentimeter: über 900Watt musste ich investieren, um dort nur wenige Zentimeter hinter Sirko 5 Punkte zu erhalten. Egal, nächster Berg war nicht weit. Dort war die Rampe etwas steiler und der Attacke von Jörg konnte ich nichts Ernstes entgegensetzen. Doch anders an der nächsten Wertung, Attacke von Jörg, keiner fuhr mit. Er wähnte sich schon im sicheren Fahrwasser, als ich mich mit höherem Tempo heranekelte und im Zielsprint überholen konnte - geil! Im Peloton ruhte ich mich dann weiter aus, Wetter war weiterhin durchwachsen aber immerhin trocken. Bei Kilometer 238, wo andere Sportler schon lange wieder auf der Couch liegen, startet Sirko in den nächsten Berg: "willst du mich etwa ärgern?", fragte ich, "nicht wirklich, aber geschenkt wird hier nichts" bekam ich im Dresdner Hochdeutsch als Antwort. Doch da niemand mein Tempo mitging, konnte ich angenehmes Sweetspot fahren und sicher die Ziellinie überqueren, Platz 2 und 3 wurden dann wieder im Sprint ausgefochten. Und zack waren wir schon durch Tschechien durch; zum Glück, der Verkehr in CZ war nicht sehr angenehm. Gefühlt waren die Abgase dort achtmal beißender, die Hupen der LKW dreimal lauter und vierundzwanzigmal langanhaltender als anders so. Nun wartete ein, auf der Karte, schier unendlich großes Bayern auf uns. Die nächste Stadt, die vor uns lag, war Waldmünchen. Schon wieder Bergwertung: Dort war Schluss mit defensivem Fahren (bin ich bisher überhaupt defensiv unterwegs gewesen??). Ein Rollerberg zog mich in seinen Bann: fast schon hypnotisch folgte ich im Gegenwind der Straße, hinter mir im Windschatten Jörg. Fotoauto neben uns, vor uns, sonst kein Verkehr. So hätte es noch ein Weilchen weitergehen können. Dann war der Wald vorbei, der Wahoo sagte: gleich müsste Schluss mit Berg sein, und so war es auch: Fahne von Ecki gesehen und voll auf Attacke: von vorn fahren mit reichlich Vorbelastung ist zwar keine gute Idee, doch dort hat es geklappt. HighFive mit Jörg, der danach ganz schön geknickt aussah: "hoffentlich hat er keinen Bock mehr", dachte ich mir. In der Beschreibung der ES stand: "am Oberbocksberg könnte das Bergtrikot bereits vorentschieden sein". Doch das war es definitiv nicht. Dieser "Rattenberg" (kein Verunglimpfung meinerseits, sondern der passende Ortsname dort) hat mir das erste mal richtig gezeigt: heute ist Elbspitze, kein Kindergeburtstag. Andy und Sirko legten ein zu hohes Tempo an, dem ich nicht folgen konnte, nicht mal im Flachstück kam meine Aero-Pfeile näher an die Zwei heran. Und dann ging es los: es drückte am Hintertürchen. Sirko war klar, dass das der Grund für mein Versagen war. Genug Zeit, um mich zu entleeren hatte ich, bis die letzten am Berg waren. Weiter zur nächsten Pause. Abendessen, es gab Kartoffelsuppe mit Würstchen. Im nächsten Abschnitt stand das Einzelzeitfahren an. Nur Frank K., Maik und Oskar trauten sich. Alle anderen wühlten sich gemeinsam durch das Stadtfest in Straubing. Wie wir erfuhren, war Bürgerfest, na dann guten Appetit! Nicht mal für Zuckerwatte oder einen kandierten Apfel war Zeit im Plan, sodass wir uns mit roter Welle durch die Stadt bewegen mussten. Zwar war Sirko nicht beim Zeitfahren gemeldet, setzte sich jedoch vor das Feld und machte ordentlich Druck. Niemand wollte in Zweierreihe gehen, sodass wir uns in einer Perlenschnur hinter ihm aufreihten. Niederviehbach, Goldern: Doppelbergwertung. zwei steile Rampen die mir wieder nicht lagen. Am AKW Isar II vorbei ging es rauf nach Frauenberg, der Antritt fühlte sich noch nach echtem Rennfahren an, der Anstieg nach der ersten Kurve dann nicht mehr - immerhin war die Hofdurchfahrt wunderschön und beim Warten konnten wir auf eine herrliche Sommerlandschaft blicken.

Die Nacht kommt, um zu bleiben

Danach begannen die langen Geraden. Die Dämmerung setzte ein, ich verschwand nach ganz hinten im Feld. Einfach nur rollern, links und rechts gucken, Genussradfahren. Leichter Regen begann und klang auch nicht ab bis zur ersten Nachtpause in Ottenhofen. Im Vergleich zum letzten Jahr deutlich angenehmer, ich sah nichts verschwommen und konnte sogar zweimal Nudeln essen - risch legger! Regenklamotten an, weiter. Der Regen intensivierte sich und angenehm ist etwas anderes - aber nützt ja nichts. Weiter ging die Fahrt durch stockdunkle Nacht, mein Darm meldete sich und ich war heilfroh als wir zweimal zum Pinkeln (+x) anhielten. In Mittenwald konnten wir uns im Eisstadion ordentlich trockenlegen und neu einkleiden, um dann wieder in den Regen zu starten. Immerhin wurde es langsam wieder hell, nochmal Pinkel (+Geschäfts)-Pause und schon warteten Bergwertungen. Karres, kurz und im Gegenwind. Gleich danach Pillerhöhe. Der erste längere Anstieg auf der Fahrt, nur Jörg, Daniel S. und ich lösten sich. Ich setzte ganz auf Slobo, doch der hatte augenscheinlich Probleme. Jörg attackierte und war vorn raus. Also war mein Plan: Lücke auf Slobo ausbauen, alles im kontrollierten Maße, ohne zu überziehen. Dies gelang, doch wartete ich jeden Moment auf Daniels Attacke, auch im steileren Abschnitt blieb dies aus. Plötzlich sah ich Jörg, nur noch knapp 1km bis Ecki die Punkte verteilte. Ich kam nochmal deutlich an Jörg heran, doch kurz vor der Wertung war eine kleine Senke dann wars vorbei. 1 Wertungspunkt hatte ich noch Vorsprung auf Jörg, dieser konnte sich aber 10 Minuten Vorsprung fürs Finale sichern. Das Ziel Bergtrikot war damit Geschichte. Ich grübelte und dachte über die Leistungswerte nach: Leistungswerte im Winter, im Frühling, am Freitag bei den Bergwertungen, jetzt eben zur Pillerhöhe. Vielleicht war das Ziel Bergwertung doch ein wenig zu hoch, vielleicht hat das Training doch nicht ausgereicht?? Wären richtige Bergfahrer dabei gewesen, so hätte ich wohl gar keinen Stich gesehen, egal, weiter. Vielleicht doch noch im Finale an die Spitzengruppe ranfahren und am Reschen oder Umbrailpass das Trikot sichern? Gewagte Idee, fast aussichtslos. Also äußerste ich sie auch in der Finalpause zu niemanden. "Wenn flott gefahren wird bin ich dabei, wenn nicht, spare ich Körner für die 3 (!!!) Alpenpässe", war nun das Motto.

FINALE

Finalstart, ich startete, wollte zügig, aber sparsam los. Daniel rollte zu mir: "bleib hinter mir, wir fahren jetzt den Reschen zusammen hoch, wir wollen dich doch vorfahren?! So ist der Plan!". Okay, also in den Windschatten. Reschenpass, das war unser Pass, Daniel - Danke! Was Daniel da noch aus den Knochen zaubern konnte, war hervorragend. "Wie lange geht der Pass noch?“, „acht Kilometer". Ich verstand aber 800 Meter. Die zogen sich dann ganz schön... . Pünktlich zur Bergwertung "Reschenpass" leichte Krämpfe im Oberschenkel, nicht so prickelnd. Die Hatz ging weiter, jetzt kam auch der erfahrene Bolzer an die Elb-Speer-Spitze. Runter ins Tal Richtung Schweiz. Am Einstieg Umbrail zog erst Frank L. davon, dann legte Sirko sein "Wohlfühltempo" an. Ich hang dann recht schnell allein im Berg. Allerallerspätestens dort war alles gelaufen. Mit satten 180 Watt bezwang ich den Berg, zumindest so gut es da noch ging. Recht weit im oberen Teil standen plötzlich Jörg und Frank K., zwei aus der Spitzengruppe. Die Gruppe muss durch Franks (Lehmann) Erscheinen förmlich zerschrotet wurden sein. Nichtsdestotrotz ging die Fahrt weiter, jetzt eben zu dritt. In der Abfahrt noch schnell zwei drei Fotos, weiter nach Bormio. Eine Hitze war dort, dort wo der letzte Anstieg begann: 26km, 1400hm, Mittagssonne, schon wieder grummeliger Magendarmtrakt, 750km und 36h in den Knochen. Man kann diesen Anstieg bestimmt auch flott hochfahren, wir kurbelten aber einfach um anzukommen. Die Wattwerte gingen kontinuierlich bergab, die Erholung in "Flach"passagen wurde bis aufs Letzte ausgeschöpft. Wieder Pinkel(+mehr)-Pause. Zum Glück schob sich eine dicke Wolke vor die Sonne. Nach etlichen Kilometern durchquerten wir unseren Hotel-Ort, nur noch hoch und wieder hier her - also keine große Sache, wäre da nicht der Gavia vor uns. Bei der nächsten kurzen Pause brauchten Franks Füße Abkühlung - rechts des Wegs war ein Bach oder ein Abfluss, jedenfalls Wasser. Jörg pedalierte weiter. Also ging unsere finale Quälerei nur noch zu zweit weiter. Irgendwann sollte es nicht mehr weit sein, "das letzte Stück kann man dann mit 30 fahren", habe ich da noch im Hintergedanken gehabt (danke Marcus Hagemann für diese Info). Zwei Radler am Fahrbannrand riefen uns "easy, easy" zu, aber nichts war mehr easy. Nichts war leicht, nichts ging mehr so richtig. Aber dann waren wir da: das Ziel war wirklich vor uns: Hand in Hand fuhren wir im Ziel ein. Herrlich!! Was für ein Stück Arbeit, nicht der typische nine to five Job, sondern echte körperliche Arbeit die nur schaffbar ist, wenn der Geist in der Lage ist, 36h alles zu geben und obendrein noch sagt: "Quäl dich weiter, dieser rote Strich auf der strava-Karte sieht erst gut aus, wenn er die Vorgaben erfüllt". Also heißt es: weiter, immer weiter...


Elbspitze 2023 (Konrad)

Wo fange ich bloß bei meinem Bericht an? Ich habe mich entschieden genau 1Jahr davor anzufangen. Elbspitze 2022 Gerlitzen, eine super Elbspitze mit einem sehr überraschenden dritten Platz für mich in einem furiosen Finale.

Und dann.... zwei Wochen danach schreibt mich doch nicht diese "verrückte Zeitfahrmaschine" Frank Kobel an. Ich fahre in acht Wochen den Ötzi und er wöllte in dieser kurzen Zeit nochmal mein Leistungspotenzial mit einem von Ihm entwickelten Trainingsplan voll ausschöpfen. Ich überlegte kurz und sagte mir, warum denn nicht. Bisher hatte ich noch nie strukturiert traniert, wir schauen mal was da hinten raus kommt. Und es kam was raus, nämlich eine richtig gute Zeit und ein völlig zufriedener Konrad der gern von Frank weitergecoacht werden wollte.

So die kleine Vorgeschichte. Was jetzt folgt sind acht Monate strukturiertes Training. Eine sechs-Tage Woche. Vo2Max, Fatmax, Lit, Sit,SuperLit, LowKa, SwSp, Flexibilität,Ka und viele lustige mathematische Rechenaufgaben sollen die nächste Zeit mein Leben außerhalb der Arbeit bestimmen. Macht das Spaß? JA JA JA und nochmal JA. Es mag nicht jedem sein Ding sein. Ich aber hatte für mich ein klares Ziel ausgegeben und wollte alles in meiner Macht stehende dafür tun. Der Anfang gestaltete sich durchaus schwer und sehr anstrengend, mit der Zeit gewöhnt man sich aber an diese Belastungen. Am Ende wird man süchtig und es fällt schwer seinen Pausentag einzuhalten.

Im Winter wurde die Rolle auf's äußerste strapaziert und sobald der Regen das Salz von der Straße gespült hatte, wurde das Müglitztal mein bester Freund. Das Training hatte richtig angeschlagen, die Werte passten und so fuhr ich zwei Monate vor dem großen Ding mit Motorrad Maik ein Langstrecken Rennen von Aachen nach Görlitz. Hier lernte ich mich ganz gut einzuschätzen. Acht Wochen noch bis zur Elbspitze und erstmal zwei Wochen regenerieren. Die anschließenden sechs Wochen liefen nicht immer ganz nach Plan. Ganz viele verschiedene Sachen spielten da rein. Leistung kann man nur bringen wenn der Kopf frei ist. Die Werte stagnierten etwas. Nicht dran denken und einfach weiter machen war hier die Devise. Frank stellt den Trainingsplan nach meinen Bedürfnissen etwas um und ich kam eine Woche vor der ES wieder auf Touren. Schwein gehabt.

Die Nacht vor dem Rennen, wie immer im Hotel, dieses Jahr mit einer Vollgasveranstaltung von scheinbar frisch verliebten im Nachbarzimmer von 0.30Uhr - 3.00Uhr. Was solls, 5h Schlaf müssen reichen. Pünktlich 4.30 Uhr war ich an der Frauenkirche. Sachen in den Autos verstauen, Trikot anziehen, Aufstellung vor der Frauenkirche und Ecki's Ansprache lauschen, eine runde um George Bärs Meisterstück cruisen und los geht's.

Erste Etappe. Vierte Reihe, Perfekt um ganz entspannt mitzurollern. Herrliche Temperaturen und schöne Gespräche ließen diese Etappe wie im Flug vergehen. Zweite Etappe. Jetzt sollte mein Rennen beginnen, das worauf ich so lange hintrainiert hatte. Vorderste Front, den Zug am laufen halten, konstante Wattzahlen treten, das waren die Prämissen. Topias ein unglaublicher Radfahrer mit sehr viel Erfahrung sagte mir schon am Anfang das er einen Platz für mich vorn freihält. Und so sollte es auch sein. Wir zwei vorn im Wind. Nach kurzer Zeit weicht Topias von meiner Seite... ich wundere mich. Egal, der nächste kommt vor. Oskar, der eine richtig starke Vorbereitung gefahren war. Auch er hält nur kurz vorn aus. Topias kommt wieder vor. Wir reden kurz und stellen fest, dass wohl was mit meinem Leistungsmesser nicht ganz stimmt. Ich regel runter und so harmonieren wir zwei sehr gut vorn. Sirko kommt vor und stellt fest das er ca. 25-30 Watt mehr auf seinem Leistungsmesser stehen hat. Aerovorteil oder Leistungsmesser völlig außer Rand und Band? Ich denke es ist ein Zusammenspiel beider Sachen.

30 km noch bis zum Ende der zweiten Etappe. Bolzer sagt vorn Hallo. Plötzlich drastischer Leistungsabfall. Ich hadere mit mir. Was war los? Ich hatte keine Ahnung, reihte mich aber erstmal völlig ungläubig meiner selbst hinten ein. Noch 25Km bis zur zweiten Pause. Ich rolle eher schlecht als recht bis dorthin im Feld mit. Pause. Kurz erholen, gut Essen, locker werden. eine Minute noch, ich stehe schon auf der Straße bereit. Es geht weiter, Druck ist wieder da. Dem Himmel sei Dank. Völlig fokussiert, ohne einen Blick für die Landschaft rollen wir dahin. Die Beine halten. 3te,4te,5te,6te Etappe immer das selbe Spiel. Treten,Pause,Treten,Pause. Zwischendrin 8h Nachtregen tangierten mich überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich blühte auf und fühlte mich super. Schiffe mein Wetter? Ich denke schon. Ich war die gesamten fünf Etappen im Tunnel und habe relativ wenig von der Strecke und dem ganzen drumherum mitbekommen. Ein einziger großer Rausch endet im Finale. Ich schaue wieder nach links und rechts.

Meine Arbeit war getan und das rote Trikot für den aktivsten Fahrer im Feld war in greifbarer Nähe. Nur noch über die letzen drei Bergpässe und irgendwie ins Ziel kommen war die Devise. Reschenpass, Ubrail und Gavia. Ein Hammer Finale welches die allerletzten Körner forderte. Ich benutze auf diesem Abschnitt öfters Vokabeln wie : ,"geisteskrank, gestört, völlig Banane , ne Macke" usw. Das sagt alles. Martin Balla sollte mein Leidensgenosse werden und wir standen das gemeinsam bis zum Ende durch. Ein großen Dank an dieser Stelle an dich! Und wenn wir gerade beim Bedanken sind machen wir hier gleich weiter.

Danke Luisa das du das alles mitmachst, das ist alles andere als selbstverständlich und ich weiß das zu schätzen. Danke Frank für dein überaus großes Engagement und deinen unermüdlichen Einsatz für meine Ziele. Unbezahlbar Danke Physio fürs immer füreinander dasein und die gegenseitige Unterstützung. Danke Topias für das faire Miteinander und so manch kleinen Trick um vorn bis zum Schluss durchzuhalten. Dank den ganzen Helfern ohne die die ES so nicht stattfinden könnte. Danke Philipp für deine spektakulären Fotos, welche die Erinnerungen nicht verblassen lassen. Danke Vince und Philippo für die Berichterstattung, ihr habt vielen Leuten die ES greif- und erlebbar gemacht. Danke dem Wettergott für reichlich Regen.

Die Elbspitze ist einzigartig. Geil.


MAL WAS NEUES (Andy)

Alle die jetzt dachten, sie würden hier einen Bericht von Andy lesen, über Wattwerte, Zeiten und Taktik, die muss ich leider enttäuschen. Denn ich finde, es ist Zeit für den Bericht einer Frau. Und damit meine ich nicht eine "mitfahrende" Frau. (An dieser Stelle möchte ich den 3 Frauen, die diesen Wahnsinn von einer Radfahrt gefinisht haben, meinen allergrößten Respekt aussprechen!) Nein, ich meine einen Bericht einer "daheimgebliebenen" Frau. Als ich Andy vor 9 Jahren kennengelernt habe, war sein Jahreshighlight der Spreewald Radmarathon. 200km, recht flach dahin.

Dann kamen mehrere Jahre in denen das Rennrad mehr oder weniger in der Ecke stand. Das Andy es geschafft hat, sich zu dieser Topform zurückzukämpfen ist wirklich bemerkenswert. Als er mir das 1. mal von der ElbSpitze erzählt hat, konnte ich mir nicht vorstellen, dass es überhaupt möglich ist, so eine Leistung zu vollbringen. Aber ich musste lernen, dass es richtige "Maschinen" da draußen auf den Straßen und an den Bergen gibt. Männer und Frauen, die immer wieder an ihre Grenzen gehen und weit darüber hinaus. Und Andy wollte einer davon werden. Es stand also fest, Projekt ElbSpitze war gestartet. Jetzt ist es allerdings so, dass mein Mann ein absoluter Analytiker ist. (muss man wohl auch sein) Er ist oft von Selbstzweifeln in sein Können geplagt und hat noch dazu seit inzwischen mehreren Jahren eine chronische Erkrankung. (es muss mal gesagt werden Schatz). Der Winter und das Frühjahr waren die schlimmste Zeit. Jeder Huster und Nieser unserer Kinder wurde mit einem schiefen Blick bedacht. Denn eins war klar, krank werden war unter keinen Umständen im Trainingsplan vorgesehen.

Und plötzlich war es dann nur noch 1 Woche bis zum Tag aller Tage. Absolute Nervosität!! Der Fitnesszustand der Konkurrenz wurde permanent beobachtet. 4 Tage vor Beginn fing er an in unserer Küche und im Wohnzimmer "Haufen" mit diversen Dingen zu bilden. "Brauch ich", "Brauch ich unbedingt", "Brauch ich vielleicht". Wir ernähren uns seit ca. 3 Jahren aus beschriebenen gesundheitlichen Gründen vegetarisch. Das die Pausenversorgung bei der ElbSpitze mega ist, war uns schon zu Ohren gekommen, (ein 3faches HOCH auf das gesamte OrgaTeam!!!) aber ist sie auch ausreichend vegetarisch!?! Also experimentierten wir mit Haferflocken/Reis/Käse, zählten Riegel, errechneten den Kalorienverbrauch und befragten Coach Kobel ;-).

