Sportliche Anforderungen

Die ElbSpitze ist eine leistungsorientierte Gruppenfahrt mit regelmäßigen Pausen (mind. 30..60 min aller 100..150 km). Ihr solltet das sichere und kraftsparende Fahren im Feld beherrschen (besonders wichtig für kleine Fahrer) und die ElbSpitze als einen eurer Saisonhöhepunkte betrachten, was vor allem ein mentaler Aspekt ist.

Die praktikabelste Methode zur Einschätzung eurer Leistungsfähigkeit ist die Teilnahme an der Vorbereitungstouren. Während die erste Vorbereitungstour noch deutlich sportlicher gefahren wird, nähern wir uns mit jeder weiteren Tour immer weiter dem Anforderungsprofil der ElbSpitze an. Eine wichtige Regel: Wer die Heimat LIGHT im April im Hellen finisht, der schafft auch die ElbSpitze.

Da heutzutage die meisten Radsportler mit Leistungsmessern vertraut sind, lässt sich die sportliche Anforderung noch viel konkreter formulieren. Die ersten 500 km bis zum ersten Alpenanstieg (etwa 12 Hm/km) werden typischerweise mit 30 km/h im Schnitt bewältigt, das entspricht 33.4 km/h in der Ebene. Kurze Anstiege fahren die Elbspitzler im Pulk mit etwa 3.7 W/kg. An Bergwertungen werden für die langsamsten Finisher der ElbSpitze 30 min/1000 Hm zusätzlich eingerechnet, d.h. an Bergwertungen kann grundsätzlich etwas entspannter gefahren werden.

Zur Aufstellung der Marschtabelle nehmen wir folgende Geschwindigkeiten an (Systemmasse 84 kg):

SteigungGeschwindigkeit im PulkLeistung an der Spitze des PulkesLeistung Im Pulkmin. Geschwindigkeit bei BergwertungenMin. Leistung bei Bergwertungen
0 %33.4 km/h159 W123 W33.4 km/h159 W
1 %31.6 km/h211 W180 W29.1 km/h179 W
2 %29.5 km/h254 W229 W25.3 km/h199 W
3 %26.9 km/h282 W262 W22.0 km/h213 W
4 %23.8 km/h295 W280 W18.8 km/h218 W
5 %20.9 km/h298 W288 W16.2 km/h220 W
6 %18.4 km/h299 W292 W14.1 km/h221 W
7 %16.4 km/h300 W294 W12.4 km/h221 W
8 %14.7 km/h300 W296 W11.1 km/h222 W
9 %13.3 km/h300 W297 W10.0 km/h222 W
10 %12.1 km/h300 W297 W9.1 km/h221 W

In dieser Kalkulation ist bspw. der Ötztaler Radmarathon in einer Zeit von 8:24 zu absolvieren, was gute ElbSpitze-Fahrer auch können. Inkl. 30 min/1000 Hm für die langsamsten macht das beim Ötztaler dann eine Zielzeit von 11 Stunden, was die nicht weiter aufweichbare Obergrenze darstellt, wer langsamer ist, kann die ElbSpitze nicht erfolgreich beenden. Des Weiteren wird erwartet, dass ihr diese Leistung auch nach 24 Stunden Fahrzeit erbringen könnt.

Die Marschtabelle inkl. Pausen-, verkehrsbedingten Stop- und Bergkarrenzzeiten dient uns seit Jahren während der Fahrt als Richtwert zum Erreichen des Ziels. Liegen wir vor dem Zeitplan, können Pausen und Karrenzzeiten verlängert werden. Liegen wir hinter dem Zeitplan, müssen Pausenzeiten oder ggf. sogar die Strecke angepasst werden. Aufgrund von Ermüdung fährt das Team Elbspitze die erste Hälfte typischerweise schneller als die zweite Hälfte. Ein Vorsprung von etwa einer Stunde zur Nachtpause wird dabei als normal erachtet.

Aufgrund des Gruppenfahrtcharakters steht weniger eine hohe Dauerleistungsfähigkeit im Vordergrund, sondern vielmehr das wiederholte Abrufen von Schwellenleistungen (oder gar Leistungen im "roten Bereich") zum Bewältigen von Bergwertungen und kleinerer, im Feld gefahrener Steigungen. Dies ist umso wichtiger, je kleiner die Schwellenleistung eines Fahrers ausfällt. Fahrer mit 4 W/kg FTP oder gar weniger müssen diese Fähigkeit unbedingt trainieren und werden diese während der ElbSpitze abrufen müssen. Die gute Nachricht aber ist: man kann die ElbSpitze auch mit weniger als 4 W/kg FTP schaffen, auch wenn es einer besonders hohen mentalen Stärke bedarf.

Typischerweise hat ein ElbSpitze-Teilnehmer wenigstens 5 Jahre Radsporterfahrung und genügend Substanz (Herzkreislauf + Stoffwechsel), um auch am zweiten Tag passabel über die Berge zu kommen ungeachtet seiner "Form". Sehr erfahrenen Ausdauersportlern reicht im Prinzip auch eine sechswöchige Radsport-spezifische Vorbereitung, wenn Herzkreislauf durch andere Sportarten hinreichend trainiert ist, bspw. durch einen gut vorbereiteten Rennsteiglauf im Mai.





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