Irgendwann war alles gepackt verstaut und eingetütet. (in der Hoffnung, dass auch alles in den Seesack passt) 1 Tag vorher fuhr Andy nach Dresden. Ich bin unglaublich dankbar dafür, dass es in diesem Jahr das erste mal eine WhatsApp Gruppe zur Berichterstattung gab!! Ich hatte mein Handy (neben Arbeit, Kindern und Haushalt) noch nie so oft in der Hand, wie an diesen 2 Tagen. Es war SENSATIONELL Vince!! Vielen Dank für die tollen Videos, Bilder, Texte und Voicemails. Ohne diese Gruppe hätte ich die Zeit nicht überstanden. Man war immer dabei, wenn auch nicht mittendrin.

In Sorge war ich natürlich trotzdem ständig. Was macht das Bein, dass 3 Tage vor ElbSpitzBeginn plötzlich Probleme bereitete?!? Der "DauerPatient" Darm, das Fahrrad, die Brille, der Hintern... Jedes Foto und Video wurde genau analysiert. Immer auf der Suche nach dem weißen Fahrrad und dem weißen Helm. Endlich die passenden Gesichter zu den vielen Namen, die ich in den letzten Monaten gehört hatte. Die Pausen sehnte auch ich herbei. Soweit schien alles in Ordnung.

Und dann kam die Nacht und der Regen... An Schlaf war auch bei mir nicht wirklich zu denken. Regensachen hatte er gute dabei. Aber ich als Optiker weiß, dass im Dauerregen jede noch so gute Sportbrille an ihre Grenzen kommt. Von der Sturtzgefahr will ich überhaupt nicht erst anfangen.

Aber auch diese Nacht ging vorrüber und als die Regensachen zur Pillerpause vor der Pullerhöhe (Kommentar von Vince ;-) eingesammelt wurden, wurden auch meine Sorgen ein Stück weit mit eingesammelt. Die Stimmung im Fahrrerfeld schien wieder etwas besser und ich freute mich, laut eingestellten Listen, konnte Andy auch einige Bergpunkte gewinnen. Hier sei auch einmal erwähnt, dass es wohl mir "zu verdanken" ist, dass er nicht noch mehr Punkte sammeln konnte. Ich habe im Vorfeld an seine Vernunft appeliert. SCHAFFEN war das übergeordnete Ziel! (zumindest bei der 1. ElbSpitze)

Endlich war es soweit. Der letzte Berg-Gavia-derEndgegner. Funkloch. Vor Aufregung brach auch mir der Schweiß aus.

Der 1. im Ziel, der 2., der 3. Und da, eine neue Liste. Andy Pielack 5. Platz! Ich konnte es nicht fassen! Dieser Wahnsinn, diese Emotionen, diese Erleichterung!! Bei unserem 1. Telefonat im Hotel, sprudelten die Gefühle über und wir waren kurzzeitig nicht fähig zu sprechen, vor lauter Tränen. Ich war noch nie stolzer auf meinen Mann!! Jetzt sind schon einige Tage vergangen und eins ist wohl schon klar. NACH der ElbSpitze ist wahrscheinlich VOR der ElbSpitze.

Erst vor kurzem hat jemand zu mir gesagt: "Hinter jedem starken Mann, steht eine starke Frau!" Sollte es also die eine oder andere starke Frau geben, die diese Zeilen liest, ihr macht das super!! Und an alle ElbSpitzler: "Chapeau!" und bis vielleicht nächstes Jahr! Betti P.


ELBSPITZE 23 (Stefan)

Wie kam ich darauf ?

Beim Quäl Dich Teamtreffen vor ,ich sag mal 5 Jahren ,kam ich zum Frühstück im Teamhotel und sah so einen Typen ( Jan Kubetzek ) im Elbspitzetrikot sein Müsli schlabbern. Ich dachte mir ,ich frag da mal ob ich mit ihm frühstücken darf und setzte mich dazu,und quatschte ihn an. Jan erzählte und begeisterte mich dafür. Später beim Radeln haben wir uns angefreundet, Jan erzählte weiter auch vom Team Petz Racing um Robert Petzold. Ich durfte auch weitere " Petztypen " kennenlernen lernen. 2021 zb. Christian Kranert, auch ein Elbspitzefinisher ( Kronplatz ) den ich in der Dauphiné kennenlernte. Den Tobias " Bolzer " usw. Ich war angefixt (Denn wer älter ist, 58 Jahre , fährt nicht mehr schnell aber ausdauernder).

Eigentlich wollte ich 2022 schon teilnehmen, ging aber aus terminlichen Gründen nicht.

Also diese " Schnapsidee" im Kopf gehabt und mich gleich in den ersten Tagen 2023 entschieden mich anzumelden, da das Ziel " Gavia " einfach Klasse ist. Man fährt in der Nähe meiner Heimat vorbei, und die Berge kannte ich schon. Radfahren ist mein Leben, Trainingsplan hab ich keinen, trainiere aber schon strukturiert und Rennen fuhr ich gerne. Zu den Vorbereitungstouren kam ich wegen der weiten Anreise ( aus ökologischen Gründen )nicht haderte aber schon damit, da ich ja die Teilnehmer nicht kennen lernen konnte. Dies durfte ich dann bei der Elbspitze 23 ab 30.6.23. Und ich lernte zu den bekannten, Bolzer und Frank Hollwedel, super nette ,gleich verrückte Menschen kennen. Besondere Menschen sind auch alle Betreuer vom Team, Ecki,Alex,Vince, usw. Frank Lehmans Frau, die trotz Schlüsselbeinbruch ein Begleitauto fuhr. einfach unglaublich. Vielen Dank ans organisieren und auch an die Vereine, die uns zu den Pausen aufgenommen haben.

Mein bester Freund Hans , ( mit Frau Sabine ) haben mich dann am 29.6.23 in Dresden abgeliefert . Ein bisschen bummeln in der Stadt ein Teller Nudeln und um 21.00 uhr ins Bett.

Um 3.30 uhr hat der Wecker geklingelt, aufstehen, vorbereitetes Müsli runter gewürgt und mit Sack und Pack zum Treffpunkt an der Frauenkirche. Schauen ,was die anderen Teilnehmer machen fragen beim Begleitteam Sachen abgeben,Startfoto,dann gings pünktlich los.

Einmal um die Frauenkirche rum , auf Kopfsteinpflaster, und dann flott raus aus der Stadt. Gleich als wir draußen waren aus der Stadt wurde dann schon ordentlich drauf gedrückt, so ungefähr wie wenn man normal ne 150 km Trainingsfahrt macht ( schon auch mal kurz 4W/kg ). Dachte da schon ,das wird was werden bei einer so langen Strecke. Meinen Jungs daheim hatte ich versprochen so lange es geht ( bis mich jemand schimpft) hinten im Feld zu fahren. ( lutschen mach ich eigentlich nicht so gerne, arbeite gerne für andere ) na ja. Daher Hut ab vor Topias aus Schleswig-Holstein Jahrgang 1962 also 3 Jahre älter als ich, er fuhr gefühlt 600 km vorne im Wind ( mit Sirko,und Konrad ) Ein sehr,sehr starkes Feld.

Es ging weiter in die Hügel Richtung Tschechien, traumhaft,zur ersten Pause mit ersten Regentropfen. Dann weiter auf sehr großer Bundesstraße in Einerreihe,aber um "Strecke " zu machen zur 2.Pause ( Pausen alle ca 120 km oder ca.4 h perfekt besser gehts nicht ) Dazwischen dann die Bergwertungen die von den Jungen hart ausgefahren wurden, Respekt. Ich hab brav auf mein Körpergefühl gehorcht und nicht mehr als 250w investiert ( 67 kg Körpergewicht ). Bei der Einerreihe hinten allerdings ist es oft gerissen ,da musste ich schon ein paar mal 450w drücken um nicht raus zu fallen. Dann gings weiter Richtung " Heimbundesland " Bayern immer wieder mal mit kurzen Regentropfen, aber nicht so schlimm wie vorhergesagt. Es ging gegen Süden ,zum TT, 3 Fahrer stellten sich der Herausforderung. ( der Sieger der Wertung schoss am Feld vorbei unglaublich) In Landshut war mächtig was los, viele Leute in der Stadt wegen der Landshuter Hochzeit. Jetzt wurde es richtig flach und es wurden gut Kilometer geschruppt. Dann so bei Erding,Markt Schwaben kam er dann doch der Regen ( 4.Pause ) Kurz davor hatte ich 3 Fans am Straßenrand , eine Familie aus Dippoldiswalde, jetzt meine Nachbarn in Weilheim. Hab mich so darüber gefreut, kamen auch noch auf einen kurzen Ratsch, zur Pause, so schön . Bei dieser 4.Pause fing es richtig an zu regnen und hörte nicht mehr auf . ( Regen v.22.00 uvr bis 5.30 ) Es ing weiter durch meine Heimat bis Mittenwald. ( Was das Team auf die Beine stellte war der Hammer- Kartoffelsuppe mit Würstchen, Nudeln,Schnitzel und aus Konrads Backstube allerfeinstes Gebäck) in Mittenwald konnte ich einen 5 Minuten Powernab machen, wieder was trockenes anziehen. Zwei mal musste ich pinkeln nachts, bin zu Konrad und Topias vor gefahren und nach einigem hin und her hat das ganze Feld angehalten und gepinkelt ,dankeschön dafür.Weiter gings nach Österreich, durch die Leutasch ,Buchenersattel nach Telfs und Imst,mein Trainingsrevier an den Wochenenden. Kurz vor Imst ging es in den ersten richtigen Berg, die Piller Höhe. Zu regnen hat es aufgehört. Alle waren gezeichnet. Im Gruppetto wurde hochgequatscht.Auf der Abfahrt musste ich ein bisschen abreisen lassen, da ich da mal einen bösen Sturz hatte. Unten war ich aber wieder dran und es ging zur letzten Pause nach Pfunds.

Jetzt vorbereiten auf das Finale. Die 3 TT Fahrer durften 10 min früher starten, dann der Rest. Gleich wurde hingedrückt ,viel zu schnell für alte Fahrer, also das Gruppetto den Reschenpass hoch gezogen. Kurz vor Nauders dann die nächste Überraschung, Toni, ein Freund aus Weilheim, stand am Straßenrand mit seinem Fahrrad und sagte er wolle ein Stück mit. Emotionen pur, mir kamen die Tränen, was für eine geile Aktion. Weiter gings nach Italien, am Reschensee entlang ins Münstertal in die Schweiz und dann kam das erste Monster ,der Umbrail. Berge fahre ich gerne aber ich war dann doch froh als ich oben war. Das Stelvio wurde links liegen gelassen, Abfahrt nach Bormio. An Platzierung dachte ich nicht mehr,wollte nur noch ankommen im Zeitlimit (17 Uhr ).

So jetzt noch der Gavia, in Erinnerung kein schwerer Berg, aber nach unserer doch längeren radlerei ein mega hartrer Berg mit 14% Rampen. Hätte doch 35/36 ketten sollen, so blieb es bei 35/33. Philipp und Jens haben mich kurz vor dem Gavia noch " abgenuckelt" Noch ein Bergsprint ins Ziel. Vince hat mich abgeklatscht , ich bin so glücklich. Ich konnte die Tränen kullern fühlen an den Wangen. Was für ein unglaublich schönes Gefühl es geschafft zu haben, mein erstes Langstreckenrennen. Nur möglich mit dem "Elbspitzenteam" Vielen vielen Dank fürs mitnehmen und herzlichen Glückwunsch an alle die dabei waren. Vielen Dank das ich so tolle Menschen kennen lernen durfte. Viele Grüße nach Dresden

Stefan


Die Kurbeltier-Novelle (Paul)

Adagio

Eng umschlungen ist das Band um meinen Körper. Immer fester zieht es sich zusammen, bis ich keine Luft mehr bekomme. Ich schaffe es nicht mich zu befreien und es ist keiner da, der mir zur Hilfe kommt.

Mit der Erfahrung einer Elbspitze ist man noch kein Routinier und alles fühlt sich so aufregend an, so neu und so angsteinflößend wie vor dem allerersten Start. Nein, es ist viel schlimmer! Es ist einfach viel schlimmer! So ungewiss ist der eigene Zustand, so ungewiss sind die Wetterprognosen, so ungewiss ist der Ausgang dieser zweiten Episode.

Flüchtig huscht doch ein kleiner Gedanke der Freude vorbei: wenn ich bald einer der wenigen sein darf, die dieses Trikot tragen dürfen. Schaut es euch an: Dieses Trikot, das mit dieser blutrotbraunen Farbe all den Schmerz symbolisiert, all das Leiden und die ganze Unbezwingbarkeit der Natur. Es steckt schon tief in dieser Farbe. Tiefe Ehrfurcht erfüllt mich, seitdem ich dieses Trikot das erste Mal sah. Es hat etwas von einem religiösen Relikt, das viele Fragen beantwortet, indem es sich einfach selbst ausstrahlt. Selten, sehr selten sind diese magischen Momente. Momente des Glaubens. Ich glaube, aus diesem Grund tut man sich das an. Mit Hingabe, Vorfreude und Ungewissheit.

Das Streckenprofil: Ein langer roter Strich durch Zentraleuropa. Ein Höhenprofil das etwas flackert und zum Schluss ausschlägt, als wäre etwas kaputt gegangen. Könnte auch die Herzfrequenz während dieser Tour sein: Schaut selbst!

Wir fahren 100, 200, 300 und 400 Kilometer und müssen dann mit unserem Verstand ausfechten, dass wir gerade erst die Hälfte geschafft haben und der harte Teil noch bevorsteht. Es ist einfach so viel Kopfsache. Gar nicht gut. Die letzten 150 Kilometer haben fast 4.500 Höhenmeter. Wer zum Teufel kommt denn nur auf so eine Idee? Ich kann es selbst nicht begreifen.

Moderato

Und doch finden sich die ein oder anderen Zusprüche, die mich aber mehr beunruhigen als beruhigen. Zusprüche ob der eigenen Leistungsfähigkeit, des Durchhaltevermögens oder der mentalen Härte.

Überpünktlich, das bin ich immer, starte ich im Dunkeln den Weg zur Frauenkirche. Wer sich dieses Bauwerk ausgedacht hat, musste ein Genie sein. Tief verbunden fühle ich mich dieser Kulisse. Dresden, Frauenkirche, Elbspitze: Da ist sie, diese Dreifaltigkeit.

Viel zu hektisch und schnell ist das Gewusel der nächsten Stunde und schon sitze ich schweißgebadet auf dem Rad, nachgrübelnd und aufzählend, welche wichtigen Utensilien ich vergessen habe. Eine große Radgemeinschaft begleitet uns ein ganzes Stück, doch zur ersten Bergwertung sind fast nur die 24 Starter der Elbspitze übrig.

Ich fahre hinten im Feld und schon passierte es: Das war’s. Nach nur 50 Kilometern endet meine Reise der zweiten Elbspitze. Ich sehe, wie ich mit dem Gesicht auf dem Asphalt einschlage; und im allerletzten Moment greift mir ein böhmischer Waldgeist unter die Arme und fängt den um fast 100° umgeschlagenen Lenker auf wundersame Weise ein. Ich komme mit einem blauen Fleck und dem Schrecken davon. Ich sitze tatsächlich noch auf dem Rad. Ich habe keine Ahnung, wie das physikalisch möglich war. Dabei hätte ich auch noch fast Therese, unsere einzige Starterin dieses Jahr, zu Fall gebracht. Ein großes Entschuldigung an dieser Stelle!

Demütig und dankbar niemanden geschadet zu haben, fahre ich hinten im Feld und gebe acht, dass alle zusammen bleiben und niemand verloren geht.

Wie ein großes Kurbeltier verschlingen wir Meter um Meter. Ein Kurbeltier sieht aus wie eine Traube voller Radfahrer, die so homogen und gleichartig miteinander fahren, dass sie eine Einheit bilden. Es ist schon beeindruckend, dieses große Kurbeltier, dass diese schnurrenden Geräusche von sich gibt, als würden 30 Radfahrer die Straße entlang rollen.

Das Wetter hält sich tapfer. Irgendjemand stemmt sich gegen die anfliegenden Regenwolken. Links und rechts am Horizont sieht es schon sehr nach Regen aus, aber wir schneiden uns treffsicher durch das Trockene. Große Freude hämmert sich in meine Beine! Mit diesem stabilen Antiregen habe ich nicht gerechnet.

Die wenigen Pausen fühlen sich dieses Jahr viel zu kurz an. Ich schaffe es kaum die Flaschen zu füllen, geschweige denn zu trinken und zu essen, da zieht es uns auch schon weiter. Und man kann nichts dagegen tun. Diese undankbaren Momente die Pausen hinter sich zu lassen und weiter zu müssen. Wie in all diesen Romanen, wo der Protagonist immer weiter und weiter zieht. Mir erschloss sich nie das Warum. Warum nicht einfach halten, anhalten, rasten? Stillstand!

Tacho: 34 km/h. Der Wind zerhämmert die ganze Körperhälfte. Fährt man auf der falschen Seite im Feld, dann wird’s hart. Erst klopft er, dann hämmert er und zum Schluss versucht er mit purer Gewalt die Türen einzutreten. Steter Wind höhlt den Radler. Diese monotonen Blöcke voller nichts kosten Kraft. Ich erinnere mich an letztes Jahr und resümiere eine gewisse Ähnlichkeit der Anstrengung.

Mo-no-ton, Moooonoooootooooon. Und dann durchqueren wir Landshut. Wow, was für eine kleine, schöne Stadt. Wie ein Wanderzirkus, der aller 10 Jahre das abgeschnittene Bergdorf besucht, erregt die Durchfahrt eine kindliche Freude. Ein Fest? So viele Menschen? Aber wir müssen Abschied nehmen. Liebes Landshut, was bin ich traurig dein Geheimnis nicht lüften zu dürfen. Eintritt verboten! Am liebsten würde ich jetzt einfach aufhören! Voller Trotz!

Jetzt setzt der Regen ein. Es wird langsam dunkel. Es regnet mehr. Und noch mehr. Platzregen. Dunkel.

Allegro

Ich sehe die Auswüchse des Elbspitz-Virus. Die letzten Stunden hat er ungehemmt gewütet. Geschundene Gesichter, ausgemergelten Körper, wortkarge Sportsmänner, die in ihren Automatismen leben. Gegessen wird nur noch mäßig. Je länger und anstrengender die Abschnitte werden, umso weniger Nahrung möchte man zu sich nehmen. Oftmals hilft nur viel und kalorienhaltig zu trinken.

In der Dunkelheit wird der Körper langsam, der Puls sinkt, die Müdigkeit steigt. Die wohl schwersten Stunden folgen nach der Nachtpause. Widerwillig starten wir in die tiefe Nacht. Es dauert drei Sekunden und alle Fahrer sind pitschnass, völlig durchflutet. Es gießt, rinnt, spritzt, matscht und regnet in Strömen.

0:00 Uhr: Der Körper gerät mehr und mehr außer Kontrolle. Es hängen Gewichte an meinen Augenliedern, dicke schwere Gewichte. Es ist einfach nicht mehr zu halten. Ich muss kurz die Augen schließen. Der Versuch die Gewichte mit ruckartigen Kopfbewegungen abzuschütteln, hält meistens nur einige Sekunden. Was für Folterqualen. Selbst im Wiegetritt schlafe ich ein. Alle Register versuche ich zu ziehen und kämpfe wie ein Gladiator gegen diese Horde Müdigkeit. Ich schaue auf die Uhr: 0:05 Uhr; gehofft hatte ich auf 2:00 Uhr, geschätzt hätte ich 1:00 Uhr. Ich glaube, ich werde aussteigen.

Nochmal nehme ich alles zusammen, was noch irgendwo in mir steckt. Ich werde mich dieser Müdigkeit nicht beugen! Ich hoffe auf einen fairen Kompromiss zwischen den beiden Sportsmännern Geist und Körper, wenn ich wenigstens zweimal die Augen pro Minute schließe... Was sagt die Uhr? 00:17 Uhr! Ich fass‘ es einfach nicht. Zeit ist schon ein Kuriosum. Nach der Relativitätstheorie bildet die Zeit mit dem Raum eine vierdimensionale Raumzeit, in der die Zeit die Rolle einer Dimension einnimmt. Ah ja, alles klar.

Und so bin ich die nächsten 64 Jahre und 3 Monate gefangen in diesem Spiel des Einschlafens. Ich habe es nicht geschafft Herr über meiner selbst zu bleiben und musste mich der Kraft des Universums ausliefern. Im Kopf knapp 64 Jahre, auf der Erde 4 Stunden und wir marschierten wie Eishockeyprofis in die rettende Pause: das Eisstadion Mittenwald! Eine stolze Kulisse. Etwas in die Jahre gekommen, aber Feuer entfachend. Ich wollte schließlich schon immer Eishockeyspieler werden!

Die Nacht ist fast um und langsam wird klar: Wer es bis hierhin geschafft hat, der wird auch am Ziel, dem Gavia, ankommen. Die Freude kommt zurück. Aber nur kurz. Weitere 32 Jahre musste ich den Kampf gegen das Einschlafen immer und immer wieder durchgehen, bis der Körper ganz langsam die neuen, nun ausgeruhten Kräfte freisetzte.

Frühstückspause. Und Feuer frei. Das Finale startete. Und wie!

Das war die Geschichte meiner diesjährigen Elbspitze. Die Geschichten um das Finale werden noch durch die anderen Teilnehmer ihren Weg hierher finden. Meine Arbeit war erledigt und ich hatte keinerlei Ambitionen auf Platzierungen zu fahren. Selbst hier habe ich kaum ein Auge für diese einzigartige Landschaft, die immer wieder verschandelt wird durch furchtbare kleine Touri-Ortschaften. Nur selten schafft es mein Blick nach links, rechts, oder wenigstens geradeaus. Ich fixiere den Asphalt oder den Fahrradcomputer, der mir das noch zu absolvierende Höhenprofil anzeigt.

Ich bleibe an der Seite von Daniel; dieser Daniel, mit dem ich auch schon im letzten Jahr die Ziellinie überquerte. Er ist stark gezeichnet von seinem furiosen Antritt am Rechenpass, der es wohl erst möglich gemacht hat ein so spannendes Finale zu erleben. Allein dieser Sprint über den Rechenpass ist seine eigene Geschichte wert.

Wir haben es wieder geschafft. 22 von 24 Fahrern. Eine unglaublich gute Quote für acht Stunden Starkregen, für dieses anspruchsvolles Finale. Langsam wird mir bewusst, wie fantastisch uns die Helfer unterstützt haben, wie eingespielt das ganze Team mittlerweile ist, wie selbstverständlich das einem vorkommt. Danke, dass ihr das alles möglich macht!


Elbspitze 2023 (Sirko)

Man lag ich daneben mit meiner per Zeitungsartikel öffentlich gemachten Aussteigerprognose von 35%. Zum Zeitpunkt der Aussage kursierten Gerüchte, dass es schon eher Anfangen könnte mit Regnen, Abschnitt 2, tatsächlich fielen erste Tropfen schon im Abschnitt 1. Und das Regenradar sah schlecht aus, immer wenn man draufschaute. Steffen attestierte uns ein stetiges Maß an Glück beim Umfahren der Gebiete. Dieses Glück begleitet uns bis zum Ende des vierten Abschnitts.

Schwerer jedoch wiegt die Homogenität und Professionalität der Gruppe. Davon machte ich mir ein persönliches Bild in der Situation “Einerreihe bei leichtem Gegenwind“ im zweiten Abschnitt. Die Kette zerriss nicht am schwächsten Glied, sondern hielt die gesamte Zeit (30 min), während diese Situation bestand - bei durchaus intensiver Führungsarbeit. Nicht Unerwähnt sollte an der Stelle bleiben, dass die Einerreihe leider etwas zu spät eingeleitet wurde, sodass die tschechische Polizei – ein mir unerklärlicher Fahndungserfolg – Alex als Hauptverantwortlichen ausfindig machte um für Ordnung zu sorgen. Zum Glück konnte er die Situation klären, u.a. mit der Aussage, dass wir in 2 Stunden das Land wieder verlassen! Da die Befragung noch während der Pause endete, entstand im Gegensatz zu 2016 diesmal kein zeitlicher Verzug durch Festzsetzung des Feldes.

So konnte ich also unkompliziert mein Zeitplanstereotyp ausleben, also den mit zeitlich konstantem Leistungsprofil erstellten Plan bis zur Nacht auf anderthalb Stunden unterlaufen, um dann während der Regenfahrt und der darauffolgenden Pause mit exzessiven Umkleideprozedere, ja sogar Duschen, moderat Zeit zu verlieren. Wir starteten Schlussendlich mit einer halben Stunde Vorsprung auf den Plan, ins Finale, perfekt.

Der Regen war wirklich schlimm. Das war er letztjahr auch, aber seinerzeit sorgten lange Bergauffahrt für Ablenkung. Nun aber spritze 4 Stunden hintereinanderweg das Spritzwasser des Vordermann an den Bauch, an dem die Regenjacke großzügig Einlass gewährt. Wahrscheinlich war ich mit nur einem Trikot und eben der Regenjacke einfach zu dünn gekleidet, weshalb ich dann noch ein nasses Trikot und nasse Armlinge, die ich vorsorglich mitgenommen hatte, dazwischen zog. Derweil knirschte schon der Sand in den Augen, was ein Brillenträger in dieser Situation wohl überhaupt noch sehen kann? Ich jedenfalls folgte nur noch roten Lichtern durch bayerische Dörfer, unfähig am Boden Schlaglöcher von Gullideckeln oder Bordsteinen zu unterscheiden.

Dabei war Abschnitt zuvor so idyllisch, mit Hofdurchfahrten, AKW Isar und den Stadtfesten in Landshut und Erdingen.

Zu Beginn des fünften Abschnitts schüttete es immer noch, ich hatte jetzt die gute Regenjacke und Regenhose an, der cWA- Wert veranderthalbfachte sich. Meinen Führungsarbeitsversuch im Inntal brach ich nach 2 km und Conrads Frage, ob wir nicht schneller fahren wollen, ab, ging ganz hinter, wurde noch müder und beschäftigte mich mit der Ausstiegsfrage. Just in dem Moment stoppte das Feld zum Pinkeln und André sprang aus dem Begleitfahrzeug und verkündet die frohe Botschaft, dass der Regen nun vorüber sei und wir doch unsere Regensachen ins Auto geben könnten, wenn wir wollten. Logo!

Was war noch besonders an dieser Elbspitze? Es gab keine Überflieger sondern ein Bandbreite an sportlichen Qualitäten, u.a. mit Therese die erst dritte Frau, die jemals eine Elbspitze finishte. So kam es auch, dass die HC-Wertung bis zum Schluss spannend blieb, nochmal befeuert durch die hoch-spekulative Cima-Eliah und damit Möglichkeit, auch ohne EZF mit der Bonusgruppe im Finale Bergpunkte zu sammeln. Chapeaux an Jörg, der den so vorbereiteten Spannungsbogen zu seinen Gunsten ausnutzte.

Trotz meines nur dreiwöchigen ernsthaften Radtrainings hatte ich meinen Spaß: mit 230 W rote Punkte sammeln an Seite von Conrad und Topias, sprintend und kletternd mit Felix, Jörg und Andy, festbeißend an Daniels Attacken und letztlich demütig zweiter werdend hinter he-did-again-Franky. Das Finale war der Hammer, nachdem die Rakete Daniel Weber alle Stufen gezündet und erfolgreich ausgeglüht war, betrug der Rückstand zur Bonusgruppe nur noch 4 min und es war wieder alles offen. Was für ein Spannungsbogen auch im Kampf um den Sieg. Dass ich dort soweit vorne mitmischen konnte, war mir auch völlig unerklärlich. Zwischenzeitlich dachte ich tatsächlich, dass der Radsportgott nun endlich … und in meiner Person … den Heiland … aber die logischere Erklärung ist wahrscheinlich einfacher: ich hatte seit dem 5. Abschnitt sehr gelitten, brachte keine Leistung aufs Pedal (ich bin zur Pillerhöhe hoch bei 220W auf dem Tacho mehrfach eingeschlafen, das war irre), fraß trotzdem weiter wie ein Scheunendrescher und konnte mich so etwa 10 Stunden lang gut schonen. Da auch Franky mit ebendieser Schonungstaktik wieder alles abräumte muss ich jetzt mal ganz öffentlich zugeben: Ich glaube es lohnt sich doch, sich Körner fürs Finale aufzuheben.

Abgesehen von der flachen Anfahrt war diese 15. Elbspitze ein echter Klassiker! Ich bin mal wieder überschwänglich über die Leistung der Helfer, grandios. Das „betreute Radfahren“ war erneut Genuss in Reinstform und man hat überdeutlich gemerkt, wie eingespielt ihr durch eure teils langjährige Erfahung seid, Danke!

Epilog

15 Jahre Elbspitze, einiges hat sich geändert. Weniges hat sich verschlechtert, vieles hat sich verbessert, einiges ändert sich neutral. Der Verkehr in Tschechien uns Südtirol ist deutlich mehr und aggressiver geworden. Im Feld hat fast jeder ein Navi und weiß wo wir langfahren, wir kennen die Baustellen vorher und sammeln nicht unnütze Extrakilometer, die Reifen sind breiter geworden, damit viel weniger Pannen, wenn es Pannen gibt, dann ohne Stopp des Feldes, die Scheinwerfer sind heller geworden, fast alle haben Leistungsmesser und kennen ihre Grenzen, es wird weniger geplatzt, es wird auch weniger geplautzt, es gibt also eine Tendenz zu einem geringeren Grundtempo, es wird professioneller trainiert und ernährt, die Pausen sind knackiger, die Kommunikation findet in sozialen Medien statt, die Fahrer sind schon vorher besser vernetzt. Die Aussteigerquote ist nicht mehr vom Wetter dominiert. Ich bin gespannt wie die Reise weiter geht.

[21.06.2023] Roadbook

Die gröbsten Vorbereitung sind getroffen und der Ablauf der Elbspitze 2023 ist in unserem Roadbook festgehalten. Ihr habt denk Link zum Dokument per Email erhalten.

Der Track der Elbspitze 2023 wird Beginn nächster Woche nochmal durchgesehen bezüglich etwaiger Vollsperrungen.

aktueller Track mit Pausenstandorten


[21.06.2023] 5️⃣. Vorbereitungstour der Elbspitze 2023

Titel ➡️ Erzgebirge

Datum ➡️ 11. Juni 2023

Distanz ➡️ 350 Km + 5900 Hm

Hallihallo liebe Leserschaft,

pünktlich zum Sonnenaufgang trafen sich ca. 20 ambitionierte Rennradler zum Start der V5 und es sollte ein sehr fordernder - immerhin standen die beiden Riesen des Erzgebirges 📍Keilberg (1244m) + 📍Fichtelberg (1215m) auf dem Plan - und doch schöner Tag in bester Gesellschaft werden. 😊

Das Feld rollte flott Richtung Kamm und bis zur 1. Pause, wo kräftig aufgeladen wurde, in Anbetracht der folgenden Strapazen. Mit nun 14 Fahrern ging es zum höchsten Punkt der diesjährigen V - Touren der ES: auf den Keilberg. Hier war der Weg hinauf und hinab etwas „abenteuerlich“, aber am Ende ging alles gut. 👍🏻 Hinauf zum Fichtelberg kamen die Teilnehmer in den Genuss, von vielen Zuschauern an der Strecke angefeuert zu werden, da diese aufgrund des „Fichtelberg Radmarathons“ am Streckenrand mit Pauken und Trompeten standen. Unser ES-Teilnehmer Andy Pielack gewann dieses Rennen souverän und ist für die ES 2023 ein heißes Eisen im Feuer. 😉

Danach ging es wieder Richtung Dresden, wobei noch der ein oder andere Höhenmeter absolviert werden musste, denn das Finish der V5 bekommt man schließlich nicht geschenkt. Zusätzlich machte es die Wärme nicht gerade einfacher und das Feld dezimierte sich immer weiter. 🥵

2 Südhänge ging es bis zum Ziel noch zu meistern und am Ende schafften es 5 Leute, von der Tour gezeichnet und mit Salzkruste auf dem Trikot, die V5 im Originalen zu finishen. Ihr seid echt Elbspitze!! 💪🏻

DANKE an alle Teilnehmer an unseren Vorbereitungstouren, das hat wirklich Bock mit euch gemacht und wir freuen uns schon jetzt, dass wir euch 2024 wieder begrüßen dürfen.

Bleibt gesund + sportlich und Kette rechts.

Liebe Grüße euer Team der Elbspitze


[31.05.2023] 4️⃣. Vorbereitungstour der Elbspitze 2023

Titel ➡️ Ještêd

Datum ➡️ 20. Mai 2023

Distanz ➡️ 328 Km + 4700 Hm

Hallihallo liebe Leserschaft,

1x pro Jahr muss man mit dem Rennrad auf dem Ještêd fahren, so will es das Gesetz und so kamen 20 Schlachtenbummler dem Aufruf der Elbspitze nach und nahmen den 🇨🇿 Kultgipfel, auf 1012m liegend, in der Nähe von Liberec mit uns in Angriff.

Gen Osten startend begrüßte uns der Tag mit viel grau + Gegenwind, da war viel Teamarbeit in Reihe 1 gefragt, jeder durfte das Feld mal anführen und so kam man doch recht zügig voran. 👍🏻 Leider klappte am heutigen Tage das „oben am Berg wird gewartet“ nur mittelmäßig, das darf gern in Zukunft wieder besser werden!! 😉

Das Feld erreichte in Großschönau die 1. Pause und wurde mit den 1. Sonnenstrahlen des Tages begrüßt. 😊 Mit besten Wetter sollte es also wenig später in den 11 Km langen Anstieg zum Gipfel gehen, für den einen oder anderen Mitfahrer war es tatsächlich die 1. Auffahrt überhaupt und das bei solchen Kaiserwetter und zusammen mit uns, sicher ein unvergessliches Erlebnis, man spricht fast schon von einem 6er im Lotto!! 😊

Oben angekommen wurde die Aussicht genossen, bevor es wenig später wieder in die Abfahrt ging zur 2. Pause, wo der Verkäufer das Geschäft seines Lebens mit uns machte!! 😜 Wir rollten durch das ein oder andere schöne Tal, das Tempo weiterhin sehr zügig, was die ein oder andere Schweißperle auf die Stirn trieb, die Sonne trug ihr Übriges dazu bei!! 🥵

Das Feld erreichte schon bald die Böhmische Schweiz und durfte sich selbst ein Bild über die Brandschäden machen, der Anblick der verbrannten Bäume war schon sehr speziell… In Bad Schandau sollte ein letztes Mal aufgefüllt werden, bevor es auf die letzten anspruchsvollen Kilometer durch die Sächsische Schweiz gehen sollte.

Es folgte der Anstieg hoch nach Gohrisch + Papstdorf bevor das langgezogene Bielatal bezwungen werden musste, da kam die Oberschenkelmuskulatur nochmal voll auf ihre Kosten. 💪🏻 Lohn dieser ganzen Strapazen war die Fahrt durch das wunderschöne Bahretal, wo nochmal gut aufs Tempo gedrückt wurde!! 😊 Von der Sonne gezeichnet, erschöpft + glücklich zugleich erreichten die Teilnehmer das Ziel am Körnerplatz. 👍🏻

Danke an alle Teilnehmer für den gemeinsamen Tag und wir sehen uns dann am 11. Juni zur 5. und damit letzten Vorbereitungstour wieder ➡️ Elbspitze V5


Ihr wollt Bilder zu dieser Tour sehen?? Dann schaut gern auf unseren Social Media Kanälen vorbei, lasst ein 👍🏻 da und verpasst nix mehr!! 😊

Fasebuch ➡️ Facebook Team Elbspitze

Insta ➡️ Instagram Elbspitze

Strava ➡️ Strava Club Elbspitze


[15.05.2023] Informationen V4 - Ještěd

Am Samstag ist es soweit. Die vorletzte V-Tour steht bevor und soll zudem von angenehmen Frühlingstemperaturen begleitet werden.

Wir haben nochmal eine leichte Streckenanpassung vorgenommen: bei Km 285 geht die Strecke nicht über Oelasen + Breitenau, sondern Bad Gottleuba + Hartmansbach.

Behaltet die News und die aktuelle Strecke (nun mit Zeitstempel) im Auge.

Wir freuen uns auf einen tollen Samstag und viele Mitfahrer!


[03.05.2023] 3️⃣. Vorbereitungstour der Elbspitze 2023

Titel ➡️ Heimat Light

Datum ➡️ 30. April 2023

Distanz ➡️ 250 Km + 5000 Hm

Hallihallo liebe Leserschaft,

wieder mussten wir verschieben, wieder war es die richtige Entscheidung und wir wurden zum Klassiker aller V - Touren, der Heimat Light, mit Sonne und angenehmen Temperaturen belohnt. 😊 Die Heimat Light ist so gefürchtet + legendär + beliebt zugleich, sodass Teilnehmer teilweise lange Anreisewege auf sich nehmen, um dabei zu sein und so trafen sich ca. 50 motivierte Sportsfreunde zur frühen Stunde am Startpunkt. 👍🏻

Der Elbspitze - Express rollte zügig gen Osten und passierte mit hohem Tempo die Grenze in Schmilka bevor es ab Decin ein stetiges Auf und Ab gab und die ersten Schweißperlen in den Gesichtern zu sehen waren!! 🥵 Oben wurde wie immer auf alle gewartet und es ging geschlossen als Gruppe bis zur großen Pause am Tesco in Decin weiter. Hier wurde ordentlich aufgefüllt und die finale Taktik für die nächsten knapp 60 Km bis zum Mückentürmchen besprochen. Immerhin galt es bis dahin 5 teilweise sehr steile Anstiege zu bewältigen. 💪🏻

Direkt am 1. Anstieg setzte sich eine starke Gruppe ab, der Rest des Feldes fand sich in kleineren Gruppen zusammen und unterstützte sich auf dem Weg zum Mückentürmchen so gut es ging. 👍🏻 Vorn ging hingegen richtig die Post ab und die Gruppe wurde immer kleiner und es wurde gut Druck gemacht und sich an jedem Anstieg ordentlich eingeschenkt!! 💪🏻

Der ein oder andere Spitzenfahrer musste dann abreißen lassen, sodass Frank und Jannes gemeinsam in den Schlussanstieg von Krupka aus einstiegen, wobei Frank direkt zu Beginn attackierte und wenig später als 1. oben am Mückentürmchen anschlug. Auf den weiteren Plätzen folgten Jannes + Maik + Vincenzo + Jan + Ronald + Horst, das war richtiger großer Radsport!! 😊

Oben wurde dann erstmal gemütlich in der Sonne Pause gemacht und auf die restlichen Fahrer gewartet. 👍🏻 Auf dem Rückweg nach Dresden bildeten sich 2 Gruppen und die restlichen Rampen wurden mit den verbliebenen Kraftreserven souverän gemeistert!! 💪🏻

Auf diesem Weg allen Teilnehmern einen fetten GLÜCKWUNSCH zum Finish der „Heimat Light“ und im Namen des Orga - Teams ein DANKE an alle für die bisherigen V - Touren, es macht wirklich große Freude und richtig Bock mit euch!! 😊


[18.04.2023] 2️⃣. Vorbereitungstour der Elbspitze 2023 🎬2️⃣.

Titel ➡️ Südhänge

Datum ➡️ 16. April 2023

Distanz ➡️ 215 Km + 3400 Hm

Hallihallo liebe Leserschaft,

beim 2. Versuch fanden sich zur frühen Stunde ca. 40 motivierte Radsportler im GG ein, nach einer kurzen Ansprache vom Orga - Team ging es auch schon los. Der Elbspitze - Zug rollte harmonisch bis Pirna, bevor im Seidewitztal die ein oder andere Kohle in den Ofen geworfen wurde, so dass Tempo + Watt + Herzfrequenz stiegen. 🥵 So erreichte man auch ziemlich schnell den Grenzübergang in Zinnwald, ein kurzes Sammeln und Verschnaufpause bevor sich das Feld nach unten Richtung Dubi stürzte.

Kurze Zeit später folgte der 1. Südhang des heutigen Tages und es ging hinauf zum Stürmer, jeder wählte hier sein eigenes Tempo, wobei am heutigen Tage sicher die ein oder andere Bestzeit erreicht wurde, das war schon großer Elbspitze - Sport!! 💪🏻 Oben wurde dann wieder wie abgesprochen gewartet und der Anstieg ausgewertet, das hat wirklich am heutigen Tage super geklappt!! 👍🏻

Wenig später folgte die einzigartige Abfahrt von Dlouhá Louka aus und die gemeinsame Pause am Tesco in Litvinov, um die Batterien wieder aufzufüllen, auch hier geht wieder ein Lob an alle Teilnehmer heraus, die den Pausenort wieder sauber verließen.

Als nächstes stand der 2. Südhang am heutigen Tage auf dem Programm und das Feld schraubte sich den Einsiedler Sattel nach oben, hier kam erneut wieder jeder auf seine Kosten. 😊 Danach ging es geschlossen Richtung Talsperre Flajé, in Reihe 1 wurde gut Druck gemachter und so erreichte man schon bald wieder deutschen Asphalt. Wir kreuzten die Talsperre Rauschenbach und standen danach vor der ein oder anderen Rampe, die weggedrückt werden wollte, da hatten die Oberschenkel ordentlich zu tun!! 💪🏻

Leider erwischte uns kurze Zeit später ein Regenguss, der teilweise in Hagel überging, aber irgendwie gehört das ja zur Elbspitze mit dazu!! 😅 Nach dieser „Schiffe“ folgte das Highlight des heutigen Tages, die Pause bei der Bäckerei Pfützner. Konrad und seine Frau Luisa waren so lieb und bereiteten uns ein überragendes 🍰buffet + ☕️ vor, das war echt WELTKLASSE ➡️ DANKE 👍🏻

Frisch gestärkt ging es daran die letzten Kilometer + Höhenmeter unter die Reifen zu nehmen, was natürlich auch gemacht wurde, bevor wir wieder in Dresden ankamen und die 2. Vorbereitungstour der Elbspitze 2023 geschafft war.

Wir sehen uns dann in alter Frische zur V3 wieder und vielen Dank an alle Mitfahrer + Helfer für den wundervollen Tag!! 😊


[13.04.2023] Informationen V2 - Südhänge: Termin: Sonntag 16.04., 6:45 Uhr

Der Eierberg war nur der lockere Auftakt, jetzt wird es steil. Am Wochenende steht die zweite Vorbereitungstour der ElbSpitze im Programm. Da das Wetter für Sonntag deutlich besser aussieht, wurde der Start kurzfristig auf den 16. April verlegt. Treff 6:45 und Start 7:00 Uhr an der Pikardie.


[30.03.2023] Informationen V2 - Südhänge: Wieder Terminverschiebung

Erneut stellt uns das kommende Woche vor die Wahl eines sehr nassen Samstag oder eines für den Erzgebirgskamm zu kalten Sonntag. Deshalb haben wir uns entschlossen die 2. Vorbereitungstour auf das Wochenende nach Ostern zu verschieben, neuer Termin: 15. (16.) April. Am 1.4. wird es wieder ein virtuelles Vorglühen auf Zwift geben.


[22.03.2023] 1️⃣. Vorbereitungstour der Elbspitze 2023

Titel ➡️ Eierberg

Datum ➡️ 18. März 2023

Distanz ➡️ 203 Km + 1100 Hm

Hallihallo liebe Leserschaft,

auf diesem Weg erstmal ein großes DANKE an die rund 80 Teilnehmer, die pünktlich 08:15 Uhr am Ullersdorfer Platz am Treffpunkt standen, um mit uns zusammen die Saison 2023 zu eröffnen. 😊

Nach einer kurzen Ansprache von Vincenzo aus dem Orga - Team, setzte sich das Fahrerfeld gen Norden in Bewegung. Trotz des Windes wurde versucht das Tempo, wie es für die V1 typisch ist, konstant hochzuhalten, was gerade hinten im Feld für die ein oder andere Schweißperle sorgte. 🥵 So rollten wir zügig von Dorf zu Dorf mit wenig Verkehr bis zur Pause in Hoyerswerda, wo kurz die Flaschen und die eigenen Energiespeicher aufgefüllt wurden. 👍🏻

Danach fuhr das Fahrerfeld geschlossen bis Reichenbach, wo der „Kampf“ um die begehrte Eierberg - Krone traditionell beginnt. Aufgrund des Windes wurde dieses Jahr sehr taktisch gefahren und niemand wollte ganz vorn zu viele Körner lassen und die Nase in den Wind halten. Spätestens ab der kleinen Rampe am Schloss in Oberlichtenau gingen die Wattzahlen aber deutlich nach oben, wobei der Wind ordentlich übers Feld pfiff. In Mittelbach, am Fuße des Schlussanstieges zum Eierberg, wurden dann die letzten Reserven bis zum Gipfel rausgehauen mit folgenden Ergebnissen im Ziel.

Eierberg - König 🤴🏻

1. Anton Albrecht

2. Stefan Goetzie

3. Eric Luther

Eierberg - Königin 👸🏼

1. Henriette Beil

2. Stephanie Zelt

3. Rebecca Zschunke

Herzlichen Glückwunsch zu den erreichten Platzierungen auf dem Siegertreppchen. Danke auch an die vielen interessierten Zuschauer + Reporter für die Fotos + Videos. 😊

Wir sehen uns dann in alter Frische und gesund + munter zur 2. Vorbereitungstour wieder ➡️ Elbspitze V2

Liebe Grüße euer Team der Elbspitze


[16.03.2023] Informationen V1 - Eierberg: Samstag, 18.3.

Da hat sich das Warten bezahlt gemacht und wir werden am Samstag mit dem Wetterhoch der letzten Wochen schlechthin belohnt!

Treffpunkt ist 8:15 Uhr am Parkplatz Ullersdorfer Platz / Quohrener Straße. Bitte pünktlich 08:15 Uhr am Treffpunkt erscheinen, wir starten Punkt 8:30 Uhr!

Wir haben die Strecke etwas angepasst. Diese findet ihr wie gewohnt unter V1 Eierberg.


[09.03.2023] Informationen V1 - Eierberg: Termin wird verschoben!

Da kam nun doch noch ein Wintertief herein geplatzt und zwingt uns den Klassiker zum Eierberg um eine Woche auf das Wochenende 18./19.03. zu verschieben.

Wir informieren euch dazu im Laufe der nächsten Woche hier, auf Strava, Facebook und Instagram.


[07.03.2023] Informationen V1 - Eierberg

Die Wetterprognosen gewinnen an Schärfe und es deutet alles daraufhin, dass die Saison der 15. Elbspitze wie geplant am kommenden Samstag, den 11.03.2023 punktgenau um 8:30 Uhr eingeläutet wird.

Treffpunkt ist 8:15 Uhr am Parkplatz Ullersdorfer Platz / Quohrener Straße. Wir starten Punkt 8:30 Uhr!

Achtet auf die leicht angepasste Streckenführung und -beschreibung unter V1 Eierberg. Es kann zu kurzfristigen Streckenänderungen kommen!


[4.1.2023] Vorbereitungstouren

Das Team Elbspitze wünscht euch einen gesunden und erfolgreichen Start in die neue Radsaison. In den vergangenen Tagen haben wir unser Vorbereitungstouren-Programm fertig gestellt. Wir starten Mitte März traditionell mit der Eierberg-Tour in die Saison. Wir hoffen euch im Laufe des Frühjahrs bei den Touren kennenzulernen und gemeinsam das Dresdner Umfeld zu entdecken.


Anmeldung startet

Ab sofort ist die Anmeldung für die Elbspitze 2023 möglich, wir freuen uns auf eure Teilname!


Trikot Nachbestellungen

Wir haben bisher 3 Anfragen für eine Trikotnachbesetllung bei Bioracer. Wir benötigen aber wenigstens 5 Stück um eine Bestellung zu starten. Falls ihr Interesse habt, bitte eine kurze Meldung an sirko@elbspitze.de. Kosten: 67 €/Trikot.


Elbspitze 2022 - Bilder

Liebe Freunde, Radsportler und Helfer,

nun ist es endlich soweit. Ihr musstet euch zwei Wochen gedulden, bis ihr endlich die Bilder von der diesjährigen Elbspitze erhaltet.

Bevor ihr euch die Bilder anschaut, möchte ich euch erstmal noch ein paar kleine Dinge mitteilen.

In diesem Jahr hatte ich um die 4200 Bilder von der Elbspitze heimgebracht. Viele Serienaufnahmen, bei denen ich nur die entscheidenden 1-2 Bilder benötigte, Einzelaufnahmen von euch im Renngeschehen und auch in den Pausen und natürlich auch viele Bilder, die ich zur Sicherheit gemacht hatte, obwohl sich die Situationen wiederholten. All diese Aufnahmen konnte ich nur Dank der großartigen Fahrkünste von Sandra und Markus erstellen. Sie reagierten immer sehr umsichtig, gingen auf meine Wünsche ein und brachten an der einen oder anderen Stelle spontane Ideen ein. Über die gesamte Tour waren wir ein tolles Team und ich möchte euch dafür nochmal Danke sagen!

Ich hatte nach der ersten Sichtung noch 2000 Bilder übrig. Anschließend fielen „Doppler“ der Löschtaste zum Opfer, oder Bilder, bei denen der Bildausschnitt nicht so gut passte. Daraufhin bekamen die Bilder die erste Bearbeitung. Nach dem vorletzten Schritt blieben noch rund 1200 Bilder. In meinem Finale, nach etwa 20 Stunden, siebte ich dann die besten 883 Bilder raus und gab manchen noch den letzten Feinschliff. Für mein Bauchgefühl sind es immer noch mehr als genug. Doch ich überlasse euch persönlich die letzte Entscheidung, da jeder Einzelne an bestimmten Punkten des Marathons seine ganz eigenen Emotionen hatte.

Zu den Bildern...

Am letzten Abend und auch auf der Rückfahrt kam ich mit manchen Fahrern ins Gespräch und wurde gefragt, ob ich das denn beruflich machen würde mit der Fotografie. Ich bin hauptberuflich Erzieher in einem Schulhort. Nebenberuflich verdiene ich mir ein paar Münzen mit der Fotografie dazu. Mein Steckenpferd ist die Landschafts- und Naturfotografie. Doch ich liebe es auch, die Freude, Emotionalität und Einzigartigkeit von Veranstaltungen wie der Elbspitze, Hochzeiten oder Menschen bei der Arbeit und in der Schule zu fotografieren. Wenn ihr also mal nach einem Fotografen Ausschau haltet – würde ich es richtig cool finden, wenn ihr mich kontaktiert.

Auf Grund der mangelnden Freizeit mit 2 kleinen Kindern und Familie, ist meine Homepage nicht super aktuell. Es lohnt sich aber dennoch mal vorbeizuschauen.

www.philippzieger-photographie.de

Ich bin sehr gespannt auf euer Feedback und ich würde mich natürlich auch über einen Geldbetrag als Dankeschön freuen =).

Ihr könnt mir das Geld auf mein Konto und per Paypal überweisen. Bitte immer mit dem Verwendungszweck "Fotos Elbspitze 2022".

Philipp Zieger

GLS Gemeinschaftsbank eG

BIC: GENODEM1GLS

IBAN: DE 144306 0967 1164 4004 00

oder....

paypal.me/PZieger

Viele Grüße und man sieht sich,

Philipp Zieger

P.S.: Für Drucke und Wandbilder von euren Lieblingsbildern der Elbspitze, könnte ihr mich auch gerne ansprechen.

Viele Grüße,

Philipp Zieger


[4.7.2022] Elbspitze 2022

Nach 773 gefahren Kilometern und 11 600 überwundenen Höhenmeter erreichten in diesem Jahr 13 von 17 gestarteten Fahrern das Ziel auf dem Gerlitzen, davon eine beeindruckender Anteil von 10 Erstfahrern. Wir gratulieren zu den großartigen Leistungen, vor allen auch unseren Wertungstrikotgewinnern.

Die Helfercrew um Ines, Uli, Albrecht, Tom, Sandra, Markus, Philipp, Peter, Volker, Eckhart und Wolfram gebührt großer Dank! Ohne euch wäre es nicht möglich gewesen, trotz der teils widrigen Bedingungen im vierten Abschnitt die Tour planmäßig durchzuziehen.

An der Stelle auch großer Dank an unsere Sponsoren, die diesjahr eine besonders wichtige Rolle spielten aufgrund des kleinen Teilnehmerkreises. Zu guter Letzt ein herzlicher Gruß nach Österreich und vielen Dank für die Gastfreundschaft durch die Sportvereine in Nonndorf, Leiben sowie die Gemeinden Admont und Murau!

Wie immer seid ihr herzlich eingeladen eure Erlebnisse hier in Wort zu veröffentlichen! Einfach eine Email an sirko@elbspitze.de, dann erscheint eure Geschichte hier.

Verlinkt findet ihr erste Bilder:

Bilder von Sandra

Bilder vom Rennleiter

Bilder von Felix.

Bilder vom Rennleiter

Es lohnt sich in den nächsten Wochen immer mal wieder hier reinzuschauen und sich auf die Fotos unseres Fotografen Philipp zu freuen.

NamePlatzierungZeitBergpunkte (*Master)Rote Punkte
Frank Lehmann (Sieger, Grand- & Bergmaster)133:53210*0
Andre Fischer2+00:16:00670
Konrad Pfützner3+00:49:00120
Daniel Slobodin (Bergkönig))4+00:52:001950
Felix Kersten5+01:01:00681
Sirko Kamusella6+01:03:00581
Max Gaumnitz (Aktivster Fahrer)7+01:12:007859
Maik Hesse (Aktivster Fahrer)8+01:12:001759
Frank Kobel (Sonderwertung)9+01:25:00820
Robert Freund10+01:45:0000
Paul Vincent Rosch11+02:04:0020
Daniel Weber12+02:04:0020
Michael Möckel13+02:06:00128*0

Desweiteren gratulieren wir dem Projekt ElbSpitze-Silber um Steffen Hildebrandt mit seinen Begleitern Olaf Zenker und Markus Nitzschner sowie seiner Begleitcrew zum erfolgreichen und vor allem pünktlichen Finish gemeinsam mit der Gold-Version.

Momentaufnahme von Felix

Es folgen die bisher eingetroffenen Berichte von

Paul

Sirko

Frank

Daniel

Felix

Maik

Albrecht

Elbspitze (Albrecht)

Hey Sportsfreunde ✌,

Manchmal kommt alles anders ...

Manchmal steckt man nicht drin ...

Manchmal muss man Dinge ziehen lassen ...

Längere Zeit kann ich ja schon kein 🚴🏻‍♂️ mehr fahren 🦵 ... 😪 und so ging es am 01.07.2022 um 5Uhr im 🚚, zusammen mit Tom, statt auf dem 🦄, von Frauenkirche --> Richtung Gerlitzen.

... Gerlitzen? ... Ja richtig ... ein 🏔 mit 1909m Höhe, in Kärnten (Österreich). Der Anlass war die jährliche Elbspitze http://www.elbspitze.de/ , die immer wieder ein anderes 🏁 ansteuert. Die Eckdaten (km & hm) können sich sehen lassen und jährlich zieht es hier immer wieder dem Einen oder Anderen den 🦷. Dieses Jahr hieß es, 769km mit ca. 11.500hm ... und das an einem Stück ... 😳🤪.

Das Starter-Feld 🚴🏻‍♂️🚴🏻‍♂️🚴🚴🚴 ... bestand aus 17 tollen sportlichen motivierten Männern, die alle dasselbe Ziel verfolgten --> ankommen und mitten drin hatten sich 2 ganz besondere Sportsfreunde untergemischt 😇. Bäckermeister Konrad Pfützner & Knusperkopp Daniel Weber. Und die 2 Sportsfreunde waren hoch motiviert dabei 🥳

Los ging die Reise zum Gerlitzen und auf dem Weg dorthin wollten die 🚴🏻‍♂️🚴🏻‍♂️🚴🚴🚴 ... natürlich den ein oder anderen Happen 🍽 essen ... und da kam ich, in dem 4-köpfigen Verpflegungsteam (Ines, Uli, Tom & ich), ins Spiel. Und wie wir ja alle wissen, können so ein paar ausgehungerte Radsportler einem schon mal das komplette Buffet wegfuttern.

Ca. aller 5h gab es einen Verpflegungsstopp (Pausenzeit: ca. 30 - 50 Min.) für die Sportler. Für uns als Verpflegungsteam hieß es: Mit den Verpflegungs-🚚🚚 (Uli + Ines und Tom + Ich) vorfahren ... Zelte, Tische, Bänke usw. aufbauen ... Schnittchen schmieren ... 🍎🍇🍉 & 🥒🍅 waschen und aufschneiden ... 🍼 bereitstellen ... Essen kochen usw. Die größte Herausforderung bestand immer darin abzuschätzen, wann das Feld da ist und wann das Essen fertig sein muss.

Nachdem das Feld gestärkt von Dannen zog, machten wir immer wieder einen Überschlag, ob alle Lebensmittel reichen oder ob etwas ausgeht. Lebensmittel die ausgehen mussten wir zwischen den einzelnen Verpflegungsstopps nachkaufen. In so einem Fall kamen wir dann aber zeitlich ganz schön in Schwulitäten (Stau, Straßensperrung o.ä.) pünktlich am nächsten Rastpunkt zu sein 😰.

Die ersten 4 Pausen verliefen bei uns ganz gut, aber bei den Fahrern sah es schon etwas anders aus. 🚴🚴 mussten das Handtuch werfen ❌ --> einer bei Pause 3 ... der 2. zwischen Pause 4 und 5. Manchmal spielt der Körper halt nicht mit, auch wenn der Geist willig ist 😟. Zudem war das Wetter zur diesjährigen Elbspitze kein 🏖. Zwischen der Pause 3 & 4 (Kilometer 344 bis 449) hat der Himmel seine Tore geöffnet und der 🌧 kam teilweise waagerecht, was den Fahrern ordentlich zusetzte. In den Pausen nutzten die Fahrer jede freie Minute, um sich zu regenerieren.

Ab der 5. Pause (ca. 24h wach) leerten sich bei uns aber auch so langsam die Akkus 🔋. Wir haschten alle Mann im Auto mal ca. 15 Min. Schlaf 😴, aber dann hieß es auch schon wieder ... aufgemacht und mitgemacht 🥳, denn das Feld rückt näher. Wir trafen die Vorbereitung für die vorletzte Pause und das Spiel wiederholte sich aufs Neue, nur mit dem Unterschied, dass die Hauptmahlzeit immer wieder eine andere war (Nudeleintopf / Kartoffelsuppe / Nudeln mit Tomatensoße / Schnitzel & Rührei).

In jeder Pause stand ich immer wieder gespannt da 👀 und erwartete hoffnungsvoll meine 2 Sportsfreunde Konrad und Daniel. Ich wusste, die 2 sind fit 💪, aber manchmal steckt man nicht drin und so war bei jeder ⏸ immer wieder ein gewisses Bangen, ob meine 2 Sportsfreunde den Pausenpunkt aus eigener Kraft erreichen. Aber dies taten sie immer und immer wieder ... 🤗.

Ab der 6. & letzten Pause hieß es dann, letzte Etappe ... 🏁 in Sicht ... nur noch 100 km & 2700 hm ... ihr schafft das ... 👍. Und so 🔩 sich die Fahrer nach & nach auf den Gerlitzen hoch. Ich wollte die Fahrer oben auf dem Gerlitzen natürlich in Empfang nehmen. Tom & ich fuhren mit dem 🚚 hoch und nutzten die Wartezeit noch bis zur Ankunft der Fahrer ein wenig, um mich mit der Luft in über 1900m Höhe vertraut zu machen 😜.

Die Ankunftszeit der Fahrer variierte dann zeitlich doch etwas, aber da 💩 der 🐕 drauf! Ihr habt es geschafft ... ihr alle seid Gewinner! 🥳 ... Meinen Glückwunsch an alle Mitstreiter. Und so nahm die Elbspitze sein Ende. Manche Fahrer rollten den Gerlitzen auch wieder runter zum Hotel und machten die 800km voll. Andere die nicht mehr zum Hotel radeln wollten oder konnten, wurden mit dem 🚚 dort hin gefahren.

In diesem Sinne, danke ich dem Orga Team für alles! Es hat mich gefreut Teil dieser Elbspitze zu sein und einen Blick erst mal aus Sicht der Betreuung zu erhalten. Wie sich die Elbspitze im Jahre 2023 für mich gestaltet, weiß ich noch nicht. Grundlegend kann ich aber sagen, ich habe 🐏 dort mitzumachen ... 🥳

Elbspitze das beste kommt zum Schluss (Maik)

Dem Mythos Elbspitze bin ich schon lange verfallen. Jedes Jahr verfolgte ich mit Genuss die Berichterstattung und liebäugelte schon seit längerem mit einer Teilnahme. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt?

Letztes Jahr fuhr ich das race across germany von Aachen nach Görlitz als Einzelstarter in der non supported Kategorie und beendete das Rennen auf Rang 2 und gesamt als fünfter. Mit dieser Leistung war ich mehr als zufrieden und so war der Plan in diesem Jahr die Nord-Süd Strecke in Angriff zu nehmen. Aber Peter, mittlerweile Freund und Schrubberpartner sagte „ Nein du fährst nächstes Jahr Elbspitze“. Ok warum nicht dachte ich mir.

Die Vorbereitung lief gut und so verging die Zeit wie im Flug bis zum finalen Tag. Die Sachen waren gepackt, die Kette geölt und so ging es zusammen mit Peter und Volker nach Dresden. Zu meiner Freude waren beide mit im Betreuerteam, was zusätzlich für Motivation sorgte.

In Dresden angekommen hieß es Sachen abgeben, Umziehen, Startnummer kleben. Zu meiner Überraschung hielt sich meine Aufregung in Grenzen. Langsam füllte sich der Neumarkt und nach dem obligatorischen Foto vor der Frauenkirche ging es auch schon los. Das Feld fuhr unaufgeregt Richtung Grenze nach Tschechien, wo die erste Bergwertung anstand. Für mich hieß es bis zur ersten Pause mitrollen und Körner sparen.

Nach der Pause galt es. Der Fokus war auf Rot gerichtet und das gleiche Ziel hatte Max, wie sich herausstellte. Max ist ein verdammt starker Fahrer nur seine Fahrweiße behagt mir nicht so recht. Die Wellen bügelte er nur so weg, was aus meiner Sicht auf der Langstrecke tödlich ist. Nach kurzer Absprache hatten wir unseren Rhythmus gefunden und die Motoren liefen auf Hochtouren. Und so war die zweite Pause recht schnell erreicht.

Auf der dritten Etappe war das Zeitfahren geplant, was für uns eine Pause in der Führungsarbeit bedeutet. Für uns war klar wir reihen uns hinten ein und lassen die anderen Fahrer arbeiten. So richtig genießen und ausruhen konnte ich mich nicht, es lief zu unrhythmisch. Und langsam änderte sich auch das Wetter, am Horizont waren dunkle Wolken aufgezogen und schon bald begann es zu Nieseln.

Die Pause war erreicht und das Wetter sollte sich für den nächsten Abschnitt nicht ändern, denn mittlerweile groß es in strömen. Also Regensachen anziehen Zähne zusammenbeißen und Abfahrt. Nach kurzer Zeit machte mir der Regen nichts mehr aus, nur das ständige zucken der Blitze am mittlerweile dunklen Nachthimmel wirkte bedrohlich. Und so folgte eine Bergwertung der anderen, in der ich mein eigenes Tempo fuhr um Kräfte zu sparen. Nur die dunklen und nassen Abfahrten waren alles andere als schön, da hieß es Konzentration hochhalten und ja nicht stürzen. Gegen Ende hin ließ der Regen nach und die nächste Pause stand auf dem Plan. Hier gab es erst einmal eine warme Dusche und frische warme Klamotten für die Nacht. Der Bauch wurde mit warmen Nudeln gefüllt und dann hieß es auch schon wieder Abfahrt.

Zur Überraschung vieler, waren die Straßen breites abgetrocknet und wir konnten das Tempo wieder anziehen. Es folgte ein welliger Abschnitt Richtung Mostviertel, nur irgendwie überfiel mich jetzt die Müdigkeit. Immer wieder vielen mir die Augen zu, was ich bis dahin von meinen Nachtfahrten so noch nicht kannte. Ich musste immer wieder aus den Sattel gehen, um mich wach zu halten. Langsam brach der neue Tag heran und die Umrisse der Berge waren zu erahnen. Es sollte ein schöner Tag werden.

Nach dem Frühstück ging es auf die vorletzte Etappe Richtung Sölkpass, dem höchsten Punkt unserer Reise. Das bedeutet auch für uns an der Spitze, noch 50 Kilometer im Wind rödeln und unsere Arbeit wäre erledigt. Der Kampf um den roten Lappen wäre gewonnen. Die letzten Kilometer zum Pass zogen sich in die Länge, ich konnte es kaum erwarten das Hupen des Rennleiters für die beginnende Bergwertung zu hören. Und dann war es endlich soweit, wir waren im Anstieg und jeder konnte wieder sein Tempo fahren. Ab jetzt hieß es für mich im Standgas fahren und Kräfte fürs Finale einteilen. Oben angekommen ging es in die schnelle Abfahrt zur letzten Pause.

Mittlerweile war es wieder warm und die Klamotten aus der Nacht mussten runter. Also die gleiche Zeremonie wie fünfmal zuvor. Umziehen, Flaschen füllen, Essen und ein letztes mal erholen für das große Finale. Das Ziel vor Augen, waren doch nur noch hundert Kilometer zu absolvieren. Ein letztes mal hupte es dreimal und wir folgten den anderen Fahrern die bereits zehn Minuten vor uns gestartet sind. Im ersten Anstieg musste ich feststellen, dass ich meine Flaschen an der Labe vergessen hatte. Kurz machte sich Panik breit. Umdrehen wollte ich nicht, also rief ich Peter an der meine Flaschen bereits gefunden hatte. Es dauert auch nicht lang als sie hinter mir auftauchten und mir die Flaschen übergaben. Jungs was soll ich sagen, erste Sahne.

Nun konnte ich mich wieder auf das fahren konzentrieren. Vor mir waren Max, Konrad und Felix die ich von weiten immer wieder zu Gesicht bekam. Am zweiten Anstieg konnte ich sie überholen, da sie sich an einem Bach erfrischten. Es dauerte allerdings nicht lange, und sie hatten mich wieder ein. Im Viergespann ging es Richtung Ziel. Die Sonne brannte unermüdlich und Erschöpfung machte sich langsam bei mir breit. Und dann stand sie endlich vor uns, die Gerlitzen, zwölf Kilometer schlechter Asphalt mit gleichmäßigen 10% Steigung. Konrad setzte nochmal ungeahnte Kräfte frei und zog davon. Wie es der Zufall wollte, waren die Rothemden wieder unter sich. Nach einem nicht enden wollenden Anstieg fuhren wir letztendlich zusammen durch das Ziel. Es ist einfach ein geiles Gefühl es endlich geschafft zu haben.

Zum Schluss ein dickes Dankeschön an die Crew, eure Betreuung war Weltklasse. Auch der gesamten Truppe danke ich für eine Tour, die ich nie vergessen werde.

Elbspitze (Felix)

3 Uhr, der Wecker klingelt: Augen auf – hellwach. Ab zur Frauenkirche: geil endlich Elbspitze, scheiße es ist jetzt so weit. Im Vorfeld zufällig auf dieses Event gestoßen, alle verfügbaren Videos, Bilder und viele viele Berichte gelesen. Angelockt von der positiven Verrücktheit derer, die die Elbspitze bezwingen wollen, war ich gefesselt, und das als bekennender Nicht-gern-bergan-Radfahrer. Langstrecke fasziniert mich schon ein Weilchen und richtige Berge wollte ich auch mal testen (in unserer Region ist es eher wellig bis hügelig), also hieß es Anfang des Jahres: Anmeldung erfolgt! Zur V1 rollte ich als fünfter den Eierberg hinauf und war schon ziemlich beeindruckt, wie spielendleicht die Ersten den Berg emporschossen. Die V2 machte dann, obwohl das Aprilwetter seine durchwachsene Seite zeigte, wirklich Spaß. Weiter ging die Vorbereitung vom heimischen Revier aus. 200km zur Steilen Wand von Meerane. 300km zum Brocken und zurück, solo. 400km zur Ostsee, als Duett. Höhenmeter sammeln mit Phillip, Vincent und dem Elbspitz-Veteranen Ronald, der uns mächtig viel Mut zusprach und das Feuer der Begeisterung noch einmal richtig Anfachte. Lief alles ganz gut, trotz fehlender Struktur. Langsam aber sicher freundete ich mich mit dem berganfahren an und dann war es soweit: Einweisung von Ecki vor der Frauenkirche. Neben mir alles Radfahrer die ein Ziel hatten: GERLITZEN!

Erste Kilometer im Feld

Los ging die wilde Fahrt: eine Runde um die Frauenkirche, vorbei an den Helfern, Unterstützern, Mitfahrern, Passanten und Freunden der ES, raus aus der Stadt. Erste Smalltalks wurden geführt, das Feld tastete sich auf den ersten Kilometern gegenseitig ab, den einen oder anderen kannte ich, viele neue Gesichter lernte ich in den kommenden Stunden kennen. Mein persönliches Ziel war es, die ES ganzbeinig zu überstehen und auf dem Gerlitzen per Rad anzukommen. Bergwertungen wollte ich nicht aktiv mitfahren, dafür, dachte ich, ist das Rad und der Fahrer nicht bergtauglich genug. Und schon kam es nach knapp 45km zum ersten Anstieg: Daniel und Max lösten sich, zwar nicht explosiv, aber beständig vom Feld, kein weiterer Fahrer folgte, also beschloss ich spontan, mein eigenes Tempo zu fahren. Blöd war nur, dass ich vom Feld lösend >800 Watt trat und 2 Minuten fast 390 Watt investierte, um auf die beiden aufzuschließen. Oben angekommen überquerte ich als dritter die Wertungslinie und schwor mir, bei den nächsten Bergen weniger Körner zu lassen. Als Sirko ins Ziel rollte, kam er mit großen Augen auf mich zu: „ja sag mal, wer bist denn DU??“ Fand ich in dem Moment schon witzig ;).

Beim zweiten Berg, das gleiche Spiel: Daniel, Max und Ich. Am dritten Berg fuhren wir wieder zu dritt, doch es gab kein Ziel. Daniel und Max setzten sich ab, ich fuhr allein weiter. Vor mir niemand, hinter mir niemand: Wahoo sagte richtige Straße, also rollte ich weiter, bis ich weit vor mir die zwei sah: puhh, Glück gehabt. „Nein, es gab keine Bergwertung“, sagte Ecki und zeigte auf die fehlerhafte Roadbook-Seite. Ärgerlich aber was solls; blöd nur, dass das rechte Bein schon jetzt krampfte.

Nach der leckeren und durchaus erholsamen ersten Pause rollte der Zug der Elbspitzler wieder los. Bergwertung an der Moldau, wieder Dritter. An die Bergwertung namens „Cunkov“ kann ich mich gar nicht mehr erinnern, doch den dritten Platz konnte ich auch hier erringen. Eine halbe Stunde Regen, danach die nächste Pause.

Einzelzeitfahren – großer Fehler

Die nächste Etappe war geprägt vom EZF Trebon – Gmünd: mit gutem Gefühl dachte ich an die Fahrt zur Ostsee, bei der ich bei 300km nochmal richtig in das Tretlager drücken konnte. Nicht so bei der Elbspitze. Kontinuierlich gingen die Leistungswerte nach unten. Auf einmal kam wie ein Geschoss, Andre an mir vorbeigeflogen, Wahnsinn! Frank folgte ihm: „nicht mehr weit“, sagte er und ich wahr heil froh, Ecki mit Tablet zu sehen. Schluss, dachte ich mir. Der Ofen war aus, kein Druck mehr da. Die letzten km zum Sportplatz waren elendig lang. Dort angekommen war ich nochmal mehr froh, als die Pause regenbedingt verlängert wurde.

Eine Stunde warmer Regen

„Mit mindestens einer Stunde Regen müsst ihr rechnen, hier zieht jetzt was größeres durch“, erklärte Thomas. Also zogen sich alle Regenkleidung an. „Es ist aber warmer Regen, also halb so schlimm“, Thomas der im trockenen Auto sitzen wird, hatte die passende Motivation parat.

Wir rollten los; langsam, aber sicher setzte die Dämmerung ein. Bergwertung Pfaffenschlag: dritter Platz. Dunkelheit, prasselnder Regen und eine aufgeweichte Schotterabfahrt waren dann eine nicht allzu perfekte Kombination, doch alle kamen unbeschadet ohne Pannen unten an, sogar die Felgenbremser ;). Der Anstieg Eisenreith war einfach nur extrem dunkel – dritter Platz. Rauf zum Jauerling war dann schon ein wenig legendär: Regen, Gewitter, Blitz und Donner, die die Landschaft taghell erleuchteten; Nebelschwaden, dass man gerade so 4 Meter schauen konnte; Fahrt durch den stockdunklen Wald; Frösche und Kröten stets neben dem Rad. Nur den sechsten Platz konnte ich dort hoch erreichen, doch das Erlebnis nimmt einem keiner: vor mir erst ein paar Rücklichter, später nur noch Schwarz; hinter mir erst weiße Lichter, später nur noch Schwarz; unbeschreiblich. Dann auf einmal stand da ein Bus, zwei Männer feuerten mich an: „zum Glück, endlich an der Wertung angekommen“, dachte ich mir. Aber nein, das waren nur Thomas, Jens und Phillip, die vor der letzten Rampe alle nochmal anfeuerten. In der Abfahrt holte ich Daniel ein, mit Sicherheitsabstand zueinander rollten wir zur Pause ins Tal, manchmal fast in Schrittgeschwindigkeiten, weil es so dunkel war, dass wir beinahe an einer Abbiegung vorbeigefahren wären. Regenklamotten aus, trockene Kleidung an; tut das gut, nach 5h Dauerregen! Die leckeren warmen Nudeln mitten in der Nacht habe ich leider kaum runter bekommen, wie in den folgenden Stunden fast alles weitere Essbare.

Nacht – Part 2

Die zweite Nachthälfte blieb zum Glück trocken. Im vorderen Feld rollte ich neben Sirko, wir plauderten ein wenig, hielten uns wach. „Morgen wird’s dann erst interessant, da wird es bergiger“, erzählte mir der Chef-Planer und ich staunte nicht schlecht, so waren die letzten 450km für mich nicht unbedingt die Flachsten. Plan für den nächsten Tag: Körner sparen. Die Etappe in der Nacht war für meinen Kopf die Schwierigste: gefühlt wäre er fast geplatzt, die Konzentration aufrecht zu halten fiel mir auf den langen Geraden ohne nennenswerter Tretleistung zunehmend schwerer. Die zwei anstehenden Bergwertungen waren da ein Segen: der Kopf spurte wieder, die Gedanken sortierten sich, die Beine meckerten auch nicht. Nach St. Leonnard war es ein weiteres schönes Wettererlebnis, was die Tour unvergesslich macht. Nach den vielen Stunden Dauerregen, öffnete sich nun der Himmel und die Sterne waren klar zu erkennen, die Straßen waren wieder staubtrocken. Als Dritter im Ziel quälte ich mir eine Banane rein, noch nie hat mir diese Frucht weniger geschmeckt als dort. Weitere 50km warteten auf den Elbspitzzug, bis sich die anfängliche Dämmerung langsam über den Gipfeln traute hervorzuschauen. Der Buchauer Sattel wurde von vier Leuten ambitioniert angefahren. Daniel, Max, Frank und meine Wenigkeit fuhren flott dem Führungsfahrzeug hinterher. Wann die Wertung losgehen sollten, wusste keiner von uns, wir wussten nur, dass der steilste Abschnitt bereits hinter uns lag. Als das Führungsfahrzeug beschleunigte, schossen wir die Abfahrt hinunter, bis wir unter uns festhielten: „das macht keinen Sinn, das ist zu Gefährlich. Wir rollen jetzt entspannt zur Pause“. Kurze Zeit später erkannte Ecki den Fauxpas: Start- und Zielkoordinaten waren vertauscht.

Zum Frühstück gab es Rührei und Schnitzel, Kaffee und geschmierte Brötchen. Ich bezweifle, dass wir das gesamte Buffet erahnen konnten, so klein waren die Augen aller Fahrer. Aber auch die Helfer sahen nicht mehr ganz taufrisch aus.

Der Tag bricht an

Gleiches Ritual wie nach jeder Pause: weiterfahren! Es war endlich wieder hell, im Tal rollten wir der einzigen Bergwertung dieser Etappe entgegen. Rechts und links eröffneten die schweren Wolken zunehmend den Blick auf die sagenhaft schönen Gipfel der Alpen. „Wir haben das Gebirge wirklich erreicht“, dachte ich mir die ganze Etappe lang, „jetzt nur noch aufn Gerlitzen und zum Abendessen Rinderbraten schmecken lassen.“ Links abgebogen und die Bergziegen unserer Gruppe fuhren los: der Sölkpass begann. Diesen wollte ich nun wirklich ruhig erklimmen. Erst wollte ich allein meine Wattleistung im Auge behalten, doch als mir die Windjacke aus dem Trikot fiel, holten Frank, Andre und Maik auf. Wir fuhren weiter zusammen, keiner hatte mehr die besten Beine und die steilsten Stücke des Passes warteten noch. Nachdem wir zahlreiche Kühe und drei Mountainbikerinnen überholten, waren wir endlich oben. Endlich. Runter zur Pause in Murau war ich dann doch froh, ein Thermotrikot den Pass hochgeschleppt zu haben.

Letzte Etappe – schwerste Etappe

10 Minuten bevor das Hauptfeld in die letzten knapp 100km starteten, schossen jene los, die im Einzelzeitfahren unter der Karenzzeit geblieben waren. Zum Glück hatte ich noch 10 Minuten länger Pause. Konrad beschloss kurzerhand, dass wir gemeinsam den Spaß am Quälen bestreiten sollten. Gesagt getan: Los gings, 1km fahren, erster Berg. Als sechster holte ich immerhin einen Bergpunkt. Gemeinsam mit Konrad und Max rollte ich weiter. Meine Beine wollten aber nicht mehr so, wie Konrad wohl wollte. „Am nächsten Berg bin ich dann raus, fahrt ihr euer Tempo weiter“, erklärte ich mein Schwächeln. „NEIN, wir nehmen raus, das läuft gerade zu dritt echt gut“, bekam ich als Antwort. Ich fühlte mich ein wenig schlecht, die Beiden auszubremsen, doch in der Hitze und nach den vielen Kilometern, waren auch Konrad und Max recht gut bedient. Wir nahmen am Berg ca. 20Watt raus, angenehm. An der Flattnitzer Höhe kam dann alles zusammen: sengende Hitze, pralle Sonne, schwere Beine und >12% Steigung. Ich grübelte, wie wir den Gerlitzen hinaufkommen wollen, wenn wir hier schon ernsthafte Schwierigkeiten hatten. Zum Glück konnte uns ein kleiner, schattiger Bachlauf von Kopf bis Fuß abkühlen, was für eine Wohltat. In dem Moment überholte uns Maik. Im Schatten auf dem Berg begrüßte uns dann Ecki. Die Abfahrt lief wieder tadellos. Unser Sechszylinder, bestehend aus dreimal zwei Beinen, kam ins Rollen, wir kreiselten durch, holten auf Maik auf. Er schloss sich uns an. Weiter ging die Hatz: „das ist doch Frank“. Den nächsten den wir einholten war Frank, Einerreihe, Druck aufs Pedal und vorbei. Im Nachhinein schon sehr unfair, vor Ort einfach nur lustig. SORRY, aber ich habe ein lautes „mehr Druck“, von hinten zugerufen bekommen ;). Weiter rollten wir zu viert an Sirko vorbei, der es sich in der prallen Mittagssonne im Gras bequem gemacht und gedöst hatte. Die letzte Wertung hieß Dolz, ich fuhr vor, Beine waren wieder i.O., sodass ich 230-240 Watt anpeilte. Fairerweise wollte ich oben warten. Die Gruppenleistung der letzten Kilometer wollte ich gern bis zum Endgegner weiterfahren, hätte viele Körner gespart. In der Verpflegung eintreffend war dann aber nix mit ausruhen: „Daniel ist eben vorbei, wenn du jetzt los machst, kannst du noch Gesamtdritter werden“, „Nein, ich warte auf meine Gruppe, wir fahren gemeinsam“. „Hier ist dein Trinken, deine Gels und los. Du fährst jetzt Daniel hinterher“. Mit diesem Worten wurde mir der Auftrag übertragen, allein 30km Richtung Ossichacher See zu fahren, um dann den Gerlitzen zu bestreiten und Daniel zu überholen.

Letzter Kampf

„Was solls“, dachte ich und rollte los. Die Abfahrt war frei, nur einmal versteuert, sonst optimal durchgekommen. Eine Kurve rum und plötzlich dieses Panorama: vor mir der Ossiacher See, rechts von ihm ein Berg: „Das muss er sein“. Gänsehaut am ganzen Körper, war der Hügel vielleicht mal bergig und noch verdammt weit weg. Weiter ins Tal nahm der Gegenwind zu, die Beine wollten aber drücken. Von der Hauptstraße bog ich nach rechts auf die Gerlitzenstraße ein, da war er: Daniel. Mit kleiner Trittfrequenz quälte er sich sichtlich die ersten Meter des Anstiegs hoch. Ich dachte mir, jetzt ist der Zeitpunkt eines Vorteils gekommen, also ließ ich es ruhig angehen. Bis zum fünften Kilometer des Anstiegs behielt ich Daniel im Blick, doch dann war es aus. Nur eine kurze Schattenpause wollte ich machen, als mir bewusstwurde, dass der Berg zu viel ist. Ein paar Schritte bin ich gegangen, um nicht ganz den Anschluss zu verlieren, zum Glück erblickte ich da ein Versorgungsteam. Wassersprüher, frisches Trinkwasser, kühles Quellwasser. Alles, Hauptsache nass und kalt. Und dann fielen mir die Worte eines Teammitglieds ein: „wer bis Mitternacht dabei ist, schafft es auch. Wer bis zum letzten Anstieg kommt, kommt auch rauf; egal wie, egal wie lange er braucht.“ Gehen wollte ich definitiv nicht weiter, noch 7km laufen kann nur nach hinten losgehen. Also wieder rauf auf den Bock. Der dritte Platz war mir ab da sowas von egal. Hauptsache ankommen! Langsam, aber beständig kroch ich also den Anstieg mit >10% hoch. Auf einmal kam Konrad an mir vorbei, so frisch und flott als wäre er auf einer 50km Ausfahrt unterwegs; ganz großes Kino! Irgendwann kam dann das Schild: noch 0,3km. Geil, sollte ich es tatsächlich geschafft haben, eine Elbspitze zu bezwingen?? Wahnsinn, endlich angekommen! Oben waren dann schon ein paar Fahrer, und viele Teammitglieder.

Letzte Meter

Runter ging es schneller als hoch. Nächstes Ziel war das Hotel, aber nicht mit mir. Die 800km mussten dann schon noch vollgemacht werden ;). Am Hotel war ich heilfroh vom Rad absteigen zu können, ohne in 30 Minuten wieder aufsteigen zu müssen.

DANKE! Danke für dieses unvergessliche Abenteuer, Danke für die aufwendige und leckere Versorgung, für die umfangreiche Planung, für die Mutmachung unterwegs, für die flotten Sprüche aus den trockenen und gut klimatisierten Bussen heraus, Danke für die vielen neuen Bekanntschaften.

Glückwunsch an die Sieger, doch wir sind alles Gewinner: der Gerlitzen und die Elbspitze 2022 wurde bezwungen!!

Alles in Allem bin ich stolz, eine Elbspitze gemeistert zuhaben, zumal es „eine der schwereren“ gewesen sein soll. Mit meinen Ergebnissen bin ich überaus zufrieden: kein Sturz, keine Panne, kein Komplettversagen der Kräfte, sogar 5. In der Gesamtwertung und 4. In der Bergwertung.

Krasses Event mit Wiederholungscharakter ;), kann ich nur jedem ambitionierten Radfahrer empfehlen, der seine Grenzen kennenlernen und diese verschieben möchte.

@Phillip und @Vincent: wir haben da noch etwas offen!!

Zahlen zur Ausfahrt

769km (geplant), 804km (gefahren)

11.800hm

29h aktive Zeit, 37h Gesamtzeit, 44h wach

27,8km/h

15.400kcal

Elbspitze 2022 (Daniel)

Knapp 42 Stunden ist es nun her, dass ich die Elbspitze 2022 mit dem Aufstieg zu den Gerlitzen (1785m) erfolgreich beendet habe. Ob ich schon alles verarbeitet und realisiert habe, nein… aber trotzdem schreibe ich ein paar Zeilen, zugegeben der Text wird etwas länger, sorry dafür…

Macht euch am besten einen Kaffee oder setzt euch aufs Klo dabei, ich wünsche viel Spaß beim Lesen. :)

Doch bevor ich mit meinen Weg zur Elbspitze und meinen Eindrücken beginne, gilt es ein fettes DANKE zu sagen an alle Helfer + Betreuer + Unterstützer + Organisatoren + Sponsoren + Philipp und seinem Fototeam, was ihr alles im Vorfeld auf die Beine gestellt habt und während der Tour leistet, damit es uns Fahrern an nix fehlt, das ist mindestens eine genauso hohe einzuschätzende Leistung, wie bei uns auf der Rennradmöhre, DANKE für eure Hilfe + Unterstützung!! :)

1. Elbspitze - Was ist das??

Wenn man so möchte ist es 6x ein All you can eat + drink Buffet und dazwischen fährt man den einen oder anderen Berg mit dem Rennrad hoch + runter und irgendwann ist man am Ziel und hat ein paar Kilometer + Höhenmeter auf der Uhr stehen. ;)

Im Frühjahr 2021 hab ich zum 1. Mal von der Elbspitze und den Vorbereitungstouren gehört, doch aufgrund von Corona waren diese leider keine Gruppenausfahrten, sodass man in kleineren Gruppen je nach geltender Verordnung fahren sollte, was meine Freunde und ich auch taten.

Nach der 2. Vorbereitungstour nahm ich dann über Fasebuch Kontakt zum Elbspitze - Account auf und bot meine Fotos zur Verwendung an und so lernte ich auch Thomas Hoffmeister, Legende der Elbspitze + RATA und Fahrer beim Petz Racing Team, und kurze Zeit später übernahm ich den Account der Elbspitze bei Fasebuch + Instagram und versorgte diese mit Berichten + Fotos.

Ab diesem Zeitpunkt war die Elbspitze in meinen Gedanken präsent, auch wenn vorerst nur als Social - Media - Beauftragter.

2. Mein Leben vor dem Rad fahren

Am 20. Oktober 2017 veränderte sich mein Leben innerhalb von einer Sekunde. Damals spielte ich noch Fußball für meinen Heimatverein SSV Neustadt/Sa., doch bei einem Foul war dann alles vorbei -> Wadenbeinbruch + Syndesmosebandriss + Knorpelschaden im oberen Sprunggelenk rechts -> 3 Operationen in einem Jahr brachten leider keinen Erfolg und so musste ich meine Fußballschuhe an den Nagel hängen… :(

Ich brauchte ein weiteres Jahr, in dem ich 15 Kilo zunahm, zur Verarbeitung dieser neuen Situation, ich war in einem richtigen Loch, hatte meine Lebensfreude verloren. Doch zum Glück kam ich aus diesem Loch zum Jahreswechsel 2020 wieder raus und fasste neuen Lebensmut und fand einen neuen Sport -> Rad fahren und lernte dadurch viele neue Menschen kennen, die dann zu Freunden wurden!! :)

3. Mein Weg zur Elbspitze

Ich begann 2020 mit meiner MTB - Möhre die Umgebung Dresdens zu erkunden und als im Mai die 1. 200er Tour auf der Uhr stand, kaufte ich mir noch ein Rennrad und ich war von Anfang an Feuer und Flamme!!

Das Jahr ging mit vielen Touren + Kilometern zu Ende und ich hatte wieder richtig Bock an meinem Leben und meinen neuen Sport!!

Auch 2021 kurbelte ich wieder viele Kilometer und im Herbst kam dann der Gedanke auf, wie realistisch eine eigene Teilnahme an der Elbspitze 2022 sei?!

Thomas und ich hatten mittlerweile ein freundschaftliches Verhältnis zueinander und über ihn lernte ich dann auch noch Robert Petzold, Teamgründer + Capitano des Petz Racing Teams, kennen und wurde bei da aufgenommen, was für eine Ehre!! 😊

Mit Thomas, der dann zu meinem Mentor wurde, redete ich über meine Gedanken zwecks einer Teilnahme und kurz vorm Jahreswechsel tüftelten wir an einem Trainingsplan für mich, ich bin dir auf ewig für deine Hilfe + Unterstützung dankbar!! :)

4. Meine Vorbereitung zur Elbspitze

Im Winter hieß es für mich viel „Indoorshit“, es gibt sicher schöneres im Leben, aber es ist super effektiv und hat meiner Form nicht geschadet.

Die 1. Vorbereitungstour der Elbspitze kullerte ich locker mit, die 2. fuhr ich zusammen mit meinem Kumpel Daniel Zschoke als Duo zum Ještêd.

Die 3. + 4. Vorbereitungstour fuhr ich dann wieder offiziell mit der Gruppe mit und dort kam dann die Bestätigung, dass es für eine Teilnahme reiche und ich bereit dafür sei!! :)

Die letzten Trainingseinheiten mit meinem Freund + Bäckermeister des Vertrauens Konrad und dem schönen Horst, der eigentlich Paul heißt, liefen auch super und so nahmen wir als „Team Schnurrbart“ an der 14. Elbspitze teil!! :)

5. Elbspitze - es wird ernst

Traditionell geht’s bei der Elbspitze ja immer an der Frauenkirche los und am 1. Juli war es dann soweit. Nach einer kurzen Nacht und einem Frühstück, was nur widerwillig gegessen werden wollte, fuhr ich kurz nach 4 Uhr mit Sack + Pack zum Treffpunkt.

Die Sachen in den großen Sack gepackt, noch paar Worte mit den Jungs gewechselt und dann hieß es -> auf zum Startfoto und dann ab aufs Rennrad. Das typische dreifache Hupen und schon ging sie ab die Party, die für mich knapp 36 Stunden dauern sollte.

Was mich total beeindruckt hat, wieviele Freunde mir im Vorfeld geschrieben und mir alles Gute gewünscht haben, das war toll!! :)

Aber auch, wieviele Leute zum Start gekommen sind und auch noch ein paar Kilometer mitkurbelten, hier geht nochmal ein fettes DANKE an meinen Freund Vincenzo raus, der mir im Vorfeld eine große Hilfe war und selbst schon mehrfach erfolgreich an der Elbspitze teilgenommen hat und mich unterstützt + Mut zugesprochen hat!! :)

6. Gerlitzen - wir kommen

Die ersten Kilometer waren noch ein ganz schönes Gewusel und alle etwas aufgeregt, aber das gab sich nach und nach und alles lief sehr flüssig. Die beiden Lokomotiven Max + Maik, die am Ende beide absolut verdient das Rote Trikot gewonnen haben, machten hatten ordentlich Druck auf der Kette und so fuhren wir einen guten Vorsprung vor dem eigentlichen Zeitplan heraus.

Am Berg machte Slobo dann Jagd auf das Bergtrikot und hatte über die gesamte Tour keine wirkliche Konkurrenz in dieser Kategorie, echt Wahnsinn was du da immer und immer wieder geleistet hast!!

Nach knapp 4h erreichten wir unsere 1. Pause und darauf freute ich mich nicht nur wegen des Kuchens von der Bäckerei Pfützner aus Schmiedeberg, deren Bäckermeister Konrad ja selbst an der Elbspitze teilnahm, denn einer meiner besten Radkumpels Albi, der leider schon seit Monaten verletzt ist, unterstützte die Elbspitze im Versorgungsteam, später war er auch sowas wie mein persönlicher Getränkevorbereiter, damit ich etwas Zeit in den Pausen einsparte, ich danke dir auf diesem Weg nochmal sehr für deine Hilfe!! :)

Bis zur 2. Pause verlief es relativ unspektakulär und erst auf dem 3. Abschnitt änderte sich etwas -> das Wetter

War es bis dahin sonnig + warm, so zogen immer mehr dunklere Wolken auf, die auch etwas Schiffe mitbrachten, aber immerhin war es warmer Regen, kann man ja auch positiv sehen.

Gegen 18 Uhr erreichten wir unsere 3. Pause und es hieß Regensachen anziehen, denn der nächste Abschnitt sollte sehr ungemütlich werden!! Leider sollte die Vorhersage auch wirklich stimmen… :(

Keine Frage, wir sind nicht aus Zucker, aber das war schon fett… der komplette 4. Abschnitt komplette Schiffe in der Dunkelheit und zeitweise auch Blitz + Donner, das war schon etwas beängstigend, wenn es mitten in der Nacht immer wieder taghell wird, aber es muss ja gemacht werden…

Hier merkte ich dann auch so langsam die Anstrengung der letzten Stunden und bei der letzten Bergwertung zum Jauerling ging es zusammen mit Horst ziemlich schleppend voran. Da war es, das 1. kleinere Tief und ich war froh, dass Horst an meiner Seite war und soweit kann ich es vorweg nehmen, es sollten noch viele weitere gemeinsame Kilometer folgen.

Vor allem die Abfahrten unter diesen Bedingungen forderten jeden Fahrer extrem, aber es ist zum Glück alles ohne Sturz über die Bühne gegangen!!

Irgendwann war auch dieser Abschnitt im Regen geschafft und wir erreichten die 4.Pause, die sogenannte Nachtpause, die immer etwas länger andauert und die Fahrer mit leckeren Nudeln versorgt werden. Wobei das Beste in dieser Situation die warme Dusche war, ein unglaublich tolles Gefühl, was die Lebensgeister wieder etwas weckte, immerhin waren wir jetzt schon knapp 19 Stunden unterwegs.

Für mich folgte dann einer der schwersten Abschnitte, denn die Batterie war so langsam leer und es machten sich auch irgendwie negative Gedanken im Kopf breit, ob ich es wirklich schaffen werden?! Doch aufgeben war keine Option, ich muss irgendwie ankommen und redete mir innerlich Mut zu!!

Ich überstand den 5. Abschnitt, doch die darauffolgende Pause war der absolute Tiefpunkt meiner Elbspitze, die wohl schwersten Minuten, der Ofen war aus und mir war weder nach Essen, noch nach Trinken… doch ich zwang mich trotzdem, denn es muss irgendwie weitergehen, irgendwie muss ich die 6. und damit letzte Pause erreichen, denn dann werde ich auch ankommen, da der letzte Abschnitt, wenn man so will, immer eine freie Fahrt ist.

Doch es ging mir körperlich und auch mental nicht so gut, doch auch hier sprang mir mein Mentor Thomas wiederholt zur Seite und sprach mir Mut zu, auch andere Fahrer kamen und taten dies, DANKE für eure Unterstützung in dieser Phase!! :)

Einen besonderen Motivationsschub erhielt ich dann, als sich Thomas fahrbereit machte und selbst auf den Bock stieg und die letzten beiden Etappen mitfuhr.

Auch wenn die Beine müde waren, so war der Kopf wieder voll da, ICH WILL UND MUSS UND WERDE ANKOMMEN!!

Auf dem Weg zum Sölkpass kam dann aber ein weiteres Problem dazu, ich wurde auf einmal unglaublich müde, diese Phase dauerte mehrerer Minuten und ich hatte richtig zu kämpfen, dass meine Augen nicht zufielen. Doch die Gespräche mit Thomas + die Wachhaltetaktik ala Horst mit Kopfschütteln inclusive „Donald Duck Geräusche“ und die unglaublich schöne Landschaft mit den Bergen im Nebel + Sonne, all diese Dinge hielten mich wach und vermutlich auch die Furcht vor dem nächsten Berg, dem Sölkpass mit 26 Km + 1180 Hm Anstieg, alles andere als ein Kindergeburtstag.

Auch hier war die Landschaft wieder wunderschön, doch ein richtiges Auge hatte man dafür nicht aufgrund der schwindenden Kräfte, die Sonne prasselte unermüdlich auf uns herunter… in 4er Gruppe mit Horst + Micha + Robert ging es dem Gipfel entgegen und vor allem am Ende wurde es nochmal richtig steil und die ein oder andere Kuh stand mitten auf der Straße und schaute etwas ungläubig als wir vorbeifuhren.

In dieser Phase trat ein weiteres schmerzhaftes Problem immer mehr in den Vordergrund -> mein Arsch

Aufgrund der Schiffe in der Nacht war ordentlich Nässe dran gekommen und mittlerweile waren da kleinere offene Stellen, wie ich jetzt im Nachhinein feststellen durfte und diese brannten wie Hölle beim Sitzen und Aufstehen und wieder Hinsetzen. Aber aufgeben war weiterhin keine Option, weiter immer weiter!!

Eine unglaublich tolle Unterstützung erfuhren wir in dieser Phase von Peter + Volker alias Krustenmann aus dem Materialwagen, die uns immer wieder mit motivierenden Applaus oder Sprüchen versorgten!! Es ist schwer in Worten zu fassen, wieviel Kraft solche kleinen Gesten dem eigenen Kopf geben -> DANKE DANKE DANKE an euch!! :)

Danach ging es in eine super geile Abfahrt und man konnte das Rennrad einfach laufen lassen und war wieder fix im Tal und schon bald bei der letzten und für mich wichtigsten Pause angelangt.

Warum dies die wichtigste Pause war ist ganz einfach zu erklären, es ist die letzte Pause und ein Finish somit in greifbarer Nähe, wohl wissend, dass einem im letzten Abschnitt mit 120 Km + 2800 Km nochmal alles abverlangt werden würde!!

5 Sportsfreunde durften mit einem Vorsprung von 10 Minuten vor dem Rest des Feldes starten, da sie sich in einem ausgetragenen Zeitfahren während der Tour dafür qualifizierten -> Frank + André + Slobo + Frank K. + Sirko, der Sieger sollte später aus dieser Gruppe ermittelt werden.

Der Rest startete gemeinsam auf die „freie“ Etappe, wobei sich dieser direkt am 1. kleineren Anstieg aufteilte. Ich wollte nur noch irgendwie ankommen und wieder war es mein Schurrbart Freund Horst, mit dem ich den gesamten Abschnitt zusammen fuhr. Auch dir danke ich von Herzen für deine Hilfe, vor allem an Tag 2, du bist ein wahrer SportsFREUND!! :)

Unterstützung erhielten wir mal wieder von Peter + Volker, ohne euch hätten wir es vielleicht so nicht geschafft, ihr wart für uns da, auch wenn ihr nicht immer ganz ehrlich zu uns wart -> das ist die letzte Kurve (war es natürlich nicht und der 450 Watt Antritt umsonst) :) :) :) :)

Bevor es aber zum großen Finale ging, standen noch 2 andere Anstiege an und auch die hatten es in der prallen Mittagssonne + zweistelligen Prozenten in sich!!

Micha gehörte mittlerweile auch zu unserer Gruppe und wir fuhren zusammen bis zum Fuß des letzten Anstieges der Elbspitze 2022 -> die Gerlitzen mit 12 Km + 1250 Hm verteilt auf 14 Kehren, das war nochmal eine richtige Hausnummer!!

Wir ließen uns nochmal vom Versorgungsteam mit Getränken + Bananen + Gels eindecken und dann ging es los!!

Peter meinte, dass wir uns in knapp 2h oben sehen werden… wenn man da unten steht und den Berg so vor sich sieht und die Zeit so hört, da kommt erstmal richtig „Freude“ auf… aber nochmal, es muss ja gemacht werden!!

Wir versuchten in unserem Rhythmus Meter für Meter nach oben zu kurbeln, es lief zäh, aber wir kamen dem Ziel immer näher, wenn auch langsam. Zwischendurch gönnten wir uns auch immer wieder einen Blick ins Tal auf den Ossiacher See, das sah tippitoppi aus.

Mitten im Anstieg kamen uns die anderen Sportsfreunde entgegen, die ihre Elbspitze bereits erfolgreich beendet hatten und auf dem Weg zum Hotel waren, wobei sie alle noch einen motivierenden Spruch für uns hatten, das tat gut!! :)

Dann irgendwann kam der Moment, auf den ich mich 26 Wochen vorbereitet hatte… wir erreichten die letzte Kehre, sahen das Ziel und ich bekam Gänsehaut dabei!!

Horst und ich überquerten gemeinsam die Ziellinie und die Elbspitze 2022 war erfolgreich beendet, mein großes Jahresziel erreicht!! :) :) :) :)

In dem Moment selbst kann man es noch nicht gleich fassen und ist erstmal fertig mit der Welt. Albi war dann so lieb und spritzte uns ordentlich mit Wasser voll und wir gönnten uns erstmal ein alkoholfreies Bier!!

Wir plauderten noch ein wenig über das Ergebnis der anderen Sportsfreunde und ich habe mich richtig gefreut als ich die Namen vom Treppchen hörte!! :)

Frank holte sich nach vielen Teilnahmen absolut verdient den Sieg, ich gönne es ihm von Herzen, da auch er mich im Vorfeld und während der Tour immer wieder unterstützt hatte und er einfach mal dran war!!

Dahinter folgte André, den ich noch von früher kenne, da er ab und zu ein Fußballspiel als Schiedsrichter von uns leitete. Auch für dich freue ich mich sehr, da du kurz vor der Elbspitze noch mit einer Magen - Darm - Erkrankung zu kämpfen hattest…

Der Platz hinter André war wohl die größte Überraschung der diesjährigen Elbspitze und ich gönne dir diesen Bronzeplatz so so sehr und freue mich rießig für meinen Freund + Bäckermeister Konrad!! :) Trotz eines Rückstandes von 10 Minuten zu Beginn des Schlussabschnittes schlich er sich in Manier eines richtigen Radprofis kurz vorm Ziel an Slobo heran und überholte diesen etwa 1000m vorm Zielstrich, was für eine Leistung, du bist eine Rakete!! :)

7. Der Abend im Hotel

Im Hotel angekommen ging es erstmal ins Zimmer und ich hatte die Ehre dieses mit Konrad zu teilen. Wir gratulierten uns gegenseitig und freuten uns über das Erreichte!! :)

Wenig später ging es gemeinsam mit den anderen zum Abendbrot und der Auswertung, alle auf ihre Art + Weise gezeichnet von knapp 40h ohne Schlaf, aber glücklich es geschafft zu haben!! Konrad und ich ließen den Abend gemeinsam mit Albi + Horst + Slobo auf unserer Terrasse ausklingen.

8. Der Weg zurück

Nach ein paar erholsamen Stunden Schlaf wurde erstmal ordentlich #raupiert am Frühstücksbuffet und gegen 9 Uhr ging es dann zurück nach Dresden.

Auf der Fahrt wurde nochmal über die letzten gemeinsamen Stunden gequatscht, Situationen ausgewertet und natürlich schwirrte auch die Frage nach der Teilnahme 2023 durch den Bus… aber um da eine Aussage treffen zu können, ist es noch zu früh, ich für meinen Teil kann aber sagen, dass ich Blut geleckt habe und Bock auf die Elbspitze und dessen Format habe!! :)

Aber jetzt ist erstmal OFFSEASON und ich freue mich sehr drauf, einfach ohne Trainingsplan nach Lust + Laune zu fahren und den Sommer mit schönen Wetter zu genießen und alles andere wird sich zeigen in den nächsten Monaten zeigen.

Ich wünsche allen Teilnehmern + Helfern alles Gute für das restliche Jahr, bleibt gesund + sportlich und vielleicht sehen wir uns ja 2023 wieder?! ;)

DANKE AN ALLE FÜR ALLES -> HUP HUP HUP -> ABFAHRT :)

PS: 2 Menschen möchte ich nochmal paar persönliche Zeilen widmen, meine beiden Schnurrbart Freunden Konrad + Horst!! :)

Konrad, was du bei deiner 2. Teilnahme geleistet hast, ist nicht in Worten zu beschreiben und lässt mich mit offenem Mund dastehen, das war ganz großer Sport, eine unglaubliche Leistung und ich bin mega froh, dass wir uns vor einem Jahr kennengelernt haben und wir mittlerweile so gute Freunde geworden sind und immer eine schöne Zeit zusammen haben, ich danke dir sehr mein Freund, es war schön meine 1. Elbspitze mit dir zusammen erlebt haben zu dürfen!! :)

Horst, was soll ich nur sagen?! Was haben wir nicht zusammen gelitten + gelacht, uns gegenseitig motiviert + unterstützt und waren in den schwersten Stunden Rad an Rad, das wird uns für immer miteinander verbinden!! :) Ich bin sehr dankbar und froh, dass wir uns auf der „Heimat Light“ kennengelernt haben, von Anfang an hat es radtechnisch, aber vor allem menschlich super gepasst!! Wer weiß, ob ich es ohne dich geschafft hätte…

Ich bin dankbar, dass DU an meiner Seite warst und wir die letzten beiden Abschnitte gemeinsam gefahren sind, DU bist wirklich ein ganz besonderer Mensch und ich bin froh, dass wir uns gefunden haben!! :)

Bleibt bitte so tolle + besondere Menschen wie ihr seid!!

Liebe Grüße Karla Kolumna und bis baldrian

Elbspitze (Frank Kobel)

Elbspitze, eine Idee geboren Ende Februar auf Teneriffa. Puncheur, Rouleur und Gruppeto? Keine Ahnung was das ist, die Herausforderung eines Ultraradmarathons mit Wertungsabschnitten klang aber geil. Ausgangslage war schonmal ganz vernünftig, 380 W IANS und VLamax 0,35 mmol/l/s ergab die Leistungsdiagnostik Ende März. Also Training von Blocktraining auf Wochenperiodisierung umgestellt und 12 Wochen Fokus VO2max mit dem ambitionierten Ziel den IANS auf 400 W zu heben. Das lief auch unglaublich gut, 4 Wochen vor der ES hatte ich die beste Trainingswoche meines Lebens. Dann der Absturz, Magen-Darm-Infekt so schlimm wie noch nie, 4 kg abgenommen innerhalb von 5 Tagen. Anstatt zu tapern also nochmal Reize setzen, so eine Kacke. Die intensiven Einheiten liefen so schlecht wie lange nicht, meine Selbstvertrauen war am Boden ich war gefühlt wieder auf dem Stand Ende März. Aber was solls, jetzt wird das Ding durchgezogen.

Mit Gänsehaut ging’s dann ab Dresden los, wo ein Peloton aus gefühlt 50 ehemaligen und aktuellen Mitfahrern Richtung CZ fuhr. Mega!! Beine fühlten sich da schon richtig gut an und es ging an meine erste Herausforderung, Zurückhaltung bis zum großen Ziel, dem Sieg im Einzelzeitfahren. Das ist mir auch ganz gut gelungen. Max und Maik haben dafür gesorgt, dass es keine Kaffeefahrt wird, und haben an der Spitze ordentlich Druck gemacht, MEGA Jungs! Dann war es endlich soweit, nach 300 km Einzelzeitfahren. Als letzter Starter war natürlich klar, dass ich zum Favoriten benannt wurde. Vor Aufregung bin ich nach dem Start schonmal ewig nicht in die linke Pedale gekommen. Dann ging’s los, nach 5:30 min bei 373 W und 44,2 km/h im Schnitt (wollte ja schließlich meine großen Ansagen erfüllen) einmal voll in eine Baustelle rein. Straße war eigentlich gesperrt und ich war total durch den Wind. Falsch abgebogen und zum Anhalten gezwungen. Glücklicherweise stand ein Begleitfahrzeug in der Nähe und ich wurde angeschrien „zurück, du kannst durchfahren!!“. Ok, dann eben mit Rennrad, Einteiler und Aerohelm durch Schüttgut. Danach war aber alles frei und ich konnte endlich loslegen. Meine angepeilten Wattwerte konnte ich nicht halten, die gingen steil runter auf 335 W und 42 km/h im Schnitt, Langstreckenerfahrung die ich noch sammeln musste, nicht war Thomas. aber es hat sich schnell angefühlt und knapp gereicht! Chapeau an André, der wohl in der Baustelle die Nerven behalten hatte und nur paar sek langsamer war. Danach galt es eine neue Herausforderung zu suchen, auf das Finale zu setzen wollte ich nicht mehr. Mein Plan, so viel Leuten wie möglich durch das Zeitfahren eine 10 min Zeitstrafe zu verschaffen wäre nur ohne Baustelle aufgegangen. Neben den Leichtgewichten wie Frank L., Berggott Daniel und Andre an den 10 % Steigungen im Finale zu bestehen, never. Deshalb dachte ich, dass mir zur ersten Elbspitze und meiner einjährigen Radsporterfahrung auch ein zweiter Platz in der Bergwertung stehen könnte. Gesagt getan, in der Nacht konnte ich endlich bolzen. 5 x Platz zwei an den Bergwertungen hat dann auch diesen Plan erfüllen können. Leider war meine Meal-Prep durch unzureichende Kühlung bereits in der 5ten Versorgung sauer. Auch das nehme ich als Erfahrung mit. Ab da habe ich mich dann leider unzureichend ernährt. Der Stecker war gezogen, der Ofen war aus und ich war am Ende. Die finale Etappe stand an mit 100 km, 28 Hm/km. Überleben und Ankommen standen auf dem Programm. Eine sportliche Qual wie ich sie noch nie erlebt habe. Mit 50er Kadenz und 200 W die 10 % Steigungen hoch… motiviert wurde ich von meiner Garmin, welche immer wieder die Aktivität in die Pause schaltete. Schließlich habe ich aber dann doch noch den Gerlitzen erfolgreich bekämpft und war froh, dass niemand die paar Tränen hinter meiner Sonnenbrille gesehen hat.

Elbspitze ist besonders, ein unvergessliches Erlebnis! Viel großartige Radsportler haben mir ein wenig Demut gelehrt, ich stehe noch ziemlich weit hinten in der Reihenfolge.

Der Plan für nächstes Jahr wächst schon im Kopf, Gesamtsieger oder noch besser Bergsieger würden mir auch gefallen.

Der Traum vom Leiden (Paul)

Eine langgezogene Gerade mit tausenden Ausschlägen nach oben und unten. Eingebettet in farbenfrohe Abschnitte. Ein erster Blick assoziiert ein Diagramm des Lichtspektrums, oder die Prognose eines Wetterdatenmodels. Bizarr wirken die Nummerierungen oben, unten, links, rechts. Überall Zahlen, Abkürzungen, Sonderzeichen, Tabellen. Informationen detailliert in die Webseite gebrannt, so dicht wie Osmium. Siedepunkt: 5.027°C, exakt meine Körpertemperatur, wenn ich auf www.elbspitze.de schmökere; Zahlen, Fakten, Berichte und Fotos studiere.

Die Elbspitze erweckt den Zauber, oder der Zauberer erweckt die Elbspitze. Mittlerweile ein Klassiker im radsportfreudigen Osten, mit dem Hang zu einem echten deutschlandweiten, gar deutschsprachigen Klassiker. Eine einzigartige Mischung aus philosophischer Auseinandersetzung, mathematischem Kalkül, sportlichem Ehrgeiz, Grenzerfahrungen und individuellster Biografien in einen engen Raum gesperrt, die gleichzeitig zusammenarbeiten und im sportlichen Wettkampf gegeneinander antreten sollen. Es reicht aus nur das Wort „Elbspitze“ zu überfliegen, und der Zauber sitzt. Tief sitzt er.

Etappe 0 - Vorbereitung

Es klappert und rumpelt, es quillt und quietscht. Die Organisation geschieht hinter geschlossenen Türen, weit abseits der neugierigen Blicke. Schrauben, Sattel tauschen, Pedale kaufen, Laufräder zentrieren, Bikefitting, neue Schaltung, doch lieber ein anderes Rad. Ersatzakkus, Ersatzbatterien, Ersatzschläuche, Ersatzmäntel, Ersatzreifen, Ersatzbremsgummis, Ersatzkette, Ersatzhose, Ersatztrikot, Ersatzschuhe, Ersatz, Ersatz, Ersatz. Doch lieber das alte erprobte Rad. Die Arbeit, die Zeit, die finanziellen Ausgaben: Nichts steht auch nur ansatzweise im Verhältnis zum möglichen Ertrag. Die so oft gestellte Frage: Warum? Ja! Es ist Kunst; die höchstmögliche Form menschlicher Existenz. Es ist einfach Kunst.

So versuchte ich um 04:30 Uhr an der Frauenkirche kunstvoll meine Startnummer anzubringen. Viele Gäste, ehemalige Teilnehmer und Organisatoren, Unbeteiligte - fasziniert vom Spektakel, Freundesfreunde und Angehörige füllten die einmalige Kulisse auf dem kopfsteinbepflasterten Neumarkt vor der Frauenkirche. Und sie halfen mir beim Packen und Nummern kleben: Der Versuch war kunstvoll, aber die Ästhetik hat stark gelitten.

Etappe 1 - Stimmungsbarometer

Und plötzlich war das Feld in Bewegung, ich mittendrin umzingelt von rotbraunen Trikots. Ein Rotbraun, was die Tragik und das Leiden, die Kraft und die Ausdauer, allen Sinn und Unsinn dieses Unterfangens gut einfängt. Wäre die Mischung aus den Tränen der Freude und des Schmerzes eine Farbe, diese wäre elbspitzenrot(braun).

Durch die Stadt schlängelnd wurde das Fahrerfeld immer größer. Überall standen vereinzelte Radfahrer, die sich dem Feld anschlossen und bereits auf Etappe 1 den Zauber in seiner verdienten Größe spiegelten. 2016 durfte ich diese Kraft des Elbspitze-Express begleiten – an dieser Stelle viele Grüße an Arno, Bruno, Mort und Georg, die ich damals an der Frauenkirche erkannte und deren Gesichter wohl immer mit meinem Erstkontakt zur Elbspitze in Verbindung stehen werden.

Es wurde gesellig; das Feld lebte und plauderte, eine gute Stimmung, die man überall fühlen konnte. Die Vorfreude schoss in die Beine und zur ersten Bergwertung wurde das Getriebe vom zweiten auf den vierten Gang geschaltet. Nur nicht übertreiben! Auf dem Weg nach Prag wurde das Feld alsbald kleiner und kleiner und der erste Verpflegungsstopp machte Bekanntschaft mit den Elbspitzraupen.

Etappe 2 - Tempoverschärfung

Der Tag war nun erwacht und die Menschheit wuselte. Die Straßen wurden voller und das Tempo wurde härter. Maik the Moped H. und Max das Phänomen G., die ab sofort nie wieder den Platz an der Front abgeben sollten (Ausnahme Einzelzeitfahren), ließen die Motoren an. Der Durchschnittspuls des Feldes schoss nach oben, die Temperaturen auch. Das Fahrerfeld musste leiden. Die Hinteren in der Reihe wesentlich mehr, als die Fahrer in den vorderen Positionen. Die Eisenbahn war in Bewegung und war nicht mehr zu stoppen. Die Passagiere konnten rufen, wie sie wollten; die Eisenbahn fuhr in gleicher Drehzahl unbeirrt fast alle Waggons in die nächste Verpflegungsstation. Der halbstündige Regenschauer kam zur rechten Zeit, um die Maschinerie wieder etwas abzukühlen.

Etappe 3 - Kompromisslosigkeit

Mit jedem Kilometer verschwamm die Intensität der Erinnerungen. Nun folgte auch noch der ereignisärmste Abschnitt, dessen Ausstrahlung nur wegen des Einzelzeitfahrens nicht in den tiefen Höhlen des Vergessens geopfert wurde. Nicht übertreiben blieb die oberste Devise beim Elbspitzeerstkontakt, also alle Freiwilligen vorlassen und Anerkennung zollen.

Während die Einzelzeitfahrer ein paar Minuten hinter dem Fahrerfeld starteten – der Plan war etwa zeitgleich bei der Verpflegungsstation anzukommen – mussten sich nun erstmalig andere Fahrer finden, die das Feld zur nächsten Station ins Ziel bringen sollten. Hier zeigte sich, wie wichtig die Fahrer für das rote Trikot sind: Hatte man spätestens bis hierhin einen guten Kompromiss beim Tempo gefunden, sollte die letzte Stunde so unrythmisch und viel zu kraftfordernd gefahren werden, dass es sinnvoller gewesen wäre, das Einzelzeitfahren im eigenen durchgängigen Tritt zu fahren.

Der einsetzende Niesel konnte einige aufgehitzte Gemüter nicht ganz besänftigen, die Kartoffelsuppe und die Ankündigung der Pausenverlängerung, ob des eingesetzten Regens, hingegen schon.

Etappe 4 – Elbspitze!

Mindestens 1 Stunde kräftiger Regen, alle Regensachen sollten um den Körper gewickelt werden. Ich lauschte den Gesprächen am Rande: Es sollte der härteste Abschnitt folgen. An den Gesichtern der Betreuer sah ich mehr Mitleid als Zuversicht. Eine naive Herangehensweise ersparte mir die mentale Auseinandersetzung mit der Situation. Das Tempo wurde den Bedingungen angepasst und das Fahrerfeld fuhr die kurvenreichen Abschnitte und Kopfsteinpflasterpassagen mit Bedacht. Die letzten Gespräche waren längst verstummt und es knisterte wie vor dem Kamin durch so viel Konzentration, die hier benötigt wurde.

Nun fühlte ich es auch: Eine stille Leere; ein kleiner Raum, zu klein um Gedanken länger zu fassen; und Sinneseindrücke, die nur kurz verarbeitet wurden, um Gleichgewicht, Kraft und Lenkung zu bestimmen, um die Erinnerungen sofort wieder zu löschen. Zu anstrengend wurden nun die mentalen und körperlichen Belastungen, der eigene Körper begann sich automatisch zu fokussieren und gehorchte nur noch bedingt dem Kopf.

Der Tross stoppte an einer Abfahrt. Es war schwer zu erkennen, aber die Landstraße bergab verwandelte sich in einen durchnässten Feldweg mit Schotter, der nun im Stockdunklen, bei strömenden Regen, bei nachlassender Konzentration und bei rapide schlechter werdender Laune gefahren werden musste. Die Stimmung war am Tiefpunkt der Elbspitze angekommen. Nach dem langen Kampf die Abfahrt hinunter, gab es vereinzelt immer noch schimpfende Wutausbrüche über diesen Teil der Strecke.

Den Rest der Strecke begleitete uns fast vollständig der Regen und ein nicht enden wollendes Gewitter. Es war fast so, als hellte dieses Spektakel von Donner und Blitz das Fahrerfeld wieder auf. Aber nur etwas, denn die Ehrfurcht vor der Natur war jedem anzumerken, insbesondere nach den Nachrichten aus Österreich um die schlimmen Unwetter ein paar Tage zuvor, die ganze Gebiete vollständig zerstört haben.

Wir kommen in die Nachtpause und finden sogar Duschen vor. Ein Segen nach diesen Bedingungen!

Etappe 5 – Verbotene Frucht

Der Regen konnte sich weiter beruhigen und der größte Teil der Straßen war unbegreiflicherweise getrocknet. Der Regen legte die Schwächen in der Ausrüstung frei: Rücklicht defekt (Ersatzrücklicht, puh); Garmin lädt nicht mehr, wasserdichte Socken nicht während des Regens, sondern nach dem Regen anziehen, usw.

Gleich zu Beginn dieser Etappe wurde es kuschelig warm und ich sah mich im warmen Auto an der Scheibe auf den Rücksitz lehnend tief und fest schlafen. Oh nein, fast Sekundenschlaf! Kurz den Kopf geschüttelt und ich sah wieder das gewohnte Bild der vielen roten Rücklichter. Beim Versuch die Konzentration auf die Strecke zu legen schon wieder! Die roten Lichter kreisten wie Fliegen vor meinen Augen und sammelten sich zu einem roten Licht, dass mir den Weg zur Erkenntnis zeigte. Mein Körper schrie: Sekundenschlaf! Und wieder musste ich mich schütteln, neu fokussieren.

Es half nichts, es folgte ein zäher, lähmender und kräfteraubender Kampf: Mein Körper zeigte mir aller 5 Minuten den köstlichen verbotenen Apfel und mein Geist versuchte sich so gut es ging dagegen zu wehren. Wie verlockend es doch war von dieser verbotenen Frucht zu kosten. Es kam zum Patt, und bis zum Morgengrauen musste ich die letzten Reserven mobilisieren, um wach zu bleiben.

Etappe 6 – Königsmörder

Die vorletzte Etappe begann: Es stand lediglich ein Anstieg auf dem Plan, der Sölkpass. Schon vor der Elbspitze war das der Gipfel, der mir den größten Respekt abverlangte. So heimlich über 100 Kilometer vor dem eigentlichen Ziel der höchste Punkt und zum Schluss immer steiler werdend. Hier wollte ich auf keinen Fall zu viel Kraft verschenken oder investieren. Dieser heimliche vor Kraft trotzende Riese, der in der dunklen Ecke des Zimmers steht und von niemandem beachtet wurde.

Der neue Tag sollte jäh in seiner Ernsthaftigkeit beginnen. Nach dem knappen Sieg gegen die Müdigkeit in der Nacht hat der Körper seine Niederlage eingestanden und machte den Weg frei ohne Schlaf mit so viel Kraft wie möglich die letzten Strapazen anzugehen. Schnell waren wir am Pass angekommen, dann selektierte sich das Feld. Von nun an fand ich mich bis zur Zieleinfahrt mit dem allzeit sympathischen, hochmotivierenden und immerzu hilfsbereiten Daniel W. zusammen und beschlossen den Pakt, die Elbspitze gemeinsam Seite an Seite zu beenden, zu einem Schwur umzuwandeln. Von nun an arbeitete und opferte sich, und sei es mental, einer für den anderen auf. Das machte die Gedanken an die vor uns liegenden strapaziösen Stunden vergessen.

Fast genau 150 Kilometer vor dem Ziel fing es also an, der angsteinflößende Selbstkannibalismus der Elbspitze. In den letzten 30 Stunden den Körper alle Reserven entziehen, um die richtig schweren Anstiege zu einer unvergessenen, fast unüberwindbaren Herausforderung aufsteigen zu lassen.

Und nun erhebt er sich, dieser Riese. Langsam aber stetig, um zum Schluss mit einem Ruck hochzuschnellen. Die Rampen wurden giftig und Hände, Füße, Knie und Rücken schmerzten beim Versuch Kraft in die Pedale zu geben. Die ersten Opfergaben wurden fällig, wir verloren mit jedem Höhenmeter zusehends Körner. Damit mussten wir nun sparsam umgehen.

Mit einer schnellen Abfahrt rollten wir in die siebte und letzte Verpflegungspause.

Etappe 7 – Finale

Kaum an der letzten Station angekommen, hieß es umziehen und verpflegen. Kurze Zeit später sollte sich auch schon die erste Gruppe versammeln, die mit 10 Minuten Vorsprung das Finale startete. Nach kurzen taktischen Überlegungen mit Daniel W., beschlossen wir unser eigenes Tempo zu fahren und nun nichts mehr zu riskieren. Pünktlich 10 Minuten nach Gruppe 1 durften wir noch etwa drei Minuten Windschatten genießen, bevor sich der erste von vier Finalanstiegen erhob. Immer wieder trafen wir das Helferteam um Sandra, Markus und Philipp sowie unsere mittlerweile größten Fans Peter und Volker.

Es begann ein Fest des Leidens und der Tortur. Die Hände schmerzten in jeder erdenklichen Position so stark, dass ich schon überlegte mit den Unterarmen zu lenken. Die Fußsohlen fingen an sich zu verkrampfen und in die Knie schlug blitzartig ein Schmerz ein, wenn ich aus dem Sattel ging.

Im Sitzen an den Anstiegen fühlte ich mich am Wohlsten, auch wenn die immer wieder auftauchenden steileren Rampen über 15% mich in den Wiegetritt zwangen. Die Passagen zwischen den Anstiegen sollten noch einmal jede erdenkliche Faser und jeden aufkeimenden Gedanken zermürben. Ab in die Kaffeemühle, feinste Mahleinstellung und so lange mahlen bis nur noch kleinster Staub heraus bröselt.

Mit der Hilfe von Peter, Volker, Sandra, Philipp und Markus, die uns an jedem Gipfel verpflegten und so gute Laune auf Knopfdruck produzieren konnten, freuten wir uns schon innig auf die nächste Begegnung. Was für eine Mischung aus Freude und Leiden.

Und nun lag sie vor uns: Die Gerlitzen. 1200 Meter, 12 Kilometer, schlechte Straßen, 2 Stunden Aufstieg. Tja, was soll man dazu noch sagen: Ein gelungenes Finale! Die gleichmäßige Steigung ohne große Ausreißer in Form von steilen Rampen, ließen den Tritt in seiner Monotonie Meter für Meter emporkurbeln; eine Monotonie, die einfach vergeht ohne mit der Zeit zu hadern.

Und der Empfang am Ziel: Furios! Als wären wir die Erstplatzierten, die gerade den Gipfel erklimmen. Was für ein Helferteam. Nun durfte ich es selbst erleben, nach dem Lesen der unzähligen Berichte aus den unzähligen Jahren. Die Wiederkehr des Gleichen in einer Einzigartigkeit, die sich tief in die eigenen Gedanken eingräbt.

Etappe 8 – Abschied

Da war sie, die Elbspitze 2022. Ich durfte sie erleben und verinnerlichen. Und nun habe ich es hautnah erlebt, was es ausmacht so ein Helferteam um sich zu haben, dass so viel Sympathie und gute Laune verteilt. Dafür allerherzlichsten Dank Ecki, Wolfram; Thomas und Jens; Peter und Volker; Sandra, Philipp und Markus; Ines, Uli, Albi und Tom.

Aber auch unvergessen alle Fahrer, die ein harmonisches Team bildeten: Alex, Sirko, Konrad, Oskar, Robert, Philipp, André, Maik, Daniel S., Felix, Franky, Frank K., Micha R. und Micha M., Max G. und vor allem meinem Motivationsmeister Daniel W.

Elbspitze 2022 (Sirko)

Eine Bilderbuchelbspitze liegt hinter uns mit allem was dazu gehört: Wetter, Hochgebirge, erfahrene und leistungsstarke Fahrer und eine dramaturgisch ansprechende topografische Abfolge. Durch eine glückliche Fügung passte Thomas' Zielwunsch Gerlitzen sehr gut zu meinem lange gehegten Wunsch - nämlich die ElbSpitze endlich mal durch die Wachau zu legen und damit am Ende des ersten Tages die Krux zu bewältigen zu müssen - zusammen. Allerdings hatte ich mir diesen entscheidenden vierten Abschnitt gänzlich anders vorgestellt, nix da mit Sonnenuntergang oder gar frühzeitigen Blick auf die Alpen, stattdessen 4 Stunden Dauerregen bei 13 °C, immer wieder Blitze und Donnergrollen. Statt durch sattes Abendrot zu fahren, schraubten wir uns am Jauerling durch die Regenwolke, im Kern der Wolke bei 10 Meter Nebel war im Scheinwerferlicht nicht mehr viel Wahrzunehmen - außer eben Blitze - und ich glaubte mich beinahe an der Pforte zum Himmelsreich des Radsportgotts. Was für ein Erlebnis auch die darauffolgende Abfahrt, viele enge Kurven, die man bei der Nässe ganz schlecht ausleuchten konnte, zumindest mit meiner BUMM-Funzel.

Das versierte Feld hat das alles gut weggesteckt, kaum Aussteiger, und zur Belohnung dann wirklich durchweg Genuss am zweiten Tag. Es war ein großartiger Moment, als man am Dolz-Anstieg aus dem Wald kam und erstmals Blick auf den Endgegner hatte, eine herrliche Kulisse.

Ich habe zum 13. mal ein Elbspitzziel erreicht, in meiner neuen Rolle mit Nachwuchs zu Hause diesmal mit einem Minimum an Kilometern. Leider hatte mich Ende Mai eine ordentliche Erkältung ereilt, die leider die gute Form nach dem OEM vernichtete, aber zumindest ist noch weingstens ein ordentlicher Trainingsmesozyklus gelungen mit auch guter Hitzeadaption, sodass die ersten 200 km Elbspitze 2022 gut zu überstehen waren. Ohne Erkältung wäre ich sicherlich sehr ambitioniert gestartet, aber in diesem Zustand gab es höchstens Außenseiterchancen im Zeitfahren und ich entschied mich für das Gute Cube, weil ich etwas schnittiger drauf sitze. Das heißt natürlich auch 2 kg mehr und mit 36:28 zusätzlich einen Gang weniger, dafür unendlich höhere Zuverlässigkeit verglichen mit dem Plasteding. Das Zeitfahren war dann tatsächlich der erste Höhepunkt, die Karenzzeit schaffte ich, und es machte Spaß bei gutem Rückenwind mit letzten Drittel durch die Südböhmischen Wälder zu hämmern. Alleine die Dominanz des hinter mir gestarteten und bald überholenden späteren Gewinner eben dieses Zeitfahrens war erschreckend. Als wäre es nicht genug mit gefühlten 10 km/h Geschwindigkeitsdifferenz überholt zu werden, zeigt mir mein Garmin 500, der nicht in der Lage war mich auf den Track zu lokalisieren, bei km 20 des Zeitfahrens folgende Meldung: "Your virtual Oponent has finished" O-:

Glücklicherweise hatte ich mich beim Zeitfahren nicht komplett zerschossen sondern konnte am Jauerling gar als dritter einreiten und damit meine Pausenzeit verlängern! Ähnliches gelang auch am Sölkpass, wo ich mit (zu) viel Einsatz sogar zweiter wurde. Ab da war mein Verdauungtrakt aber leider nicht mehr der Leistungsfähigste, glich eher einem Zweitakter mit schlecht eingestelltem Vergaser als einem Leistungsfähigem Bergdiesel, und es machte sich zu Beginn des Finales eine große Müdigkeit in mir breit. Mit Frank fuhr ich noch über den ersten Berg, in der Abfahrt war der Autopilot nicht wirklich die beste Wahl und ich entschied mich - nachdem 200 W auf den ersten Metern hinauf zur Flattnitzer Höhe nur noch und Qualen möglich waren - auch aus Gründen der eigenen Sicherheit mich mal kurz auf die Wiese zu legen. Nach 10 min kam auch schon eine besorgte Frau aus ihrem Gehöft um sich nach meinem Zustand zu erkundigen, auch der vorbeifahrenden Verfolgergruppe um Max (im übrigen großartige Fahrweise, auch am Berg mit reinhaltend trotz des Kampfes um Rot) gab ich mit einem Winken die Aufschiebung meines Ablebens zu verstehen.

Nach 20 min wurde der Kadaver wieder vertikalisiert und ich entschied mit dem nächstbestem Fahrer das Finale zu bestreiten, und das war dann Robert. Er ist übrigens ein gutes Beispiel dafür, dass sich Fähigkeiten bezüglich Feld- und Abfahren mit fortschreitenden Alter auch verbessern können, da war ich wirklich außerordentlich überrascht und darf an dieser Stelle ruhig mal erwähnt werden. Nachdem wir die Gerlitzen erreicht hatten war, ich wieder komplett vrch, brachte mit 266 W im Schnitt wieder ordentlich Leistung und konnte noch 3 Fahrer überholen. Auch das Experiment um Steffen war gerade im Anstieg und so kam am Berg alles so zusammen wie man es sich wünscht, danke für die Dusche und Gratulation an die Fahrer!

Auch von mir persönlich größten Dank an unsere Helfercrew, es war wieder eine großartige Atmosphäre und alles hat für uns Fahrer reibungsfrei geklappt, volle Konzentration aufs Radfahren, so wie man sich das wünscht!

Zum Schluss nochmal ein paar Worte zum Feld: Es stimmt, die Teilnehmerzahlen sind nicht groß, leider gab es u.a. auch bei den Vorbereitungstouren Stürzen, welche bereits gemeldete Starter am Start verhinderten. Darüberhinaus sehe ich diesjahr aber besonders den hohen Anteil an ElbSpitze-Neulingen, welchen eine erfolgreiches Erreichen des Ziels gelungen ist bei einer wirklich klassisch anspruchsvollen Strecke. Glückwunsch dazu! Die Postcorona-Zeit ist angebrochen und wir können uns schon jetzt auf eine Elbspitze 2023 freuen, bei der wir sehr wahrscheinlich wieder ein bekannteres Ziel ansteuern werden!

[25.06.2022] Roadbook

In einer Woche werden wir am Nachmittag im Ziel einreiten. Damit bis dahin alles reibungsfrei funktioniert, bitten wir euch, euch mit den Informationen des Roadbooks auseinanderzusetzen:

Desweiteren ist es hilfreich, wenn ihr euch die Tracks der einzelnen Abschnitt zwischen den Pausenstandorten runterladet:

Wir wünschen gute Erholung, bleibt gesund und wir sehen uns vrch spätestens Freitag, 1. Juli, 4:30 Uhr an der Frauenkirche!

[08.04.2022] Startzeit V2 Jested beachten!

Obwohl die Wetterlage für das Wochenende durchwachsen ist, hoffen wir die V2 am Sonntag fahren zu können. Wir haben die Startzeit vorsorglich auf 08:30 Uhr nach hinten verlegt.

[04.03.2022] Terminverschiebung V1 - Eierberg - NEUER TERMIN, 12. oder 13.03.22 um 9 Uhr

Was gestern noch machbar schien, ist heute utopisch und zu gefährlich. Es macht einfach keinen Sinn bei den Bedingungen. Heute morgen waren die Nebenstraßen glatt und es hat leicht geschneit. Von leichtem Frost bis max. 3 Grad und jeder Menge Grau reicht die Wetter-Prognose für das Wochenende. Gute Gründe, um den Saisonauftakt zu verschieben. Wir hoffen auf Verständnis und sehen uns dann hoffentlich in einer Woche.

[03.03.2022] V1 - Eierberg - Starttermin, 06.03.22 um 9 Uhr

Wir starten am Sonntag, 06.03.2022. Abfahrt 9:00 Uhr am Ullersdorfer Platz in Dresden, Bühlau. Pause ist an einer Tankstelle in Spremberg / Schwarze Pumpe, bei km 118. Von da an sind es noch 66km bis zum Eierberg.

[17.02.2022] V1 - Eierberg steht vor der Tür

Kommendes Wochenende wollen wir die Marathon-Saison mit der 1. Vorbereitungstour offiziell eröffnen. Wir haben verfolgt, wie fleißig hinter den Kulissen trainiert wurde und natürlich auch registriert, dass einige von Euch schon den ersten 200er in den Asphalt gebrannt haben. Hoffen wir auf gutes Wetter und freuen wir uns auf das Stelldichein der Marathonasse der Elbspitze. Wie schon erwähnt, wird der Eierbergkönig heuer auch in der Mastersklasse ermittelt, somit erwartet den schnellsten mind. 45jährigen Fahrer die Eierbergkrone in der Silberrückenedition. Es gibt dieses Jahr nur eine Auffahrt auf den Eierberg, kein Kriterium wie zuletzt vor Corona. Wer also als Erstes oben ist, hat den Titel im Kasten und die Krone auf dem Helm. Ob wir die Runde am 05. oder 06.03. fahren, entscheidet Petrus. Wir wollen gutes Wetter nutzen und werden die Entscheidung kommenden Donnerstag auf unserer Facebookseite veröffentlichen. Auch ein Verschieben des Termins um 7 - 14 Tage ist möglich.

[31.10.2021] Elbspitze 2022 - Anmeldung ab sofort

Mit der steilen Mautstraße hinauf zum Gerlitzen wird die 14. Elbspitze im kommenden Jahr enden. Die Strecke wird uns durch verschiedenste Landschaften führen und hält sowohl flache als auch sehr anspruchsvolle Teilabschnitte parat. Wir im vergangenen Jahr sollen auch 2022 die Zeitfahrer bei der Sonderwertung wieder auf ihre Kosten kommen. Wir freuen uns auf eure Anmeldungen!

[14.10.2021] Elbspitze 2022

Die 14. Elbspitze wird im kommenden Jahr am 1. und 2. Juli stattfinden. Die Festlegung auf das nächstjährige Ziel deutet auf eine anspruchsvolle Strecke hin, lasst euch überraschen. Streckeninformationen und Freischaltung der Anmeldung erfolgt wieder am 31.10.2021.

[7.7.2021] Fotos

Es folgen die ersten Bilder von Sandra, Danke!

[6.7.2021] Elbspitze 2021: Rennabbruch nach mehreren Stürzen

Nach 2 Stürzen mit mehreren verletzten Fahrern wurde die Elbspitze im Finalen Abschnitt nach fast 700 km abgebrochen. Dem vorangegangen war ein vollständig nasser und kühler Nachtabschnitt auf komplett flacher Strecke, welche die Fahrer weit mehr gefordert hatte als dies normalerweise der Fall ist. Aus organisatorischen Gründen war eine sichere Fortsetzung der Veranstaltung im Rahmen des begrenzten Zeitplans und insbesondere des sich erneut ankündigenden schlechten Wetters nicht möglich. Für uns war es ein Erfolg, alle Fahrer im Hotel zu haben, und nicht im Krankenhaus!

Einige Teilnehmende bewältigten die Strecke bis zum Hotel eigenständig per Rad.

Wir danken für das Verständnis für diese Entscheidung und bedauern, dass das Finale nicht im eigentlichen Sinne "ausgefahren" werden konnte. Rein sportlich hatten sich zu diesem Zeitpunkt jedoch bereits - bis auf die beiden Zielwertungen - alle zukünftigen Wertungstrikotgewinner herauskristallisiert. Alle Fahrer, die bis zum Abbruch noch aktiv mitfuhren, werden 2021 als Finisher gelistet und die Führenden der Wertungen als die jeweiligen Sieger ausgezeichnet - Herzlichen Glückwunsch!

Wie jedes Jahr danken wir vor allem unseren tatkräftigen Helfern Ines, Sven, Stephan, Holger, Annett, Maurice, Markus, Hanna, Sandra sowie unserem Fotografen Philipp und Berichterstatter Volker. Auch ohne die weiteren Unterstützer und Sponsoren sowie die Bereitstellung der Pausenstandorte durch die ortsansässigen Gemeinden wäre die Elbspitze nicht denkbar!

Berichte, weitere sehr willkommen!
NameBergpunkte (*Master)Rote Punkte
Tobias Heß (Aktivster Fahrer)2267
Sebastian Dollinger (Bergkönig)1453
Frank Lehmann (Bergmaster)145*0
Paul Niehoff1531
Ronald Czekalla101*0
Jan Kubetzek681
Max Gaumnitz453
Thomas Hoffmeister (Sonderwertung)334
Michael Richter44*0
Fiona Kolbinger274
Martin Balla39*0
Thomas Kratzsch27*0
Konrad Pfützner133
Vincenz Porstmann191
Marcus Hagemann43
Thomas Zschiesche10*0
Uli Uhlig8*0
Georg Langer40
Horst Strohmeyer2*0
Markus Neubert0*0
Marvin Kapalla00

[1.7.2021] UPDATE: Tracks & Roadbook

Bitte beachtet den neuen Pausenstandort in Sterzingen sowie die finale Besetzung der Begleit- und Küchencrew und funktionierende Wertungs-Tracks.

[11.6.2021] Unser Corona Konzept für die Elbspitze 2021

Wo vor einiger Zeit noch Unsicherheit über das Stattfinden der Elbspitze 2021 überwog, können wir aufgrund stark sinkender Inzidenzen und damit verbundenen Lockerungen nun grünes Licht für unser diesjähriges Event geben. Nichtsdestotrotz wollen und müssen wir uns immer noch an bestimmte gesetzliche Regeln halten, damit wir den Radmarathon durchführen können. Diese lauten wie folgt:

1) Am Starttag, Samstag den 3.Juli, müssen Fahrer und Helfer einen negativen Schnelltest (keinen Selbsttest) vorlegen, der erst am Freitagnachmittag gemacht werden darf. Der Grund des späten Testzeitpunktes ist die 48-stündige Gültigkeit, sodass der Test auch noch für die Einreise nach Italien gegen Sonntagmittag gilt. Alternativ zum Test kann auch ein Impfnachweis vorgelegt werden. Die vollständige Impfung muss dabei mindestens 14 Tage zurückliegen. Genesene müssen einen positiven PCR-Test vorlegen, der mindesten 28 Tage und höchstens sechs Monate alt ist. Wird einer dieser Nachweise nicht erbracht oder ist der Schnelltest positiv, wird dem Fahrer oder Helfer die Teilnahme am Event verwehrt.

2) Bei den Pausen gilt die AHA-Regel und es ist auf Abstand zu achten. Wird der Mindestabstand von 1.5 Meter nicht eingehalten, müssen die Fahrer eine Maske tragen. Die Helfer müssen bei der Essensausgabe obligatorisch eine Maske tragen. (FFP2 oder OP-Maske)

3) Auf der Rückfahrt nach Dresden müssen alle Teilnehmer in den Kleinbussen Maske tragen. Bitte bringt ein bis zwei eigene Masken mit. Für den Notfall stellen wir kostenfrei kontingentierte OP-Masken zur Verfügung.

4) Alle Fahrer und Helfer bekommen entweder gleich am Start bei der Startnummerausgabe oder spätestens beim Check-In im Hotel von uns einen kostenlosen Antigen-Test. Dieser negative Test muss dann beim gemeinsamen Abendessen vorgelegt werden.

Alle Helfer und Fahrer sind verpflichtet, sich online für die Einreise nach Italien zu registrieren: https://app.euplf.eu/#/. Da Italien aktuell nicht mehr als Risikogebiet gilt, ist für die Wiedereinreise nach Deutschland keine Online Einreiseformular auszufüllen. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, sich über die aktuellen Bedingungen auf dem Laufenden zu halten und die geltenden Einreisebestimmungen einzuhalten.

Hier wichtige Links:

Italien Auswärtiges Amt | Deutschland Auswärtiges Amt | Trentino Bestimmungen | RKI Risikogebiete

Wir bitten Euch Alle, dass Ihr Euch pflichtbewusst und selbständig an die Regeln haltet. Das Orga-Team und die Helfer sind nicht in der Pflicht, zu kontrollieren oder intervenieren, da sie sich in der Hauptsache um das Wohl der Fahrer kümmern müssen. Tragt bitte Euren Teil dazu bei, dass die Elbspitze 2021 ein voller Erfolg wird und Alle gesund bleiben.

[17.2.2020] Wichtige Infos zum Saisonauftakt am 07.03.2021

Die „V1 - Eierberg“ findet dieses Jahr voraussichtlich statt, aber in angepasstem Format an die dann vorherrschenden Schutzmaßnahmen, die Ihr eigenverantwortlich zu beachten habt. Aus heutiger Sicht sieht das wie folgt aus:

Gefahren werden darf in 2er Gruppen und zwar am 6.3. oder 7.3.2021. Die Strecke ist komplett zu absolvieren und die Wertung des Eierbergkönigs 2021 wird auf dem Strava-Segment www.Strava.com/segments/27311791 ausgefahren.

Wer also am 6.3. oder 7.3. die komplette Strecke in einer Einheit absolviert hat, bis zum 7.3. um 20 Uhr auf Strava hochgeladen hat und in v. g. Segment die schnellste Zeit gefahren ist, kürt sich zum Eierbergkönig.

Bitte seid vernünftig und haltet Euch an die geltenden Maßnahmen.

Euer Team Elbspitze

[29.11.2020] Vorbereitungstouren

Unser Vorbereitungstourenprogramm 2021 steht nun fest. Streicht euch die Tage im Kalender an und drückt die Daumen, dass wir frühzeitig in großer Gruppe die Touren fahren können, ohne dass uns Corona-Restriktionen in die Quere kommen.

In dem Sinne sehen wir uns am Eierberg. Bis dahin wünschen wir auch eine besinnliche Adventszeit, beste Gesundheit und einen guten Rutsch!

PS: Zum heutigen Tag sind bereits 9 Teilnehmer gemeldet. Das Team freut sich auf zahlreiche weitere Anmeldung!

[01.11.2020] Elbspitze 2021

Ab sofort ist die Anmeldung für die 13. Elbspitze eröffnet. Wie angekündigt werden wir das ursprüngliche Ziel von 2020, den Passo Manghen, im kommenden Jahr ansteuern.

Für etwas mehr Spannung für alle Wertungstrikotfahrer haben wir das Reglement der Sonderwertung verändert. Für freuen uns auf die kommende Saison gemeinsam mit euch!

In Kürze werden wir den Plan für die Vorbereitungstouren präsentieren.

[01.11.2020] Weitere Fotos Elbspitze 2020

Wenn Euch die Fotos gefallen haben, würde sich Robert über eine kleine "Fotospende" über Paypal freuen. Sendet dafür einfach Euren Wunschbetrag an robertkruegel@gmx.de

> > > > ES2020: Erste Bilder von den Pausen < < < <

> > > > ES2020: Fotoserie Begleitfahrzeug < < < <

> > > > ES2020: Fotoserie Ziel < < < <

> > > > ES2020: Fotoserie Nacht und Folgemorgen < < < <

> > > > ES2020: Fotoserie vom Start der Elbspitze < < < <





    ... vom Elbflorenz in die Alpen - nonstop
^


powered by